Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung darauf jener der Hof-Bediente antwortete: Es ha-ben unsere Väter/ Gros- und Älterväter eben so ge- lebet wie wir anitzo leben/ und haben ihren Göttern eben so gedienet wie wir noch heutiges Tages gewoh- net seynd; Müssen nun jene darum brennen/ was Raths? wir seynd nicht besser als unsere Vorfahren/ und begehren dahero auch nichts bessers. Hiemit mu- ste der gute Augustiner vor dieses mahl zufrieden seyn/ und konte leichtlich die Rechnung machen/ es würde zu Fida nicht viel zu thun geben/ so daß er mich um Beurlaubung bey dem König ersuchte/ und selbige auch so gleich erhielte. Wäre es daß die Mohren lesen/ oder unsere Nunmehro ists hohe Zeit daß ich meinen Brief Mein Herr! Ende des neunzehenten Briefes.der Eurige/ etc. Zwanzigstes Send- Schreiben. Von denen vierfüßigen Thieren zu En-
Beſchreibung darauf jener der Hof-Bediente antwortete: Es ha-ben unſere Vaͤter/ Gros- und Aͤltervaͤter eben ſo ge- lebet wie wir anitzo leben/ und haben ihren Goͤttern eben ſo gedienet wie wir noch heutiges Tages gewoh- net ſeynd; Muͤſſen nun jene darum brennen/ was Raths? wir ſeynd nicht beſſer als unſere Vorfahren/ und begehren dahero auch nichts beſſers. Hiemit mu- ſte der gute Auguſtiner vor dieſes mahl zufrieden ſeyn/ und konte leichtlich die Rechnung machen/ es wuͤrde zu Fida nicht viel zu thun geben/ ſo daß er mich um Beurlaubung bey dem Koͤnig erſuchte/ und ſelbige auch ſo gleich erhielte. Waͤre es daß die Mohren leſen/ oder unſere Nunmehro iſts hohe Zeit daß ich meinen Brief Mein Herr! Ende des neunzehenten Briefes.der Eurige/ ꝛc. Zwanzigſtes Send- Schreiben. Von denen vierfuͤßigen Thieren zu En-
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Beſchreibung
darauf jener der Hof-Bediente antwortete: Es ha-
ben unſere Vaͤter/ Gros- und Aͤltervaͤter eben ſo ge-
lebet wie wir anitzo leben/ und haben ihren Goͤttern
eben ſo gedienet wie wir noch heutiges Tages gewoh-
net ſeynd; Muͤſſen nun jene darum brennen/ was
Raths? wir ſeynd nicht beſſer als unſere Vorfahren/
und begehren dahero auch nichts beſſers. Hiemit mu-
ſte der gute Auguſtiner vor dieſes mahl zufrieden
ſeyn/ und konte leichtlich die Rechnung machen/ es
wuͤrde zu Fida nicht viel zu thun geben/ ſo daß er mich
um Beurlaubung bey dem Koͤnig erſuchte/ und ſelbige
auch ſo gleich erhielte.
Waͤre es daß die Mohren leſen/ oder unſere
Schrifften verſtehen koͤnten/ ſolte ich bald auf die Ge-
dancken kommen/ es haͤtte dieſer Capitain die Chro-
nick von Frießland geleſen/ allwo faſt eben dergleichen
Unterredung zwiſchen einem Biſchoff und Koͤnig von
Frießland zu finden.
Nunmehro iſts hohe Zeit daß ich meinen Brief
ſchlieſſe/ und nach ertheilter Begꝛuͤſſung inniglich wuͤn-
ſche zu ſeyn.
Mein Herr!
der Eurige/ ꝛc.
Ende des neunzehenten Briefes.
Zwanzigſtes Send-
Schreiben.
Von denen vierfuͤßigen Thieren zu
Fida; Ochſen/ Kuͤhen/ Pferden/ Ziegen/
Schweinen; von Voͤgeln/ als Huͤhnern/
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