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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.

Klein und groß wird durchs gantze Land/ wiewol
sehr wenig zu Axim gesäet/ dahero es hier am theu-
ersten. Hingegen bringet das Land Ante bey Frie-
dens-Zeiten eine unglaubliche Menge/ so daß wie ich
selbst gesehen/ 1000. Halm vor 6. 7. 8. bis 9. Ta-
kou,
deren jeder 4. Holländische Stüver ausma-
chet/ verkauffet worden/ folglich ein gantzer Sack
über einen Gulden nicht zustehen kommt/ so daß da-
selbst unter allen Eß-Waaren das Milhio am wohl-
feilsten/ in Krieges-Zeit aber/ so hier als überall/ oder
auch bey unfruchtbahren Jahren/ ungemein theurer
ist/ so daß in theurer Zeit vor tausend Halm auch eine
Untze in Gold habe bezahlen gesehen/ welches denn ein
40. Gulden Holländisch beträgt. Jnsonderheit seynd
die faulen und nachlässigen Mohren an solcher Theu-
rung offtmahlß selbst Schuld/ angesehen sie nicht
mehr säen/ als sie ohngefehr zu ihrem eigenen Genieß
nöthig haben; über dem auch die unzählbar jährlich
ankommende Englische Schiffe mit ihren Sclaven
selten mit gnugsamer Provision versehen/ von unsern
Schiffen einen grossen Vorrath von Milhio für ihre
Sclaven übernehmen/ welches denn jährlich einige
tausend Säcke ausmachet.

Gemeiniglich steigt es im Preiß vom Februario
bis zur Erndte/ von 1. bis 4. Thaler vor das tausend
Halm.

Nach dem Milhio folget der Reiß/ welcher nicht
überall gefunden wird/ insonderheit wenig oder gar
nicht im Gold-Lande/ wie auch gegen Axim und An-
te;
nach dem Ober-Lande hingegen so häuffig/ daß
man eine gantze Schiffs-Landung das Lb. zu einen Stü-
ver/ und dazu noch gantz gesaubert einkauffen könnte.

Der
Z
des Landes Gvinea.

Klein und groß wird durchs gantze Land/ wiewol
ſehr wenig zu Axim geſaͤet/ dahero es hier am theu-
erſten. Hingegen bringet das Land Ante bey Frie-
dens-Zeiten eine unglaubliche Menge/ ſo daß wie ich
ſelbſt geſehen/ 1000. Halm vor 6. 7. 8. bis 9. Ta-
kou,
deren jeder 4. Hollaͤndiſche Stuͤver ausma-
chet/ verkauffet worden/ folglich ein gantzer Sack
uͤber einen Gulden nicht zuſtehen kommt/ ſo daß da-
ſelbſt unter allen Eß-Waaren das Milhio am wohl-
feilſten/ in Krieges-Zeit aber/ ſo hier als uͤberall/ oder
auch bey unfruchtbahren Jahren/ ungemein theurer
iſt/ ſo daß in theurer Zeit vor tauſend Halm auch eine
Untze in Gold habe bezahlen geſehen/ welches denn ein
40. Gulden Hollaͤndiſch betraͤgt. Jnſonderheit ſeynd
die faulen und nachlaͤſſigen Mohren an ſolcher Theu-
rung offtmahlß ſelbſt Schuld/ angeſehen ſie nicht
mehr ſaͤen/ als ſie ohngefehr zu ihrem eigenen Genieß
noͤthig haben; uͤber dem auch die unzaͤhlbar jaͤhrlich
ankommende Engliſche Schiffe mit ihren Sclaven
ſelten mit gnugſamer Proviſion verſehen/ von unſern
Schiffen einen groſſen Vorrath von Milhio fuͤr ihre
Sclaven uͤbernehmen/ welches denn jaͤhrlich einige
tauſend Saͤcke ausmachet.

Gemeiniglich ſteigt es im Preiß vom Februario
bis zur Erndte/ von 1. bis 4. Thaler vor das tauſend
Halm.

Nach dem Milhio folget der Reiß/ welcher nicht
uͤberall gefunden wird/ inſonderheit wenig oder gar
nicht im Gold-Lande/ wie auch gegen Axim und An-
te;
nach dem Ober-Lande hingegen ſo haͤuffig/ daß
man eine gantze Schiffs-Landung das ℔. zu einen Stuͤ-
ver/ und dazu noch gantz geſaubert einkauffen koͤnnte.

Der
Z
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[353/0405] des Landes Gvinea. Klein und groß wird durchs gantze Land/ wiewol ſehr wenig zu Axim geſaͤet/ dahero es hier am theu- erſten. Hingegen bringet das Land Ante bey Frie- dens-Zeiten eine unglaubliche Menge/ ſo daß wie ich ſelbſt geſehen/ 1000. Halm vor 6. 7. 8. bis 9. Ta- kou, deren jeder 4. Hollaͤndiſche Stuͤver ausma- chet/ verkauffet worden/ folglich ein gantzer Sack uͤber einen Gulden nicht zuſtehen kommt/ ſo daß da- ſelbſt unter allen Eß-Waaren das Milhio am wohl- feilſten/ in Krieges-Zeit aber/ ſo hier als uͤberall/ oder auch bey unfruchtbahren Jahren/ ungemein theurer iſt/ ſo daß in theurer Zeit vor tauſend Halm auch eine Untze in Gold habe bezahlen geſehen/ welches denn ein 40. Gulden Hollaͤndiſch betraͤgt. Jnſonderheit ſeynd die faulen und nachlaͤſſigen Mohren an ſolcher Theu- rung offtmahlß ſelbſt Schuld/ angeſehen ſie nicht mehr ſaͤen/ als ſie ohngefehr zu ihrem eigenen Genieß noͤthig haben; uͤber dem auch die unzaͤhlbar jaͤhrlich ankommende Engliſche Schiffe mit ihren Sclaven ſelten mit gnugſamer Proviſion verſehen/ von unſern Schiffen einen groſſen Vorrath von Milhio fuͤr ihre Sclaven uͤbernehmen/ welches denn jaͤhrlich einige tauſend Saͤcke ausmachet. Gemeiniglich ſteigt es im Preiß vom Februario bis zur Erndte/ von 1. bis 4. Thaler vor das tauſend Halm. Nach dem Milhio folget der Reiß/ welcher nicht uͤberall gefunden wird/ inſonderheit wenig oder gar nicht im Gold-Lande/ wie auch gegen Axim und An- te; nach dem Ober-Lande hingegen ſo haͤuffig/ daß man eine gantze Schiffs-Landung das ℔. zu einen Stuͤ- ver/ und dazu noch gantz geſaubert einkauffen koͤnnte. Der Z

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/405>, abgerufen am 25.11.2024.