Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite

Arbeit ihr euch dieser eurer Kirchen anzunehmen / und euer Amt bey eurer Gemeinde zu verrichten habt. Denn es ist warlich darum kein Schertz oder Kinderspiel / sondern die werthe Kirche ist eine liebe Braut des Sohns GOttes / welche er so feurig und hertz-brünstig liebet und meinet / daß er ihr das ewige Leben zu erlangen vom Himmel kommen / und sich mit aller Menschlicher Blöde beladen / auch sein eigen Blut vergossen / und für sie den allerschmähligsten und schmertzlichsten Creutz-Todt gelitten und auf sich genommen hat / damit er sie vom Tode errette. Darum sollet und müsset ihr eurer Seiten besten müglichsten Fleiß anwenden / daß ihr die Kirche und Gemeinde nicht mit Menschen-Träumen / sondern mit Göttlicher himmlischer Lehre unterrichtet / damit sie durch den heiligen Geist erwecket werde / dem HErrn JESU Christo ihrem Seelen-Bräutigam Treu und Glauben zu halten / und darinnen unverrücket und unbeflecket zu verharren / daß ihr euch mit dem Apostel Paulo in der Wahrheit rühmen könnet: Ich habe euch einem Manne vertrauet / daß ich euch eine reine Jungfrau Christo zubrächte 2. Cor. 11. und habe euch nichts verhalten / das ich euch nicht verkündiget hätte / allen Raht GOTTes Act. 20.

Sollet ihr also stets mit grossem Ernst erwegen / wo etwas durch eure Fahrläßigkeit / Ungeschicklichkeit und Unfleiß / der Gemeinde zum Aergerniß / Schaden und Nachtheil muhtwillig eingeführet / und veruhrsachet werden solte / als wir nicht hoffen wollen / daß unser HErr GOtt

Arbeit ihr euch dieser eurer Kirchen anzunehmen / und euer Amt bey eurer Gemeinde zu verrichten habt. Denn es ist warlich darum kein Schertz oder Kinderspiel / sondern die werthe Kirche ist eine liebe Braut des Sohns GOttes / welche er so feurig und hertz-brünstig liebet und meinet / daß er ihr das ewige Leben zu erlangen vom Himmel kommen / und sich mit aller Menschlicher Blöde beladen / auch sein eigen Blut vergossen / und für sie den allerschmähligsten und schmertzlichsten Creutz-Todt gelitten und auf sich genommen hat / damit er sie vom Tode errette. Darum sollet und müsset ihr eurer Seiten besten müglichsten Fleiß anwenden / daß ihr die Kirche und Gemeinde nicht mit Menschen-Träumen / sondern mit Göttlicher himmlischer Lehre unterrichtet / damit sie durch den heiligen Geist erwecket werde / dem HErrn JESU Christo ihrem Seelen-Bräutigam Treu und Glauben zu halten / und darinnen unverrücket und unbeflecket zu verharren / daß ihr euch mit dem Apostel Paulo in der Wahrheit rühmen könnet: Ich habe euch einem Manne vertrauet / daß ich euch eine reine Jungfrau Christo zubrächte 2. Cor. 11. und habe euch nichts verhalten / das ich euch nicht verkündiget hätte / allen Raht GOTTes Act. 20.

Sollet ihr also stets mit grossem Ernst erwegen / wo etwas durch eure Fahrläßigkeit / Ungeschicklichkeit und Unfleiß / der Gemeinde zum Aergerniß / Schaden uñ Nachtheil muhtwillig eingeführet / und veruhrsachet werden solte / als wir nicht hoffen wollen / daß unser HErr GOtt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0101" n="97"/>
Arbeit ihr euch dieser eurer Kirchen anzunehmen / und euer Amt bey       eurer Gemeinde zu verrichten habt. Denn es ist warlich darum kein Schertz oder Kinderspiel /       sondern die werthe Kirche ist eine liebe Braut des Sohns GOttes / welche er so feurig und       hertz-brünstig liebet und meinet / daß er ihr das ewige Leben zu erlangen vom Himmel kommen /       und sich mit aller Menschlicher Blöde beladen / auch sein eigen Blut vergossen / und für sie       den allerschmähligsten und schmertzlichsten Creutz-Todt gelitten und auf sich genommen hat /       damit er sie vom Tode errette. Darum sollet und müsset ihr eurer Seiten besten müglichsten       Fleiß anwenden / daß ihr die Kirche und Gemeinde nicht mit Menschen-Träumen / sondern mit       Göttlicher himmlischer Lehre unterrichtet / damit sie durch den heiligen Geist erwecket werde /       dem HErrn JESU Christo ihrem Seelen-Bräutigam Treu und Glauben zu halten / und darinnen       unverrücket und unbeflecket zu verharren / daß ihr euch mit dem Apostel Paulo in der Wahrheit       rühmen könnet: Ich habe euch einem Manne vertrauet / daß ich euch eine reine Jungfrau Christo       zubrächte 2. Cor. 11. und habe euch nichts verhalten / das ich euch nicht verkündiget hätte /       allen Raht GOTTes Act. 20.</p>
        <p>Sollet ihr also stets mit grossem Ernst erwegen / wo etwas durch eure Fahrläßigkeit /       Ungeschicklichkeit und Unfleiß / der Gemeinde zum Aergerniß / Schaden un&#x0303;       Nachtheil muhtwillig eingeführet / und veruhrsachet werden solte / als wir nicht hoffen wollen       / daß unser HErr GOtt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0101] Arbeit ihr euch dieser eurer Kirchen anzunehmen / und euer Amt bey eurer Gemeinde zu verrichten habt. Denn es ist warlich darum kein Schertz oder Kinderspiel / sondern die werthe Kirche ist eine liebe Braut des Sohns GOttes / welche er so feurig und hertz-brünstig liebet und meinet / daß er ihr das ewige Leben zu erlangen vom Himmel kommen / und sich mit aller Menschlicher Blöde beladen / auch sein eigen Blut vergossen / und für sie den allerschmähligsten und schmertzlichsten Creutz-Todt gelitten und auf sich genommen hat / damit er sie vom Tode errette. Darum sollet und müsset ihr eurer Seiten besten müglichsten Fleiß anwenden / daß ihr die Kirche und Gemeinde nicht mit Menschen-Träumen / sondern mit Göttlicher himmlischer Lehre unterrichtet / damit sie durch den heiligen Geist erwecket werde / dem HErrn JESU Christo ihrem Seelen-Bräutigam Treu und Glauben zu halten / und darinnen unverrücket und unbeflecket zu verharren / daß ihr euch mit dem Apostel Paulo in der Wahrheit rühmen könnet: Ich habe euch einem Manne vertrauet / daß ich euch eine reine Jungfrau Christo zubrächte 2. Cor. 11. und habe euch nichts verhalten / das ich euch nicht verkündiget hätte / allen Raht GOTTes Act. 20. Sollet ihr also stets mit grossem Ernst erwegen / wo etwas durch eure Fahrläßigkeit / Ungeschicklichkeit und Unfleiß / der Gemeinde zum Aergerniß / Schaden uñ Nachtheil muhtwillig eingeführet / und veruhrsachet werden solte / als wir nicht hoffen wollen / daß unser HErr GOtt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/101
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/101>, abgerufen am 25.04.2024.