Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.nicht wissen, ob nicht die Oberfläche des Saturns schneeweiß, die Ich schließe diese Bemerkungen, zu denen schon die Betrach- Fünfte Vorlesung. Zurückwerfung des zerstreuten Lichtes an den Ober- flächen der Körper. Die Erscheinungen, welche das Licht uns darbietet, m. h. H., nicht wiſſen, ob nicht die Oberflaͤche des Saturns ſchneeweiß, die Ich ſchließe dieſe Bemerkungen, zu denen ſchon die Betrach- Fuͤnfte Vorleſung. Zuruͤckwerfung des zerſtreuten Lichtes an den Ober- flaͤchen der Koͤrper. Die Erſcheinungen, welche das Licht uns darbietet, m. h. H., <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="74"/> nicht wiſſen, ob nicht die Oberflaͤche des <hi rendition="#g">Saturns</hi> ſchneeweiß, die<lb/> des Mondes grau iſt, verſteht ſich von ſelbſt.</p><lb/> <p>Ich ſchließe dieſe Bemerkungen, zu denen ſchon die Betrach-<lb/> tung des gradlinigt fortgehenden Lichtes Veranlaſſung gab, um zu<lb/> den noch mannigfaltigeren Erſcheinungen des zuruͤckgeworfenen<lb/> Lichtes uͤberzugehen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fuͤnfte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zuruͤckwerfung des zerſtreuten Lichtes an den Ober</hi>-<lb/><hi rendition="#g">flaͤchen der Koͤrper</hi>.</head><lb/> <p>Die Erſcheinungen, welche das Licht uns darbietet, m. h. H.,<lb/> ſind uns allen in ſo großer Mannigfaltigkeit bekannt, daß es wohl<lb/> eben nicht als eine Verletzung der wiſſenſchaftlichen Anordnung des<lb/> Vortrages erſcheinen wird, wenn ich zuweilen Erſcheinungen er-<lb/> waͤhne, deren Entſtehung noch nicht genau erklaͤrt iſt. In Hin-<lb/> ſicht hierauf habe ich kein Bedenken getragen, von der Beobachtung<lb/> einer gleichen oder ungleichen Erleuchtung zu reden, ohne Sie<lb/> ſchon darauf aufmerkſam zu machen, daß wir dieſe Erleuchtung<lb/> vermittelſt des von den Koͤrpern zu unſerm Auge zuruͤckgeworfenen<lb/> Lichtes wahrnehmen; auf aͤhnliche Weiſe werde ich die Umſtaͤnde,<lb/> wodurch unſer Sehen moͤglich wird, erſt viel ſpaͤter erklaͤren koͤnnen,<lb/> obgleich ich vom Sehen ſchon hier, als von etwas Bekanntem, reden<lb/> muß. Aber nachdem wir die Erſcheinungen, welche der gradlinigte<lb/> Fortgang der Lichtſtrahlen uns darbietet, umſtaͤndlich betrachtet<lb/> haben, iſt es Zeit genauer zu fragen, wie denn die an ſich dun-<lb/> keln Koͤrper uns durch die empfangene Erleuchtung ſichtbar werden?<lb/> Wir ſind gewohnt, dies ſo anzuſehen, als ob nun auch von ihnen<lb/> Lichtſtrahlen ausgehen; ſie werfen das empfangene Licht zuruͤck,<lb/> auch ſie ſenden nun Licht aus, aber thun dieſes nur vermoͤge der<lb/> von andern Koͤrpern empfangenen Erleuchtung, und nach dem<lb/> Maaße dieſer Erleuchtung, jedoch ſo, daß ſie lange nicht ſo viel<lb/> Licht zuruͤckwerfen, als ſie empfingen, und daß ſie nach Verſchie-<lb/> denheit ihrer Beſchaffenheit einen geringern oder groͤßern Theil des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0088]
nicht wiſſen, ob nicht die Oberflaͤche des Saturns ſchneeweiß, die
des Mondes grau iſt, verſteht ſich von ſelbſt.
Ich ſchließe dieſe Bemerkungen, zu denen ſchon die Betrach-
tung des gradlinigt fortgehenden Lichtes Veranlaſſung gab, um zu
den noch mannigfaltigeren Erſcheinungen des zuruͤckgeworfenen
Lichtes uͤberzugehen.
Fuͤnfte Vorleſung.
Zuruͤckwerfung des zerſtreuten Lichtes an den Ober-
flaͤchen der Koͤrper.
Die Erſcheinungen, welche das Licht uns darbietet, m. h. H.,
ſind uns allen in ſo großer Mannigfaltigkeit bekannt, daß es wohl
eben nicht als eine Verletzung der wiſſenſchaftlichen Anordnung des
Vortrages erſcheinen wird, wenn ich zuweilen Erſcheinungen er-
waͤhne, deren Entſtehung noch nicht genau erklaͤrt iſt. In Hin-
ſicht hierauf habe ich kein Bedenken getragen, von der Beobachtung
einer gleichen oder ungleichen Erleuchtung zu reden, ohne Sie
ſchon darauf aufmerkſam zu machen, daß wir dieſe Erleuchtung
vermittelſt des von den Koͤrpern zu unſerm Auge zuruͤckgeworfenen
Lichtes wahrnehmen; auf aͤhnliche Weiſe werde ich die Umſtaͤnde,
wodurch unſer Sehen moͤglich wird, erſt viel ſpaͤter erklaͤren koͤnnen,
obgleich ich vom Sehen ſchon hier, als von etwas Bekanntem, reden
muß. Aber nachdem wir die Erſcheinungen, welche der gradlinigte
Fortgang der Lichtſtrahlen uns darbietet, umſtaͤndlich betrachtet
haben, iſt es Zeit genauer zu fragen, wie denn die an ſich dun-
keln Koͤrper uns durch die empfangene Erleuchtung ſichtbar werden?
Wir ſind gewohnt, dies ſo anzuſehen, als ob nun auch von ihnen
Lichtſtrahlen ausgehen; ſie werfen das empfangene Licht zuruͤck,
auch ſie ſenden nun Licht aus, aber thun dieſes nur vermoͤge der
von andern Koͤrpern empfangenen Erleuchtung, und nach dem
Maaße dieſer Erleuchtung, jedoch ſo, daß ſie lange nicht ſo viel
Licht zuruͤckwerfen, als ſie empfingen, und daß ſie nach Verſchie-
denheit ihrer Beſchaffenheit einen geringern oder groͤßern Theil des
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