Electricität, und es erhellt leicht, daß eine möglichste Herabsetzung des Leitungswiderstandes wesentlich ist, um diesen schnellen Strom zu unterhalten, weshalb zum Funkengeben der Säule recht stark gesalzene oder gesäuerte Flüssigkeiten vorzüglich brauchbar sind.
Erhitzung und Glühen der Schließungsdräthe.
Schon diese, auch an mäßigen Säulen sich zeigenden, Er- scheinungen des Verbrennens der Metalle beweisen deutlich, daß eine Erhitzung des Leitungsdrathes statt findet, und dieser zeigt sich bei größern Apparaten durch das Glühen längerer Metalldräthe noch deutlicher. Schon ein Trog-Apparat von 10 Kupfergefäßen, in welche 10 Zinkplatten von 1 Quadratfuß eingetaucht sind, bringt Stahldrath von 1/3 Linie dick in 3 bis 4 Zoll Länge zum vollen Glühen, und Dräthe von 1 Linie dick werden bedeutend erhitzt. Mit 200 Plattenpaaren von 64 Quadratzoll brachte Wilkinson 60 Zoll 1/6 Linie dicken Stahldrath zum Glühen und sogar zum Verbrennen. Aber noch auffallendere Erfolge haben Childern und Hare erhalten. Childern brachte 21 Zinkplatten, jede von 32 Quadratfuß, zwischen zwei Kupferplatten, und mit der mächtigen Wirkung dieses Apparats wurden 51/2 Fuß Platindrath von Linie dick in das vollste Rothglühen versetzt, ein Platinstäb- chen von 2 Linien dick und 21/4 Zoll lang glühete nicht nur, sondern schmolz endlich, die sehr schwer schmelzbaren Metalle und Metall- Oxyde (Tantalum-Oxyd, Titan-Oxyd, Molybdän-Oxyd und andre) wurden geschmolzen und zum Theil reducirt. Hare glaubt mit seinem Deflagrator die Kohle in einen Zustand der Schmelzung versetzt zu haben, und sogar noch auffallendere Erscheinungen, daß nämlich aus der Verflüchtigung der Kohle Körper, die sich dem Diamant nahe ähnlich zeigten, hervorzugehen schienen, giebt er an *). Mit so großen Apparaten gelingt auch das Zersetzen des Kali und das damit verbundene Verbrennen des Kaliummetalls am besten.
Umstände, die zur Beförderung dieser Wirkungen beitragen.
Sobald man anfing, diese Wärme-Erzeugung durch die voltaische Säule näher zu untersuchen, fand man, daß sie, so wie
*)Schweigg. Jahrb. IX. 106.
Electricitaͤt, und es erhellt leicht, daß eine moͤglichſte Herabſetzung des Leitungswiderſtandes weſentlich iſt, um dieſen ſchnellen Strom zu unterhalten, weshalb zum Funkengeben der Saͤule recht ſtark geſalzene oder geſaͤuerte Fluͤſſigkeiten vorzuͤglich brauchbar ſind.
Erhitzung und Gluͤhen der Schließungsdraͤthe.
Schon dieſe, auch an maͤßigen Saͤulen ſich zeigenden, Er- ſcheinungen des Verbrennens der Metalle beweiſen deutlich, daß eine Erhitzung des Leitungsdrathes ſtatt findet, und dieſer zeigt ſich bei groͤßern Apparaten durch das Gluͤhen laͤngerer Metalldraͤthe noch deutlicher. Schon ein Trog-Apparat von 10 Kupfergefaͤßen, in welche 10 Zinkplatten von 1 Quadratfuß eingetaucht ſind, bringt Stahldrath von ⅓ Linie dick in 3 bis 4 Zoll Laͤnge zum vollen Gluͤhen, und Draͤthe von 1 Linie dick werden bedeutend erhitzt. Mit 200 Plattenpaaren von 64 Quadratzoll brachte Wilkinſon 60 Zoll ⅙ Linie dicken Stahldrath zum Gluͤhen und ſogar zum Verbrennen. Aber noch auffallendere Erfolge haben Childern und Hare erhalten. Childern brachte 21 Zinkplatten, jede von 32 Quadratfuß, zwiſchen zwei Kupferplatten, und mit der maͤchtigen Wirkung dieſes Apparats wurden 5½ Fuß Platindrath von Linie dick in das vollſte Rothgluͤhen verſetzt, ein Platinſtaͤb- chen von 2 Linien dick und 2¼ Zoll lang gluͤhete nicht nur, ſondern ſchmolz endlich, die ſehr ſchwer ſchmelzbaren Metalle und Metall- Oxyde (Tantalum-Oxyd, Titan-Oxyd, Molybdaͤn-Oxyd und andre) wurden geſchmolzen und zum Theil reducirt. Hare glaubt mit ſeinem Deflagrator die Kohle in einen Zuſtand der Schmelzung verſetzt zu haben, und ſogar noch auffallendere Erſcheinungen, daß naͤmlich aus der Verfluͤchtigung der Kohle Koͤrper, die ſich dem Diamant nahe aͤhnlich zeigten, hervorzugehen ſchienen, giebt er an *). Mit ſo großen Apparaten gelingt auch das Zerſetzen des Kali und das damit verbundene Verbrennen des Kaliummetalls am beſten.
Umſtaͤnde, die zur Befoͤrderung dieſer Wirkungen beitragen.
Sobald man anfing, dieſe Waͤrme-Erzeugung durch die voltaiſche Saͤule naͤher zu unterſuchen, fand man, daß ſie, ſo wie
*)Schweigg. Jahrb. IX. 106.
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Electricitaͤt, und es erhellt leicht, daß eine moͤglichſte Herabſetzung
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zu unterhalten, weshalb zum Funkengeben der Saͤule recht ſtark
geſalzene oder geſaͤuerte Fluͤſſigkeiten vorzuͤglich brauchbar ſind.
Erhitzung und Gluͤhen der Schließungsdraͤthe.
Schon dieſe, auch an maͤßigen Saͤulen ſich zeigenden, Er-
ſcheinungen des Verbrennens der Metalle beweiſen deutlich, daß
eine Erhitzung des Leitungsdrathes ſtatt findet, und dieſer zeigt ſich
bei groͤßern Apparaten durch das Gluͤhen laͤngerer Metalldraͤthe
noch deutlicher. Schon ein Trog-Apparat von 10 Kupfergefaͤßen,
in welche 10 Zinkplatten von 1 Quadratfuß eingetaucht ſind, bringt
Stahldrath von ⅓ Linie dick in 3 bis 4 Zoll Laͤnge zum vollen
Gluͤhen, und Draͤthe von 1 Linie dick werden bedeutend erhitzt. Mit
200 Plattenpaaren von 64 Quadratzoll brachte Wilkinſon
60 Zoll ⅙ Linie dicken Stahldrath zum Gluͤhen und ſogar zum
Verbrennen. Aber noch auffallendere Erfolge haben Childern
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Oxyde (Tantalum-Oxyd, Titan-Oxyd, Molybdaͤn-Oxyd und
andre) wurden geſchmolzen und zum Theil reducirt. Hare glaubt
mit ſeinem Deflagrator die Kohle in einen Zuſtand der Schmelzung
verſetzt zu haben, und ſogar noch auffallendere Erſcheinungen, daß
naͤmlich aus der Verfluͤchtigung der Kohle Koͤrper, die ſich dem
Diamant nahe aͤhnlich zeigten, hervorzugehen ſchienen, giebt er
an *). Mit ſo großen Apparaten gelingt auch das Zerſetzen des
Kali und das damit verbundene Verbrennen des Kaliummetalls
am beſten.
Umſtaͤnde, die zur Befoͤrderung dieſer Wirkungen
beitragen.
Sobald man anfing, dieſe Waͤrme-Erzeugung durch die
voltaiſche Saͤule naͤher zu unterſuchen, fand man, daß ſie, ſo wie
*) Schweigg. Jahrb. IX. 106.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/411>, abgerufen am 25.11.2024.
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