Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung gen aber gebrauchen sie das Holtz gewisser Bäume/welches sie kochen lassen. Neben denen machen sie auch Seiffe/ und viel besser An Wolle-Bäumen/ oder solche Pflantzen die Bishieher habe ich alle dasjenige beantwortet was Das erstere anlangend/ müsset ihr wissen daß die Hel-
Beſchreibung gen aber gebrauchen ſie das Holtz gewiſſer Baͤume/welches ſie kochen laſſen. Neben denen machen ſie auch Seiffe/ und viel beſſer An Wolle-Baͤumen/ oder ſolche Pflantzen die Bishieher habe ich alle dasjenige beantwortet was Das erſtere anlangend/ muͤſſet ihr wiſſen daß die Hel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0612" n="552"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Beſchreibung</hi></fw><lb/> gen aber gebrauchen ſie das Holtz gewiſſer Baͤume/<lb/> welches ſie kochen laſſen.</p><lb/> <p>Neben denen machen ſie auch Seiffe/ und viel beſſer<lb/> als an einem Ort des Landes <hi rendition="#aq">Gvinea,</hi> ſo daß die Moh-<lb/> ren uͤberaus reinlich in ihrer Kleidung/ weil dieſe Seif-<lb/> fe ſchoͤn weiß machet. Jhr wiſſet daß man ſie in <hi rendition="#aq">Gvi-<lb/> nea</hi> aus Palmen-Oͤhl/ <hi rendition="#aq">Bananes-</hi>Blaͤtter und Holtz-<lb/> Aſche machet/ und faſt eben ſo wird ſie auch hier ge-<lb/> macht/ wenigſtens mit gar geringem Unterſcheid.</p><lb/> <p>An Wolle-Baͤumen/ oder ſolche Pflantzen die<lb/> Baumwolle tragen/ koͤnnet ihr leichtlich uꝛtheilen/ muͤſ-<lb/> ſe auch kein Mangel ſeyn/ weil nicht nur alle Einwoh-<lb/> ner damit bekleidet/ ſondern auch auſſerhalb Landes<lb/> unterſchiedliche davon gewebete Kleider verſchicken.</p><lb/> <p>Bishieher habe ich alle dasjenige beantwortet was<lb/> ihr von <hi rendition="#aq">Benin</hi> zu wiſſen begehret: Nun wird nichts<lb/> uͤbrig ſeyn/ als daß ich von denen Koͤnigl. Einkuͤnff-<lb/> ten/ und ob man hier auch Steuer geben muͤſſe/ noch<lb/> mit wenigem rede.</p><lb/> <p>Das erſtere anlangend/ muͤſſet ihr wiſſen daß die<lb/> Einkuͤnffte ein groſſes austragen/ angeſehen das Land<lb/> ſehr groß/ und mit ſehr vielen <hi rendition="#aq">Gouverneurs</hi> ange-<lb/> fuͤllet iſt/ deren ein jeder ſchon weiß wie viel Saͤcke mit<lb/><hi rendition="#aq">Bouſies</hi> (einer hieſigen Muͤntze) er jaͤhrlich an den<lb/> Koͤnig liefern muͤſſe/ welches ein groſſes betraͤget/<lb/> folglich ich keine gewiſſe Rechnung davon uͤberſenden<lb/> kan. Andre hingegen etwas geringere/ geben dem<lb/> Koͤnige an ſtatt des Geldes/ Kuͤhe/ Hammeln/ Huͤh-<lb/> ner/ <hi rendition="#aq">Jammes,</hi> Kleider/ ja mit einem Wort alles was<lb/> er zu ſeiner Hofhaltung noͤthig hat/ ohne daß er einen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hel-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [552/0612]
Beſchreibung
gen aber gebrauchen ſie das Holtz gewiſſer Baͤume/
welches ſie kochen laſſen.
Neben denen machen ſie auch Seiffe/ und viel beſſer
als an einem Ort des Landes Gvinea, ſo daß die Moh-
ren uͤberaus reinlich in ihrer Kleidung/ weil dieſe Seif-
fe ſchoͤn weiß machet. Jhr wiſſet daß man ſie in Gvi-
nea aus Palmen-Oͤhl/ Bananes-Blaͤtter und Holtz-
Aſche machet/ und faſt eben ſo wird ſie auch hier ge-
macht/ wenigſtens mit gar geringem Unterſcheid.
An Wolle-Baͤumen/ oder ſolche Pflantzen die
Baumwolle tragen/ koͤnnet ihr leichtlich uꝛtheilen/ muͤſ-
ſe auch kein Mangel ſeyn/ weil nicht nur alle Einwoh-
ner damit bekleidet/ ſondern auch auſſerhalb Landes
unterſchiedliche davon gewebete Kleider verſchicken.
Bishieher habe ich alle dasjenige beantwortet was
ihr von Benin zu wiſſen begehret: Nun wird nichts
uͤbrig ſeyn/ als daß ich von denen Koͤnigl. Einkuͤnff-
ten/ und ob man hier auch Steuer geben muͤſſe/ noch
mit wenigem rede.
Das erſtere anlangend/ muͤſſet ihr wiſſen daß die
Einkuͤnffte ein groſſes austragen/ angeſehen das Land
ſehr groß/ und mit ſehr vielen Gouverneurs ange-
fuͤllet iſt/ deren ein jeder ſchon weiß wie viel Saͤcke mit
Bouſies (einer hieſigen Muͤntze) er jaͤhrlich an den
Koͤnig liefern muͤſſe/ welches ein groſſes betraͤget/
folglich ich keine gewiſſe Rechnung davon uͤberſenden
kan. Andre hingegen etwas geringere/ geben dem
Koͤnige an ſtatt des Geldes/ Kuͤhe/ Hammeln/ Huͤh-
ner/ Jammes, Kleider/ ja mit einem Wort alles was
er zu ſeiner Hofhaltung noͤthig hat/ ohne daß er einen
Hel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |