dern diese Versuche, so wie alle die, welche sehr feine Untersuchun- gen betreffen.
Aehnliche Instrumente sind unter dem Namen Duplicator, Luftcondensator u. s. w. angegeben, da sie aber auf gleichen Prin- cipien beruhen, so übergehe ich sie.
Das Electrophor.
Dagegen verdient das mit dem Namen: beständiger Electri- citätsträger, Electrophor, belegte Instrument eine etwas genauere Betrachtung, da hier einiges Unerwartetes vorkömmt, worüber wir indeß bei genauerer Betrachtung den Aufschluß in eben den bisher erklärten Grundsätzen finden.
Das Electrophor besteht aus einem Harzgusse, der in einem breiten und flachen Metallgefäße, das die Form genannt wird, so gegossen ist, daß er fest mit diesem vereinigt erhärtet ist und eine recht glatte, ebne, von Spalten und Blasen freie Oberfläche darbietet. Das zweite Stück des Electrophors besteht in einer Metallplatte, die an einem isolirenden Stiele abgehoben und wie- der aufgesetzt werden kann. Diese Metallplatte, die man den Deckel nennt, muß etwas kleiner als die Harztafel sein, so daß sie, mitten auf die Harztafel gesetzt, von dem Metallrande der Form noch ziemlich entfernt bleibt; sie muß nirgends Spitzen, die ein Ausströmen veranlassen könnten, darbieten, und auch am Rande so abgerundet sein, daß dort keine scharfe Kante eine Gelegenheit zum Ausströmen gebe.
Um das Electrophor zu gebrauchen, hebt man die Metall- platte, den Deckel, ab, reibt die Harzfläche mit einem Katzenfelle oder schlägt sie mit einem Fuchsschwanze, wodurch jene negativ- electrisch wird. Man setzt nun den Deckel auf, berührt mit zwei Fingern zugleich die obere Seite des Deckels und den Rand der Form, worin die Harztafel sich befindet, wobei man einen leichten electrischen Schlag empfindet, und hebt den Deckel mit dem isoli- renden Stiele auf; dann giebt er bei der Berührung einen Fun- ken. Nachdem man so den Deckel entladen hat, setzt man ihn, isolirt gehalten, auf die Harzplatte, bringt wieder den Deckel und den Rand der Form in leitende Verbindung, erhält dabei abermals wie vorhin einen eben solchen electrischen Schlag; man hebt den
dern dieſe Verſuche, ſo wie alle die, welche ſehr feine Unterſuchun- gen betreffen.
Aehnliche Inſtrumente ſind unter dem Namen Duplicator, Luftcondenſator u. ſ. w. angegeben, da ſie aber auf gleichen Prin- cipien beruhen, ſo uͤbergehe ich ſie.
Das Electrophor.
Dagegen verdient das mit dem Namen: beſtaͤndiger Electri- citaͤtstraͤger, Electrophor, belegte Inſtrument eine etwas genauere Betrachtung, da hier einiges Unerwartetes vorkoͤmmt, woruͤber wir indeß bei genauerer Betrachtung den Aufſchluß in eben den bisher erklaͤrten Grundſaͤtzen finden.
Das Electrophor beſteht aus einem Harzguſſe, der in einem breiten und flachen Metallgefaͤße, das die Form genannt wird, ſo gegoſſen iſt, daß er feſt mit dieſem vereinigt erhaͤrtet iſt und eine recht glatte, ebne, von Spalten und Blaſen freie Oberflaͤche darbietet. Das zweite Stuͤck des Electrophors beſteht in einer Metallplatte, die an einem iſolirenden Stiele abgehoben und wie- der aufgeſetzt werden kann. Dieſe Metallplatte, die man den Deckel nennt, muß etwas kleiner als die Harztafel ſein, ſo daß ſie, mitten auf die Harztafel geſetzt, von dem Metallrande der Form noch ziemlich entfernt bleibt; ſie muß nirgends Spitzen, die ein Ausſtroͤmen veranlaſſen koͤnnten, darbieten, und auch am Rande ſo abgerundet ſein, daß dort keine ſcharfe Kante eine Gelegenheit zum Ausſtroͤmen gebe.
Um das Electrophor zu gebrauchen, hebt man die Metall- platte, den Deckel, ab, reibt die Harzflaͤche mit einem Katzenfelle oder ſchlaͤgt ſie mit einem Fuchsſchwanze, wodurch jene negativ- electriſch wird. Man ſetzt nun den Deckel auf, beruͤhrt mit zwei Fingern zugleich die obere Seite des Deckels und den Rand der Form, worin die Harztafel ſich befindet, wobei man einen leichten electriſchen Schlag empfindet, und hebt den Deckel mit dem iſoli- renden Stiele auf; dann giebt er bei der Beruͤhrung einen Fun- ken. Nachdem man ſo den Deckel entladen hat, ſetzt man ihn, iſolirt gehalten, auf die Harzplatte, bringt wieder den Deckel und den Rand der Form in leitende Verbindung, erhaͤlt dabei abermals wie vorhin einen eben ſolchen electriſchen Schlag; man hebt den
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dern dieſe Verſuche, ſo wie alle die, welche ſehr feine Unterſuchun-
gen betreffen.
Aehnliche Inſtrumente ſind unter dem Namen Duplicator,
Luftcondenſator u. ſ. w. angegeben, da ſie aber auf gleichen Prin-
cipien beruhen, ſo uͤbergehe ich ſie.
Das Electrophor.
Dagegen verdient das mit dem Namen: beſtaͤndiger Electri-
citaͤtstraͤger, Electrophor, belegte Inſtrument eine etwas
genauere Betrachtung, da hier einiges Unerwartetes vorkoͤmmt,
woruͤber wir indeß bei genauerer Betrachtung den Aufſchluß in
eben den bisher erklaͤrten Grundſaͤtzen finden.
Das Electrophor beſteht aus einem Harzguſſe, der in einem
breiten und flachen Metallgefaͤße, das die Form genannt wird,
ſo gegoſſen iſt, daß er feſt mit dieſem vereinigt erhaͤrtet iſt und
eine recht glatte, ebne, von Spalten und Blaſen freie Oberflaͤche
darbietet. Das zweite Stuͤck des Electrophors beſteht in einer
Metallplatte, die an einem iſolirenden Stiele abgehoben und wie-
der aufgeſetzt werden kann. Dieſe Metallplatte, die man den
Deckel nennt, muß etwas kleiner als die Harztafel ſein, ſo daß
ſie, mitten auf die Harztafel geſetzt, von dem Metallrande der Form
noch ziemlich entfernt bleibt; ſie muß nirgends Spitzen, die ein
Ausſtroͤmen veranlaſſen koͤnnten, darbieten, und auch am Rande
ſo abgerundet ſein, daß dort keine ſcharfe Kante eine Gelegenheit
zum Ausſtroͤmen gebe.
Um das Electrophor zu gebrauchen, hebt man die Metall-
platte, den Deckel, ab, reibt die Harzflaͤche mit einem Katzenfelle
oder ſchlaͤgt ſie mit einem Fuchsſchwanze, wodurch jene negativ-
electriſch wird. Man ſetzt nun den Deckel auf, beruͤhrt mit zwei
Fingern zugleich die obere Seite des Deckels und den Rand der
Form, worin die Harztafel ſich befindet, wobei man einen leichten
electriſchen Schlag empfindet, und hebt den Deckel mit dem iſoli-
renden Stiele auf; dann giebt er bei der Beruͤhrung einen Fun-
ken. Nachdem man ſo den Deckel entladen hat, ſetzt man ihn,
iſolirt gehalten, auf die Harzplatte, bringt wieder den Deckel und
den Rand der Form in leitende Verbindung, erhaͤlt dabei abermals
wie vorhin einen eben ſolchen electriſchen Schlag; man hebt den
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/299>, abgerufen am 25.11.2024.
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