sack und dem Zobel befehdet wird und im Winter die Schneeeule, ihren gefährlichsten Geg- ner, geradezu herbeizieht. Aber auch der Mensch bedroht sie, weil er ihr die mühvoll gesam- melten Heuvorräthe wegnimmt. Jn schneereichen Wintern treiben die Mongolen ihre Schafe in solche Gegenden, wo viele Ogotonen leben oder füttern ihre Pferde mit den Vorräthen des harm- losen Nagers.
Ueber das Gefangenleben wissen wir durch Radde nur das Eine, daß die Pfeifhasen nicht wild, aber furchtsam sind. Es soll schwer halten, sie zu fangen: "ich wüßte kein anderes Thier," sagt gedachter Naturforscher, "auf welches ich soviel Mühe vergeblich verwendete, um mich in seinen Besitz zu bringen, als eben auf diesen winzigen Felsenbewohner."
Die Haſen. — Der Alpenpfeifhaſe.
ſack und dem Zobel befehdet wird und im Winter die Schneeeule, ihren gefährlichſten Geg- ner, geradezu herbeizieht. Aber auch der Menſch bedroht ſie, weil er ihr die mühvoll geſam- melten Heuvorräthe wegnimmt. Jn ſchneereichen Wintern treiben die Mongolen ihre Schafe in ſolche Gegenden, wo viele Ogotonen leben oder füttern ihre Pferde mit den Vorräthen des harm- loſen Nagers.
Ueber das Gefangenleben wiſſen wir durch Radde nur das Eine, daß die Pfeifhaſen nicht wild, aber furchtſam ſind. Es ſoll ſchwer halten, ſie zu fangen: „ich wüßte kein anderes Thier,‟ ſagt gedachter Naturforſcher, „auf welches ich ſoviel Mühe vergeblich verwendete, um mich in ſeinen Beſitz zu bringen, als eben auf dieſen winzigen Felſenbewohner.‟
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Die Haſen. — Der Alpenpfeifhaſe.
ſack und dem Zobel befehdet wird und im Winter die Schneeeule, ihren gefährlichſten Geg-
ner, geradezu herbeizieht. Aber auch der Menſch bedroht ſie, weil er ihr die mühvoll geſam-
melten Heuvorräthe wegnimmt. Jn ſchneereichen Wintern treiben die Mongolen ihre Schafe in
ſolche Gegenden, wo viele Ogotonen leben oder füttern ihre Pferde mit den Vorräthen des harm-
loſen Nagers.
Ueber das Gefangenleben wiſſen wir durch Radde nur das Eine, daß die Pfeifhaſen nicht
wild, aber furchtſam ſind. Es ſoll ſchwer halten, ſie zu fangen: „ich wüßte kein anderes
Thier,‟ ſagt gedachter Naturforſcher, „auf welches ich ſoviel Mühe vergeblich verwendete, um mich
in ſeinen Beſitz zu bringen, als eben auf dieſen winzigen Felſenbewohner.‟
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/288>, abgerufen am 23.11.2024.
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