Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.mit guten Exempeln diene und fürleuchte / und also die Lehre so viel an ihm ist / mit einem Christlichen und ehrlichen Wandel ziere; So ist von neuen eine hohe Nohtdurft / daß ihr hinführo euer Leben durch GOttes Gnade dergestalt anstellet / daß nicht allein euer Geschäffte und Fürnehmen / sondern auch euere Reden / Conversation, Kleidung und Wandel / ja alle Worte und Wercke eine Lehre und Tugend seyn / damit ihr nicht / was ihr mit einer Hand bauet / mit der andern wieder abreisset / und die Kirche mit straffbahren Lastern und ärgerlichen Wandel gefährlich verderbet / in Erwehnung / daß uns Predigern vor allen andern gesaget worden: Wehe dem Menschen / durch welchen Aergerniß kömmt / denn wer ärgert der geringsten einen die an mich glauben / dem wäre es besser / daß ein Mühlstein an seinen Halß gehänget / und er ersäuffet würde im Meer da es am tieffesten ist Matth. 18. Zu dem Ende solt ihr aufs fleißigste lesen / wiederlesen und oft repetiren die Episteln Pauli an Timotheum / daraus ihr gnugsahm zu ersehen habt / wie ihr beydes im Lehren und Leben euch halten / und auch euer eigenes Hauß-Gesind regieren und erbauen müsset. Endlich sollet ihr nicht allein unserer hohen Obrigkeit treu und hold seyn / und ihren Nutzen fodern / alle Schaden aber nach bestem Wissen und Gewissen abwenden helffen / sondern auch für Sie zu GOtt hertzlich beten. Seyd ihr nun solches alles zu thun nochmahls gesinnet / so machet euch dazu pflichtbahr und sprechet: Ja.
mit guten Exempeln diene und fürleuchte / und also die Lehre so viel an ihm ist / mit einem Christlichen und ehrlichen Wandel ziere; So ist von neuen eine hohe Nohtdurft / daß ihr hinführo euer Leben durch GOttes Gnade dergestalt anstellet / daß nicht allein euer Geschäffte und Fürnehmen / sondern auch euere Reden / Conversation, Kleidung und Wandel / ja alle Worte und Wercke eine Lehre und Tugend seyn / damit ihr nicht / was ihr mit einer Hand bauet / mit der andern wieder abreisset / und die Kirche mit straffbahren Lastern und ärgerlichen Wandel gefährlich verderbet / in Erwehnung / daß uns Predigern vor allen andern gesaget worden: Wehe dem Menschen / durch welchen Aergerniß kömmt / denn wer ärgert der geringsten einen die an mich glauben / dem wäre es besser / daß ein Mühlstein an seinen Halß gehänget / und er ersäuffet würde im Meer da es am tieffesten ist Matth. 18. Zu dem Ende solt ihr aufs fleißigste lesen / wiederlesen und oft repetiren die Episteln Pauli an Timotheum / daraus ihr gnugsahm zu ersehen habt / wie ihr beydes im Lehren und Leben euch halten / und auch euer eigenes Hauß-Gesind regieren und erbauen müsset. Endlich sollet ihr nicht allein unserer hohen Obrigkeit treu und hold seyn / und ihren Nutzen fodern / alle Schaden aber nach bestem Wissen und Gewissen abwenden helffen / sondern auch für Sie zu GOtt hertzlich beten. Seyd ihr nun solches alles zu thun nochmahls gesinnet / so machet euch dazu pflichtbahr und sprechet: Ja.
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mit guten Exempeln diene und fürleuchte / und also die Lehre so viel an ihm ist / mit einem Christlichen und ehrlichen Wandel ziere; So ist von neuen eine hohe Nohtdurft / daß ihr hinführo euer Leben durch GOttes Gnade dergestalt anstellet / daß nicht allein euer Geschäffte und Fürnehmen / sondern auch euere Reden / Conversation, Kleidung und Wandel / ja alle Worte und Wercke eine Lehre und Tugend seyn / damit ihr nicht / was ihr mit einer Hand bauet / mit der andern wieder abreisset / und die Kirche mit straffbahren Lastern und ärgerlichen Wandel gefährlich verderbet / in Erwehnung / daß uns Predigern vor allen andern gesaget worden: Wehe dem Menschen / durch welchen Aergerniß kömmt / denn wer ärgert der geringsten einen die an mich glauben / dem wäre es besser / daß ein Mühlstein an seinen Halß gehänget / und er ersäuffet würde im Meer da es am tieffesten ist Matth. 18. Zu dem Ende solt ihr aufs fleißigste lesen / wiederlesen und oft repetiren die Episteln Pauli an Timotheum / daraus ihr gnugsahm zu ersehen habt / wie ihr beydes im Lehren und Leben euch halten / und auch euer eigenes Hauß-Gesind regieren und erbauen müsset. Endlich sollet ihr nicht allein unserer hohen Obrigkeit treu und hold seyn / und ihren Nutzen fodern / alle Schaden aber nach bestem Wissen und Gewissen abwenden helffen / sondern auch für Sie zu GOtt hertzlich beten.
Seyd ihr nun solches alles zu thun nochmahls gesinnet / so machet euch dazu pflichtbahr und sprechet:
Ja.
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