Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.wieder, wenn wir der oben eingeschlossenen Luft auch nur durch Die Verfertigung der künstlichen Mineralwasser beruht auf Verwandelung der Luft-Arten in tropfbare Flüssigkeit. In den meisten Fällen ist die Gewalt, mit welcher die Luft, wieder, wenn wir der oben eingeſchloſſenen Luft auch nur durch Die Verfertigung der kuͤnſtlichen Mineralwaſſer beruht auf Verwandelung der Luft-Arten in tropfbare Fluͤſſigkeit. In den meiſten Faͤllen iſt die Gewalt, mit welcher die Luft, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0266" n="244"/> wieder, wenn wir der oben eingeſchloſſenen Luft auch nur durch<lb/> einiges Zuruͤckziehen des Stoͤpfels mehr Raum geben. Bei den<lb/> im Freien hervorſprudelnden Quellen iſt es eben ſo; — die in ihren<lb/> Waſſern enthaltene Luft dringt hervor, da wo kein Gegendruck ſie<lb/> zuruͤckhaͤlt, und eine unter dem Gewoͤlbe des Sprudelkeſſels in<lb/> Carlsbad verdichtete Luft wuͤrde dem Waſſer ſeine kohlenſaure Luft<lb/> in noch ſtaͤrkerer Quantitaͤt erhalten, als es ohne eine ſolche gegen-<lb/> wirkende Kraft der Fall iſt. Die von <hi rendition="#g">Dalton</hi> aufgeſtelte Be-<lb/> hauptung, daß nur der Druck <hi rendition="#g">gleichartiger</hi> Luft dieſe; Luft-<lb/> Entwickelung hindre, muß ich hier uneroͤrtert laſſen, da ſie mich zu<lb/> weit fuͤhren wuͤrde, wenn ich die Erſcheinungen anfuͤhren wollte,<lb/> welche entſtehen; wenn eine andre Luft-Art in der Fluͤſſigkeit ab-<lb/> ſorbirt iſt, und eine andre den Druck auf die Oberflaͤche ausuͤbt; —<lb/> dann tritt ein Theil von jener aus der Verbindung mit der Fluͤſſig-<lb/> keit heraus, und ein Theil von dieſer wird dagegen aufgenommen.</p><lb/> <p>Die Verfertigung der kuͤnſtlichen Mineralwaſſer beruht auf<lb/> eben dieſem Drucke verdichteter Luft. Man bringt naͤmlich uͤber<lb/> die Oberflaͤche des Waſſers, welches mit kohlenſaurer Luft, impraͤ-<lb/> gnirt werden ſoll, eine hinreichend verdichtete kohlenſaure Luft, und<lb/> kann nach der Groͤße der elaſtiſchen Kraft, welche dieſe ausuͤbt, die<lb/> Staͤrke des hervorzubringenden Mineralwaſſers beſtimmen, weshalb<lb/> man durch Queckſilber in Roͤhren, die dem Barometer aͤhnlich ſind,<lb/> die Elaſticitaͤt der Luft uͤber dem damit zu impraͤgnirenden Waſſer<lb/> abmißt, und dieſe bis auf den angemeſſenen Grad verſtaͤrkt. —<lb/> Starkes Umſchuͤtteln oder Quirlen erleichtert die Abſorption der<lb/> Luft im Waſſer, und man bedient ſich daher dieſes Mittels, um<lb/> den Zweck ſchneller zu erreichen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Verwandelung der Luft-Arten in tropfbare Fluͤſſigkeit</hi>.</head><lb/> <p>In den meiſten Faͤllen iſt die Gewalt, mit welcher die Luft,<lb/> die in Fluͤſſigkeiten enthalten iſt, aus dieſen ſich zu entwickeln ſtrebt,<lb/> nicht ſo ſehr groß, und eine nur maͤßige Verdichtung der auf die<lb/> Oberflaͤche druͤckenden Luft hindert die fernere Entwickelung der<lb/> Luft; aber es giebt Faͤlle, wo die Gewalt der Entwickelung ſo groß<lb/> iſt, daß ſie nur bei einem ungemein ſtarken Gegendrucke gehindert<lb/> wird. Dieſe Faͤlle benutzte <hi rendition="#g">Faraday</hi>, um einige Luft-Arten auf<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [244/0266]
wieder, wenn wir der oben eingeſchloſſenen Luft auch nur durch
einiges Zuruͤckziehen des Stoͤpfels mehr Raum geben. Bei den
im Freien hervorſprudelnden Quellen iſt es eben ſo; — die in ihren
Waſſern enthaltene Luft dringt hervor, da wo kein Gegendruck ſie
zuruͤckhaͤlt, und eine unter dem Gewoͤlbe des Sprudelkeſſels in
Carlsbad verdichtete Luft wuͤrde dem Waſſer ſeine kohlenſaure Luft
in noch ſtaͤrkerer Quantitaͤt erhalten, als es ohne eine ſolche gegen-
wirkende Kraft der Fall iſt. Die von Dalton aufgeſtelte Be-
hauptung, daß nur der Druck gleichartiger Luft dieſe; Luft-
Entwickelung hindre, muß ich hier uneroͤrtert laſſen, da ſie mich zu
weit fuͤhren wuͤrde, wenn ich die Erſcheinungen anfuͤhren wollte,
welche entſtehen; wenn eine andre Luft-Art in der Fluͤſſigkeit ab-
ſorbirt iſt, und eine andre den Druck auf die Oberflaͤche ausuͤbt; —
dann tritt ein Theil von jener aus der Verbindung mit der Fluͤſſig-
keit heraus, und ein Theil von dieſer wird dagegen aufgenommen.
Die Verfertigung der kuͤnſtlichen Mineralwaſſer beruht auf
eben dieſem Drucke verdichteter Luft. Man bringt naͤmlich uͤber
die Oberflaͤche des Waſſers, welches mit kohlenſaurer Luft, impraͤ-
gnirt werden ſoll, eine hinreichend verdichtete kohlenſaure Luft, und
kann nach der Groͤße der elaſtiſchen Kraft, welche dieſe ausuͤbt, die
Staͤrke des hervorzubringenden Mineralwaſſers beſtimmen, weshalb
man durch Queckſilber in Roͤhren, die dem Barometer aͤhnlich ſind,
die Elaſticitaͤt der Luft uͤber dem damit zu impraͤgnirenden Waſſer
abmißt, und dieſe bis auf den angemeſſenen Grad verſtaͤrkt. —
Starkes Umſchuͤtteln oder Quirlen erleichtert die Abſorption der
Luft im Waſſer, und man bedient ſich daher dieſes Mittels, um
den Zweck ſchneller zu erreichen.
Verwandelung der Luft-Arten in tropfbare Fluͤſſigkeit.
In den meiſten Faͤllen iſt die Gewalt, mit welcher die Luft,
die in Fluͤſſigkeiten enthalten iſt, aus dieſen ſich zu entwickeln ſtrebt,
nicht ſo ſehr groß, und eine nur maͤßige Verdichtung der auf die
Oberflaͤche druͤckenden Luft hindert die fernere Entwickelung der
Luft; aber es giebt Faͤlle, wo die Gewalt der Entwickelung ſo groß
iſt, daß ſie nur bei einem ungemein ſtarken Gegendrucke gehindert
wird. Dieſe Faͤlle benutzte Faraday, um einige Luft-Arten auf
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