Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.rührungskreise an den höchsten und tiefsten Puncten der Ringe; die Die Nebensonnen f, g, scheinen mir aus einer dritten merk- ruͤhrungskreiſe an den hoͤchſten und tiefſten Puncten der Ringe; die Die Nebenſonnen f, g, ſcheinen mir aus einer dritten merk- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0227" n="213"/> ruͤhrungskreiſe an den hoͤchſten und tiefſten Puncten der Ringe; die<lb/> Figur zeigt nur zwei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ref</hi></hi> am innern, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">pzq</hi></hi> am aͤußern Ringe, aber<lb/> auch bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">d</hi></hi> kann ein ſolcher erſcheinen; 5. endlich Beruͤhrungskreiſe,<lb/> die 60 Grade vom untern Puncte entfernt beruͤhren, wovon bei<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">xi, yk</hi></hi> Spuren als am innern Kreiſe beruͤhrend, bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">tt, vv</hi></hi> aber<lb/> groͤßere Bogen, beruͤhrend am aͤußern Kreiſe gezeichnet ſind. Die<lb/> Figur iſt dem gemaͤß gezeichnet, was <hi rendition="#g">Lowitz</hi> 1790 am 29. Juni in<lb/> Petersburg beobachtete.</p><lb/> <p>Die Nebenſonnen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">f, g,</hi></hi> ſcheinen mir aus einer dritten merk-<lb/> wuͤrdigen Stellung der Prismen erklaͤrt werden zu muͤſſen. Den<lb/> innern Ring erklaͤrten wir aus den am wirkſamſten, als Grenze<lb/> der kleinſten Brechung im Prisma hervorgehenden Strahlen, den<lb/> zweiten Ring als theils durch zweimal wiederholte Brechung ent-<lb/> ſtehend, theils aber als derjenigen Grenze entſprechend, wo noch die<lb/> letzten Strahlen aus dem Prisma zum Auge gelangen, und wo<lb/> alſo ein blauer und violetter Rand ſich zeigen muß. Die jetzt zu<lb/> betrachtenden Nebenſonnen ſcheinen nun da zu entſtehen, wo die<lb/> Prismen ſich befinden, die uns eine vollkommene Spiegelung aller<lb/> Sonnenſtrahlen zuſenden. Wenn die Sonnenſtrahlen, von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">s</hi></hi> in<lb/> das Auge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 104.</hi></hi>) kommen, von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">S, S<hi rendition="#sup">I</hi>, S<hi rendition="#sup">II</hi>, S<hi rendition="#sup">III</hi></hi></hi> auf die<lb/> in verſchiedenen Lagen ſich befindenden Prismen fallen, ſo iſt<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A<hi rendition="#sup">I</hi>B<hi rendition="#sup">I</hi>C<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi> dasjenige Prisma, wo der gebrochene Strahl <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a<hi rendition="#sup">I</hi>b<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi> der<lb/> Seite <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A<hi rendition="#sup">I</hi>B<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi> parallel iſt, und in welchem die kleinſte Brechung<lb/> ſtatt findet; es iſt alſo eines von denen, welche dem Auge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O</hi></hi> den<lb/> innerſten Ring darbieten; hat das Prisma die Lage <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ABC</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">abc,</hi></hi><lb/> ſo kommen die aͤußerſten Strahlen durch Brechung in das Auge<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O,</hi></hi> weil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">S<hi rendition="#sup">II</hi>e</hi></hi> nur noch an der Seite des Prisma's hinſtreift, alſo<lb/> der letzte auffallende Strahl fuͤr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ACB</hi></hi> iſt, und weil <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">fO</hi></hi> nahe<lb/> an der Seite des Prisma's <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">abc</hi></hi> hervorgeht, und alſo der letzte<lb/> hervordringende Strahl iſt. Dieſe beiden Prismen ſenden nur noch<lb/> die letzten gebrochenen Strahlen nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O,</hi></hi> und bei der geringſten<lb/> weitern Fortruͤckung nach α zu gehen alle Strahlen reflectirt nach<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O<hi rendition="#sup">I</hi>;</hi></hi> und eben dieſe reflectirten Strahlen, wo naͤmlich die auf die<lb/> Seite <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ac</hi></hi> fallenden Strahlen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">aubc</hi></hi> reflectirt nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">o<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi> kommen,<lb/> ſtellen dem Auge in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O</hi></hi> vermittelſt des Prisma's αβγ, ein re-<lb/> flectirtes Sonnenbild, das aus der Reflexion aller Strahlen ent-<lb/> ſteht, dar. Die hiezu erforderliche Lage des Prisma's iſt 88 Grad<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [213/0227]
ruͤhrungskreiſe an den hoͤchſten und tiefſten Puncten der Ringe; die
Figur zeigt nur zwei ref am innern, pzq am aͤußern Ringe, aber
auch bei d kann ein ſolcher erſcheinen; 5. endlich Beruͤhrungskreiſe,
die 60 Grade vom untern Puncte entfernt beruͤhren, wovon bei
xi, yk Spuren als am innern Kreiſe beruͤhrend, bei tt, vv aber
groͤßere Bogen, beruͤhrend am aͤußern Kreiſe gezeichnet ſind. Die
Figur iſt dem gemaͤß gezeichnet, was Lowitz 1790 am 29. Juni in
Petersburg beobachtete.
Die Nebenſonnen f, g, ſcheinen mir aus einer dritten merk-
wuͤrdigen Stellung der Prismen erklaͤrt werden zu muͤſſen. Den
innern Ring erklaͤrten wir aus den am wirkſamſten, als Grenze
der kleinſten Brechung im Prisma hervorgehenden Strahlen, den
zweiten Ring als theils durch zweimal wiederholte Brechung ent-
ſtehend, theils aber als derjenigen Grenze entſprechend, wo noch die
letzten Strahlen aus dem Prisma zum Auge gelangen, und wo
alſo ein blauer und violetter Rand ſich zeigen muß. Die jetzt zu
betrachtenden Nebenſonnen ſcheinen nun da zu entſtehen, wo die
Prismen ſich befinden, die uns eine vollkommene Spiegelung aller
Sonnenſtrahlen zuſenden. Wenn die Sonnenſtrahlen, von s in
das Auge O (Fig. 104.) kommen, von S, SI, SII, SIII auf die
in verſchiedenen Lagen ſich befindenden Prismen fallen, ſo iſt
AIBICI dasjenige Prisma, wo der gebrochene Strahl aIbI der
Seite AIBI parallel iſt, und in welchem die kleinſte Brechung
ſtatt findet; es iſt alſo eines von denen, welche dem Auge O den
innerſten Ring darbieten; hat das Prisma die Lage ABC oder abc,
ſo kommen die aͤußerſten Strahlen durch Brechung in das Auge
O, weil SIIe nur noch an der Seite des Prisma's hinſtreift, alſo
der letzte auffallende Strahl fuͤr ACB iſt, und weil fO nahe
an der Seite des Prisma's abc hervorgeht, und alſo der letzte
hervordringende Strahl iſt. Dieſe beiden Prismen ſenden nur noch
die letzten gebrochenen Strahlen nach O, und bei der geringſten
weitern Fortruͤckung nach α zu gehen alle Strahlen reflectirt nach
OI; und eben dieſe reflectirten Strahlen, wo naͤmlich die auf die
Seite ac fallenden Strahlen, aubc reflectirt nach oI kommen,
ſtellen dem Auge in O vermittelſt des Prisma's αβγ, ein re-
flectirtes Sonnenbild, das aus der Reflexion aller Strahlen ent-
ſteht, dar. Die hiezu erforderliche Lage des Prisma's iſt 88 Grad
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