Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.sicht nehmen muß, wenn die Angaben auf die hier erforderliche Um endlich das specifische Gewicht andrer flüssiger Körper So vollkommen aber die Bestimmungen auch sind, die man Gleichgewichtsstellung schwimmender Körper. Obgleich jeder Körper, der specifisch leichter ist, als Wasser, I. L
ſicht nehmen muß, wenn die Angaben auf die hier erforderliche Um endlich das ſpecifiſche Gewicht andrer fluͤſſiger Koͤrper So vollkommen aber die Beſtimmungen auch ſind, die man Gleichgewichtsſtellung ſchwimmender Koͤrper. Obgleich jeder Koͤrper, der ſpecifiſch leichter iſt, als Waſſer, I. L
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0183" n="161"/> ſicht nehmen muß, wenn die Angaben auf die hier erforderliche<lb/> und hier zu erreichende Genauigkeit ſollen Anſpruch machen koͤnnen.</p><lb/> <p>Um endlich das ſpecifiſche Gewicht andrer fluͤſſiger Koͤrper<lb/> mit dem des Waſſers zu vergleichen, kann man folgendes Ver-<lb/> fahren anwenden. Man waͤget den ganz <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> Koͤrper des Aerome-<lb/> ters mit dem Gefaͤße <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> und dem Schaͤlchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> ſehr ſorgfaͤltig ab,<lb/> und weiß damit, wieviel das Waſſer wiegt, welches bei der Ein-<lb/> ſenkung bis an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> aus der Stelle getrieben wird; dieſes wiegt<lb/> naͤmlich ſo viel, als dieſer ganze Koͤrper und in unſerm Exempel<lb/> noch 1600 Grane mehr, die zugelegt werden muͤſſen, um die<lb/> ganze Einſenkung hervorzubringen. Bringen wir hierauf das In-<lb/> ſtrument in Weingeiſt, ſo bedarf es eines geringern Gewichtes,<lb/> um bis zu dem Puncte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> hinabgedruͤckt zu werden, ja wenn das<lb/> ganze Inſtrument allein 6400 Gran woͤge, ſo wuͤrde es in einem<lb/> Alkohol, der nur ⅘ des Waſſers wiegt, ſich ohne alles zugelegtes<lb/> Gewicht voͤllig bis zu dem Merkmale einſenken, und eben deshalb<lb/> fuͤr Aether und andre Fluͤſſigkeiten, die leichter als Alkohol ſind,<lb/> nicht mehr brauchbar ſein.</p><lb/> <p>So vollkommen aber die Beſtimmungen auch ſind, die man<lb/> auf dieſem Wege erhalten kann, ſo bleiben doch einige Faͤlle uͤbrig,<lb/> die große Schwierigkeiten darbieten. Dahin gehoͤren die, wo pul-<lb/> verartige Koͤrper, die in Fluͤſſigkeiten entweder aufgeloͤſt werden,<lb/> oder ſich zum Theil zerſtreuen, oder ſonſt auf irgend eine Weiſe<lb/> ſich mit ihnen miſchen, zu unterſuchen ſind. Fuͤr dieſe hat <hi rendition="#g">Les</hi>-<lb/><hi rendition="#g">lie</hi> ein Inſtrument zu Beſtimmung des ſpecifiſchen Gewichtes<lb/> angegeben, deſſen Einrichtung ich aber erſt da werde erklaͤren koͤn-<lb/> nen, wo vom Barometer und der Elaſticitaͤt der Luft die Rede<lb/> ſein wird. Ich gehe daher jetzt zu dem letzten Gegenſtande der<lb/> Hydroſtatik, zu der Frage, in welcher Stellung ein Koͤrper ſich<lb/> ſchwimmend erhaͤlt, und was man beachten muß, um ihm ein<lb/> ſicheres Gleichgewicht zu geben, uͤber.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Gleichgewichtsſtellung ſchwimmender Koͤrper</hi>.</head><lb/> <p>Obgleich jeder Koͤrper, der ſpecifiſch leichter iſt, als Waſſer,<lb/> ſich gewiß, ohne unterzuſinken, auf der Oberflaͤche des Waſſers<lb/> erhaͤlt, ſo kann er doch offenbar nur dann die ihm gegebne Stel-<lb/> lung behalten, wenn erſtlich ein ſolcher Theil eingetaucht iſt, der<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">I.</hi> L</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0183]
ſicht nehmen muß, wenn die Angaben auf die hier erforderliche
und hier zu erreichende Genauigkeit ſollen Anſpruch machen koͤnnen.
Um endlich das ſpecifiſche Gewicht andrer fluͤſſiger Koͤrper
mit dem des Waſſers zu vergleichen, kann man folgendes Ver-
fahren anwenden. Man waͤget den ganz a Koͤrper des Aerome-
ters mit dem Gefaͤße C und dem Schaͤlchen E ſehr ſorgfaͤltig ab,
und weiß damit, wieviel das Waſſer wiegt, welches bei der Ein-
ſenkung bis an a aus der Stelle getrieben wird; dieſes wiegt
naͤmlich ſo viel, als dieſer ganze Koͤrper und in unſerm Exempel
noch 1600 Grane mehr, die zugelegt werden muͤſſen, um die
ganze Einſenkung hervorzubringen. Bringen wir hierauf das In-
ſtrument in Weingeiſt, ſo bedarf es eines geringern Gewichtes,
um bis zu dem Puncte a hinabgedruͤckt zu werden, ja wenn das
ganze Inſtrument allein 6400 Gran woͤge, ſo wuͤrde es in einem
Alkohol, der nur ⅘ des Waſſers wiegt, ſich ohne alles zugelegtes
Gewicht voͤllig bis zu dem Merkmale einſenken, und eben deshalb
fuͤr Aether und andre Fluͤſſigkeiten, die leichter als Alkohol ſind,
nicht mehr brauchbar ſein.
So vollkommen aber die Beſtimmungen auch ſind, die man
auf dieſem Wege erhalten kann, ſo bleiben doch einige Faͤlle uͤbrig,
die große Schwierigkeiten darbieten. Dahin gehoͤren die, wo pul-
verartige Koͤrper, die in Fluͤſſigkeiten entweder aufgeloͤſt werden,
oder ſich zum Theil zerſtreuen, oder ſonſt auf irgend eine Weiſe
ſich mit ihnen miſchen, zu unterſuchen ſind. Fuͤr dieſe hat Les-
lie ein Inſtrument zu Beſtimmung des ſpecifiſchen Gewichtes
angegeben, deſſen Einrichtung ich aber erſt da werde erklaͤren koͤn-
nen, wo vom Barometer und der Elaſticitaͤt der Luft die Rede
ſein wird. Ich gehe daher jetzt zu dem letzten Gegenſtande der
Hydroſtatik, zu der Frage, in welcher Stellung ein Koͤrper ſich
ſchwimmend erhaͤlt, und was man beachten muß, um ihm ein
ſicheres Gleichgewicht zu geben, uͤber.
Gleichgewichtsſtellung ſchwimmender Koͤrper.
Obgleich jeder Koͤrper, der ſpecifiſch leichter iſt, als Waſſer,
ſich gewiß, ohne unterzuſinken, auf der Oberflaͤche des Waſſers
erhaͤlt, ſo kann er doch offenbar nur dann die ihm gegebne Stel-
lung behalten, wenn erſtlich ein ſolcher Theil eingetaucht iſt, der
I. L
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