Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.tens das specifische Gewicht fester Körper, und endlich auch drittens Das Gewicht aller eben beschriebenen Theile des Aräometers Mit gleicher Genauigkeit findet man das specifische Ge- tens das ſpecifiſche Gewicht feſter Koͤrper, und endlich auch drittens Das Gewicht aller eben beſchriebenen Theile des Araͤometers Mit gleicher Genauigkeit findet man das ſpecifiſche Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0182" n="160"/> tens das ſpecifiſche Gewicht feſter Koͤrper, und endlich auch drittens<lb/> das ſpecifiſche Gewicht fluͤſſiger Koͤrper durch ſeine Huͤlfe beſtimmen.</p><lb/> <p>Das Gewicht aller eben beſchriebenen Theile des Araͤometers<lb/> iſt ſo gewaͤhlt, daß der Koͤrper <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> in Waſſer ſchwimmend noch<lb/> ziemlich weit uͤber dem Waſſer hervorragt, damit man ein erhebli-<lb/> ches Gewicht zulegen muͤſſe, um das Araͤometer bis an das auf dem<lb/> feinen Stifte aufgezeichnete Merkmal <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> einzuſenken. Ich will an-<lb/> nehmen, dies waͤren 1600 Gran, ſo wird man, um einen Koͤrper<lb/> genau abzuwaͤgen, dieſen auf die Schale <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> auflegen und ſo viele<lb/> Gewichte zulegen, als noch noͤthig ſind, um das Einſenken bis an<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">a</hi></hi> zu bewirken. Faͤnde man dieſe noch noͤthige Zulage = 629,27<lb/> Gran, ſo woͤge der aufgelegte Koͤrper 970,73 Gran. Man darf<lb/> aber in der That hoffen, dieſes Gewicht bis auf kleine Theile eines<lb/> Granes richtig zu beſtimmen; denn da der Stift nur etwa ¼ Linie<lb/> dick, ſein Querſchnitt nur ungefehr <formula notation="TeX">\frac{1}{20}</formula> Quadratlinie iſt, ſo ſenkt er<lb/> ſich um ¼ Linie ein, wenn das Gewicht von <formula notation="TeX">\frac{1}{80}</formula> Cubiclinie Waſſer<lb/> zugelegt wird, und dieſes Gewicht betraͤgt nur drittehalb Tauſendtel<lb/> eines Granes.</p><lb/> <p>Mit gleicher Genauigkeit findet man das <hi rendition="#g">ſpecifiſche</hi> Ge-<lb/> wicht des feſten Koͤrpers, wenn er nur im Waſſer nicht aufgeloͤſt<lb/> wird oder ſonſt eine Aenderung leidet. Nachdem man ihn naͤmlich<lb/> auf der Schale <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> liegend abgewogen hat, bringt man ihn in das<lb/> untere Gefaͤß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C,</hi></hi> und ſieht nun, wie viele Gewichtstheile man<lb/> oben noch zulegen muß. Bleibe ich bei meinem vorigen Beiſpiele,<lb/> wo oben 629,27 Gran zugelegt waren, ſo wird, wenn man den<lb/> Koͤrper unten hinlegt, dieſes Gewicht nicht mehr zureichen, weil<lb/> er im Waſſer ſoviel weniger wiegt, als er Waſſer aus der Stelle<lb/> treibt; man legt alſo Gewichte nach, und wenn zum Beiſpiel<lb/> 80,89 Gran noͤthig ſind, ſo ſagt man der Koͤrper wog 970,73,<lb/> ebenſo viel Waſſer dem Volumen nach wiegt 80,89, da dies<lb/> genau der zwoͤlfte Theil von jenem iſt, ſo hat der Koͤrper ein<lb/> zwoͤlfmal ſo großes ſpecifiſches Gewicht als das Waſſer, deſſen wir<lb/> uns eben bedienen. Iſt dieſes Waſſer waͤrmer, als dasjenige, auf<lb/> deſſen Dichtigkeit unſre Tafeln alle ſpecifiſchen Gewichte zu beziehen<lb/> pflegen, ſo bedarf dieſe Angabe einer kleinen Verbeſſerung, ſo wie<lb/> es denn uͤberhaupt erhellt, daß man auch hier auf die Waͤrme<lb/> des Waſſers und des eingetauchten Koͤrpers aufs ſorgfaͤltigſte Ruͤck-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0182]
tens das ſpecifiſche Gewicht feſter Koͤrper, und endlich auch drittens
das ſpecifiſche Gewicht fluͤſſiger Koͤrper durch ſeine Huͤlfe beſtimmen.
Das Gewicht aller eben beſchriebenen Theile des Araͤometers
iſt ſo gewaͤhlt, daß der Koͤrper AB in Waſſer ſchwimmend noch
ziemlich weit uͤber dem Waſſer hervorragt, damit man ein erhebli-
ches Gewicht zulegen muͤſſe, um das Araͤometer bis an das auf dem
feinen Stifte aufgezeichnete Merkmal a einzuſenken. Ich will an-
nehmen, dies waͤren 1600 Gran, ſo wird man, um einen Koͤrper
genau abzuwaͤgen, dieſen auf die Schale E auflegen und ſo viele
Gewichte zulegen, als noch noͤthig ſind, um das Einſenken bis an
a zu bewirken. Faͤnde man dieſe noch noͤthige Zulage = 629,27
Gran, ſo woͤge der aufgelegte Koͤrper 970,73 Gran. Man darf
aber in der That hoffen, dieſes Gewicht bis auf kleine Theile eines
Granes richtig zu beſtimmen; denn da der Stift nur etwa ¼ Linie
dick, ſein Querſchnitt nur ungefehr [FORMEL] Quadratlinie iſt, ſo ſenkt er
ſich um ¼ Linie ein, wenn das Gewicht von [FORMEL] Cubiclinie Waſſer
zugelegt wird, und dieſes Gewicht betraͤgt nur drittehalb Tauſendtel
eines Granes.
Mit gleicher Genauigkeit findet man das ſpecifiſche Ge-
wicht des feſten Koͤrpers, wenn er nur im Waſſer nicht aufgeloͤſt
wird oder ſonſt eine Aenderung leidet. Nachdem man ihn naͤmlich
auf der Schale E liegend abgewogen hat, bringt man ihn in das
untere Gefaͤß C, und ſieht nun, wie viele Gewichtstheile man
oben noch zulegen muß. Bleibe ich bei meinem vorigen Beiſpiele,
wo oben 629,27 Gran zugelegt waren, ſo wird, wenn man den
Koͤrper unten hinlegt, dieſes Gewicht nicht mehr zureichen, weil
er im Waſſer ſoviel weniger wiegt, als er Waſſer aus der Stelle
treibt; man legt alſo Gewichte nach, und wenn zum Beiſpiel
80,89 Gran noͤthig ſind, ſo ſagt man der Koͤrper wog 970,73,
ebenſo viel Waſſer dem Volumen nach wiegt 80,89, da dies
genau der zwoͤlfte Theil von jenem iſt, ſo hat der Koͤrper ein
zwoͤlfmal ſo großes ſpecifiſches Gewicht als das Waſſer, deſſen wir
uns eben bedienen. Iſt dieſes Waſſer waͤrmer, als dasjenige, auf
deſſen Dichtigkeit unſre Tafeln alle ſpecifiſchen Gewichte zu beziehen
pflegen, ſo bedarf dieſe Angabe einer kleinen Verbeſſerung, ſo wie
es denn uͤberhaupt erhellt, daß man auch hier auf die Waͤrme
des Waſſers und des eingetauchten Koͤrpers aufs ſorgfaͤltigſte Ruͤck-
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