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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
hat/ dahero zu vermuthen/ daß sie sich derer im kriechen
bediene/ um so viel geschwinder fort zu kommen. Der
Kopff siehet wie ein Hechts-Kopff aus/ und die Zähne
sind ebenfals auch also.

Diejenige unter numero 26. ist ohngefehr fünff
Fuß lang/ einen Arm dick/ und mit schwartzen/ brau-
nen/ gelben und weissen Strichen artig gezieret.

Der Kopff ist das allerseltsamste/ ungemein breit
und plat/ sie thut keinem Menschen oder Thiere ichtes
böses/ es sey denn mit einem gar kleinen Horn oder
vielmehr Zahn/ welcher in der oberen Kinnbacken ste-
het/ und durch den Rüssel ein wenig hervorkommt; er
ist gantz weiß/ hart/ und so spitzig als ein Schuster-
Pfriem. Die Mohren weil sie barfuß seynd/ gehen
offters des Nachts drüber hin/ ehe sie sichs verse-
hen; wie sie denn versichern/ daß dieses sehr offte sich
zuträgt/ indem diese Schlange bey Findung einiges
Freßwercks sich den Leib so dicke frisset/ daß sie in ei-
nen sehr tieffen Schlaff fället/ so gar/ daß sie durch das
gröste Geräusche nicht zu erwecken/ folglich gar leicht
zu fangen und zu tödten ist.

Zu nächst dieser Schlange unter numero 27. se-
het ihr einen grossen Scorpion/ von dem ich weiter
nichtes zu sagen habe/ als daß er sehr wohl getroffen in
seiner natürlichen Grösse dastehe. Jch habe ihrer
einige gesehen wie kleine Krebse/ mit eben dergleichen
Scheren und Klauen/ sonsten überall mit langen Haa-
ren versehen.

Es ist männiglich bekandt/ was Unheil diese Thiere
denen Menschen zufügen. Einige haben unter dem
Schwantz eine kleine Blase ohngefehr eines Fingers
dick voller Gifft/ welches sie von sich geben wenn sie

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des Landes Gvinea.
hat/ dahero zu vermuthen/ daß ſie ſich derer im kriechen
bediene/ um ſo viel geſchwinder fort zu kommen. Der
Kopff ſiehet wie ein Hechts-Kopff aus/ und die Zaͤhne
ſind ebenfals auch alſo.

Diejenige unter numero 26. iſt ohngefehr fuͤnff
Fuß lang/ einen Arm dick/ und mit ſchwartzen/ brau-
nen/ gelben und weiſſen Strichen artig gezieret.

Der Kopff iſt das allerſeltſamſte/ ungemein breit
und plat/ ſie thut keinem Menſchen oder Thiere ichtes
boͤſes/ es ſey denn mit einem gar kleinen Horn oder
vielmehr Zahn/ welcher in der oberen Kinnbacken ſte-
het/ und durch den Ruͤſſel ein wenig hervorkommt; er
iſt gantz weiß/ hart/ und ſo ſpitzig als ein Schuſter-
Pfriem. Die Mohren weil ſie barfuß ſeynd/ gehen
offters des Nachts druͤber hin/ ehe ſie ſichs verſe-
hen; wie ſie denn verſichern/ daß dieſes ſehr offte ſich
zutraͤgt/ indem dieſe Schlange bey Findung einiges
Freßwercks ſich den Leib ſo dicke friſſet/ daß ſie in ei-
nen ſehr tieffen Schlaff faͤllet/ ſo gar/ daß ſie durch das
groͤſte Geraͤuſche nicht zu erwecken/ folglich gar leicht
zu fangen und zu toͤdten iſt.

Zu naͤchſt dieſer Schlange unter numero 27. ſe-
het ihr einen groſſen Scorpion/ von dem ich weiter
nichtes zu ſagen habe/ als daß er ſehr wohl getroffen in
ſeiner natuͤrlichen Groͤſſe daſtehe. Jch habe ihrer
einige geſehen wie kleine Krebſe/ mit eben dergleichen
Scheren und Klauen/ ſonſten uͤberall mit langen Haa-
ren verſehen.

Es iſt maͤnniglich bekandt/ was Unheil dieſe Thiere
denen Menſchen zufuͤgen. Einige haben unter dem
Schwantz eine kleine Blaſe ohngefehr eines Fingers
dick voller Gifft/ welches ſie von ſich geben wenn ſie

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[325/0377] des Landes Gvinea. hat/ dahero zu vermuthen/ daß ſie ſich derer im kriechen bediene/ um ſo viel geſchwinder fort zu kommen. Der Kopff ſiehet wie ein Hechts-Kopff aus/ und die Zaͤhne ſind ebenfals auch alſo. Diejenige unter numero 26. iſt ohngefehr fuͤnff Fuß lang/ einen Arm dick/ und mit ſchwartzen/ brau- nen/ gelben und weiſſen Strichen artig gezieret. Der Kopff iſt das allerſeltſamſte/ ungemein breit und plat/ ſie thut keinem Menſchen oder Thiere ichtes boͤſes/ es ſey denn mit einem gar kleinen Horn oder vielmehr Zahn/ welcher in der oberen Kinnbacken ſte- het/ und durch den Ruͤſſel ein wenig hervorkommt; er iſt gantz weiß/ hart/ und ſo ſpitzig als ein Schuſter- Pfriem. Die Mohren weil ſie barfuß ſeynd/ gehen offters des Nachts druͤber hin/ ehe ſie ſichs verſe- hen; wie ſie denn verſichern/ daß dieſes ſehr offte ſich zutraͤgt/ indem dieſe Schlange bey Findung einiges Freßwercks ſich den Leib ſo dicke friſſet/ daß ſie in ei- nen ſehr tieffen Schlaff faͤllet/ ſo gar/ daß ſie durch das groͤſte Geraͤuſche nicht zu erwecken/ folglich gar leicht zu fangen und zu toͤdten iſt. Zu naͤchſt dieſer Schlange unter numero 27. ſe- het ihr einen groſſen Scorpion/ von dem ich weiter nichtes zu ſagen habe/ als daß er ſehr wohl getroffen in ſeiner natuͤrlichen Groͤſſe daſtehe. Jch habe ihrer einige geſehen wie kleine Krebſe/ mit eben dergleichen Scheren und Klauen/ ſonſten uͤberall mit langen Haa- ren verſehen. Es iſt maͤnniglich bekandt/ was Unheil dieſe Thiere denen Menſchen zufuͤgen. Einige haben unter dem Schwantz eine kleine Blaſe ohngefehr eines Fingers dick voller Gifft/ welches ſie von ſich geben wenn ſie Men- X 3

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/377>, abgerufen am 25.11.2024.