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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
fen. Zuletzt Cabo Apollonia vorüber in
Axim anschiffet/ und hiemit seine
Reyse beschliesset.

Mein Herr!

ERhaltenem Befehl zu Folge/ will ich in gegen-
wärtigem handeln von unserer Reyse/ von beson-
deren Ländern und Plätzen dahin wir unsere Hand-
lung getrieben/ doch weil ich bey einigen nur kurtze Zeit
mich aufgehalten/ werde ich von ihren Sitten und Ge-
bräuchen so ausführliche Beschreibung nicht abstatten
können als ich wol gewünschet hätte eurem Verlan-
gen ein Genügen zu thun. Genug daß es mir nie-
mahls am Willen/ sondern allezeit an Gelegenheit er-
mangelt hat.

Nachdem wir also wie ihr wisset von euch Abschied
nahmen/ zogen wir selbige Nacht unsere Seegel auf/
und kamen nach zweytägiger Reyse in Acra an/ von
wannen wir nachdem wir laut empfangener Ordre
das unfrige verrichtet/ abermahls unter Seegel nach
Cabolopez di Gonsalves giengen/ auch daselbst
glücklich anlangeten den - - - -

Jch will von diesem Cabo nichts hinzuthun/ weil
ihr selbsten da gewesen/ seit dem wir dahingehandelt ha-
ben. Wir reyseten hier abe nach Westen längst der Li-
nie/ so lange bis wir die gehörige Höhe hatten von
Gvinea.

Den 28. Novemb. Abends um 10. Uhr sahen wir
Land/ und fanden des Morgends daß wir nur ohnge-
fehr 10. Meilen oberhalb Cabo-Monte waren. Das
Land schiene sehr niedrig und eben zu seyn bis Cabo.
auch viele Dörffer darinnen zu liegen/ allein es kam

kein
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des Landes Gvinea.
fen. Zuletzt Cabo Apollonia voruͤber in
Axim anſchiffet/ und hiemit ſeine
Reyſe beſchlieſſet.

Mein Herr!

ERhaltenem Befehl zu Folge/ will ich in gegen-
waͤrtigem handeln von unſerer Reyſe/ von beſon-
deren Laͤndern und Plaͤtzen dahin wir unſere Hand-
lung getrieben/ doch weil ich bey einigen nur kurtze Zeit
mich aufgehalten/ werde ich von ihren Sitten und Ge-
braͤuchen ſo ausfuͤhrliche Beſchreibung nicht abſtatten
koͤnnen als ich wol gewuͤnſchet haͤtte eurem Verlan-
gen ein Genuͤgen zu thun. Genug daß es mir nie-
mahls am Willen/ ſondern allezeit an Gelegenheit er-
mangelt hat.

Nachdem wir alſo wie ihr wiſſet von euch Abſchied
nahmen/ zogen wir ſelbige Nacht unſere Seegel auf/
und kamen nach zweytaͤgiger Reyſe in Acra an/ von
wannen wir nachdem wir laut empfangener Ordre
das unfrige verrichtet/ abermahls unter Seegel nach
Cabolopez di Gonſalves giengen/ auch daſelbſt
gluͤcklich anlangeten den ‒ ‒ ‒ ‒

Jch will von dieſem Cabo nichts hinzuthun/ weil
ihr ſelbſten da geweſen/ ſeit dem wir dahingehandelt ha-
ben. Wir reyſeten hier abe nach Weſten laͤngſt der Li-
nie/ ſo lange bis wir die gehoͤrige Hoͤhe hatten von
Gvinea.

Den 28. Novemb. Abends um 10. Uhr ſahen wir
Land/ und fanden des Morgends daß wir nur ohnge-
fehr 10. Meilen oberhalb Cabo-Monte waren. Das
Land ſchiene ſehr niedrig und eben zu ſeyn bis Cabo.
auch viele Doͤrffer darinnen zu liegen/ allein es kam

kein
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[565/0625] des Landes Gvinea. fen. Zuletzt Cabo Apollonia voruͤber in Axim anſchiffet/ und hiemit ſeine Reyſe beſchlieſſet. Mein Herr! ERhaltenem Befehl zu Folge/ will ich in gegen- waͤrtigem handeln von unſerer Reyſe/ von beſon- deren Laͤndern und Plaͤtzen dahin wir unſere Hand- lung getrieben/ doch weil ich bey einigen nur kurtze Zeit mich aufgehalten/ werde ich von ihren Sitten und Ge- braͤuchen ſo ausfuͤhrliche Beſchreibung nicht abſtatten koͤnnen als ich wol gewuͤnſchet haͤtte eurem Verlan- gen ein Genuͤgen zu thun. Genug daß es mir nie- mahls am Willen/ ſondern allezeit an Gelegenheit er- mangelt hat. Nachdem wir alſo wie ihr wiſſet von euch Abſchied nahmen/ zogen wir ſelbige Nacht unſere Seegel auf/ und kamen nach zweytaͤgiger Reyſe in Acra an/ von wannen wir nachdem wir laut empfangener Ordre das unfrige verrichtet/ abermahls unter Seegel nach Cabolopez di Gonſalves giengen/ auch daſelbſt gluͤcklich anlangeten den ‒ ‒ ‒ ‒ Jch will von dieſem Cabo nichts hinzuthun/ weil ihr ſelbſten da geweſen/ ſeit dem wir dahingehandelt ha- ben. Wir reyſeten hier abe nach Weſten laͤngſt der Li- nie/ ſo lange bis wir die gehoͤrige Hoͤhe hatten von Gvinea. Den 28. Novemb. Abends um 10. Uhr ſahen wir Land/ und fanden des Morgends daß wir nur ohnge- fehr 10. Meilen oberhalb Cabo-Monte waren. Das Land ſchiene ſehr niedrig und eben zu ſeyn bis Cabo. auch viele Doͤrffer darinnen zu liegen/ allein es kam kein N n 3

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/625>, abgerufen am 25.11.2024.