positiv war, und gegen den positiven Pol, wenn sie negativ war. Bringt man auf dem Leiter G einen Condensator an, so dient dieses Electrometer, nach der Ladung des Condensators und dem Auf- heben der obern Platte des Condensators, um die allerschwächsten Grade von Electricität kenntlich zu machen.
Bringt man die Leiter C, D, (Fig. 106.) einander ziemlich nahe, so ist es kaum möglich, das Goldblatt zur Ruhe zu bringen, weil, bei der geringsten Abweichung von der Mitte, es nach der nähern Seite, auch ohne von außen her electrisirt zu sein, angezo- gen wird, dann aber dort eine Ladung erhält und nach der andern Seite gezogen wird, wo dieselbe Ursache zu einem neuen Ueber- gange nach jener abermals eintritt. Auch wenn die Entfernung zwischen C, D, groß genug ist, pflegt, wenn das Anschlagen an einer Seite statt gefunden hat, gern noch ein zweites an der andern zu erfolgen, daß aber das erste Anschlagen die Entscheidung giebt, ob die dem Goldblatte ertheilte Electricität positiv oder negativ war, versteht sich von selbst.
Verschiedene Apparate, um die voltaische Verstärkung der Berührungs-Electricität zu bewirken.
Ich habe bisher nur von derjenigen Schichtung der verschie- denen Plattenpaare, welche die Form der Säule giebt, geredet; aber da es nur darauf ankömmt, die zwei Metalle abwechselnd mit einem feuchten Leiter in gleichmäßiger Ordnung in Wirksamkeit zu bringen, so sind mehrere andre Anordnungen möglich. Bei dem Aufbauen der Säule ist das eine Unbequemlichkeit, daß, vorzüglich wenn man etwas stärker gesäuertes und gesalzenes Wasser an- wendet, schon während des Aufbauens, das bei größern Säulen nicht so schnell zu vollenden ist, eine starke chemische Wirkung auf die Metalle eintritt, wodurch die Platten Veränderungen erleiden, ferner daß die immer etwas ungleichen Pappschichten oder Tuch- schichten keine genaue Gleichheit gestatten, daß das Austrocknen die dauernde Wirksamkeit der Säule hindert, u. s. w. Volta gab daher schon unter dem Namen Becher-Apparat eine Anord- nung an, die in Folgendem besteht. Man stellt (Fig. 107.) Gläser A, B, C, D, auf, in deren erstes die mit dem Leitungs- drathe L versehene Kupferplatte K gesetzt wird; ihr gegenüber
poſitiv war, und gegen den poſitiven Pol, wenn ſie negativ war. Bringt man auf dem Leiter G einen Condenſator an, ſo dient dieſes Electrometer, nach der Ladung des Condenſators und dem Auf- heben der obern Platte des Condenſators, um die allerſchwaͤchſten Grade von Electricitaͤt kenntlich zu machen.
Bringt man die Leiter C, D, (Fig. 106.) einander ziemlich nahe, ſo iſt es kaum moͤglich, das Goldblatt zur Ruhe zu bringen, weil, bei der geringſten Abweichung von der Mitte, es nach der naͤhern Seite, auch ohne von außen her electriſirt zu ſein, angezo- gen wird, dann aber dort eine Ladung erhaͤlt und nach der andern Seite gezogen wird, wo dieſelbe Urſache zu einem neuen Ueber- gange nach jener abermals eintritt. Auch wenn die Entfernung zwiſchen C, D, groß genug iſt, pflegt, wenn das Anſchlagen an einer Seite ſtatt gefunden hat, gern noch ein zweites an der andern zu erfolgen, daß aber das erſte Anſchlagen die Entſcheidung giebt, ob die dem Goldblatte ertheilte Electricitaͤt poſitiv oder negativ war, verſteht ſich von ſelbſt.
Verſchiedene Apparate, um die voltaiſche Verſtaͤrkung der Beruͤhrungs-Electricitaͤt zu bewirken.
Ich habe bisher nur von derjenigen Schichtung der verſchie- denen Plattenpaare, welche die Form der Saͤule giebt, geredet; aber da es nur darauf ankoͤmmt, die zwei Metalle abwechſelnd mit einem feuchten Leiter in gleichmaͤßiger Ordnung in Wirkſamkeit zu bringen, ſo ſind mehrere andre Anordnungen moͤglich. Bei dem Aufbauen der Saͤule iſt das eine Unbequemlichkeit, daß, vorzuͤglich wenn man etwas ſtaͤrker geſaͤuertes und geſalzenes Waſſer an- wendet, ſchon waͤhrend des Aufbauens, das bei groͤßern Saͤulen nicht ſo ſchnell zu vollenden iſt, eine ſtarke chemiſche Wirkung auf die Metalle eintritt, wodurch die Platten Veraͤnderungen erleiden, ferner daß die immer etwas ungleichen Pappſchichten oder Tuch- ſchichten keine genaue Gleichheit geſtatten, daß das Austrocknen die dauernde Wirkſamkeit der Saͤule hindert, u. ſ. w. Volta gab daher ſchon unter dem Namen Becher-Apparat eine Anord- nung an, die in Folgendem beſteht. Man ſtellt (Fig. 107.) Glaͤſer A, B, C, D, auf, in deren erſtes die mit dem Leitungs- drathe L verſehene Kupferplatte K geſetzt wird; ihr gegenuͤber
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poſitiv war, und gegen den poſitiven Pol, wenn ſie negativ war.
Bringt man auf dem Leiter G einen Condenſator an, ſo dient dieſes
Electrometer, nach der Ladung des Condenſators und dem Auf-
heben der obern Platte des Condenſators, um die allerſchwaͤchſten
Grade von Electricitaͤt kenntlich zu machen.
Bringt man die Leiter C, D, (Fig. 106.) einander ziemlich
nahe, ſo iſt es kaum moͤglich, das Goldblatt zur Ruhe zu bringen,
weil, bei der geringſten Abweichung von der Mitte, es nach der
naͤhern Seite, auch ohne von außen her electriſirt zu ſein, angezo-
gen wird, dann aber dort eine Ladung erhaͤlt und nach der andern
Seite gezogen wird, wo dieſelbe Urſache zu einem neuen Ueber-
gange nach jener abermals eintritt. Auch wenn die Entfernung
zwiſchen C, D, groß genug iſt, pflegt, wenn das Anſchlagen an
einer Seite ſtatt gefunden hat, gern noch ein zweites an der andern
zu erfolgen, daß aber das erſte Anſchlagen die Entſcheidung giebt,
ob die dem Goldblatte ertheilte Electricitaͤt poſitiv oder negativ
war, verſteht ſich von ſelbſt.
Verſchiedene Apparate, um die voltaiſche Verſtaͤrkung
der Beruͤhrungs-Electricitaͤt zu bewirken.
Ich habe bisher nur von derjenigen Schichtung der verſchie-
denen Plattenpaare, welche die Form der Saͤule giebt, geredet;
aber da es nur darauf ankoͤmmt, die zwei Metalle abwechſelnd mit
einem feuchten Leiter in gleichmaͤßiger Ordnung in Wirkſamkeit zu
bringen, ſo ſind mehrere andre Anordnungen moͤglich. Bei dem
Aufbauen der Saͤule iſt das eine Unbequemlichkeit, daß, vorzuͤglich
wenn man etwas ſtaͤrker geſaͤuertes und geſalzenes Waſſer an-
wendet, ſchon waͤhrend des Aufbauens, das bei groͤßern Saͤulen
nicht ſo ſchnell zu vollenden iſt, eine ſtarke chemiſche Wirkung auf
die Metalle eintritt, wodurch die Platten Veraͤnderungen erleiden,
ferner daß die immer etwas ungleichen Pappſchichten oder Tuch-
ſchichten keine genaue Gleichheit geſtatten, daß das Austrocknen die
dauernde Wirkſamkeit der Saͤule hindert, u. ſ. w. Volta gab
daher ſchon unter dem Namen Becher-Apparat eine Anord-
nung an, die in Folgendem beſteht. Man ſtellt (Fig. 107.)
Glaͤſer A, B, C, D, auf, in deren erſtes die mit dem Leitungs-
drathe L verſehene Kupferplatte K geſetzt wird; ihr gegenuͤber
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/359>, abgerufen am 21.11.2024.
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