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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
deswegen meinen Fleiß um mich dazu anzutreiben.
Zwar kan ich nicht in Abrede seyn/ daß dieses ein zu-
längliches Mittel von anders gesinneten Gemüthern
etwas zu erhalten/ als eben von mir/ denn da mir zur
Gnüge bekandt ist/ mit was wenigem Recht ich euer
Lob verdiene/ versichere ich daß wenn ich meine Arbeit
fortsetze/ es aus keinem andern Absehen geschehe/ als
euch einen Gefallen da mit zu erweisen/ angesehen in
Erinnerung so vieler an euch schuldigen Erkenntligkeit/
mich gezwungen finde/ nichts was zu eurem Vergnü-
gen dienlich seyn kan/ zu unterlassen. So soll dem-
nach gegenwärtiges Schreiben eine Probe seyn/ daß
ich bereit sey dasjenige zu thun/ was ich glaube euch
nicht unangenehm zu seyn; weil ich auch nicht weiß/ ob
ich so bald Gelegenheit haben werde an euch zu schrei-
ben/ will ich etwas weitläufftig seyn/ auch so viel Sa-
chen als für zwey andere Brieffe genug wäre/ zusam-
men tragen.

Jnsonderheit aber soll mein itziges Absehen auf das
Regiment selbst/ die Handhabung der Gerechtigkeit/
und die Kriege derer Mohren gerichtet seyn/ doch wer-
de ich auchnicht gar zu viel davon melden/ we[il] ich all-
bereit oben von den zwey ersten Puncten gehandelt/
von dem letztern aber bey der Beschreibung Commani
Erinnerung gethan habe. Zuletzt am Ende des Brie-
fes/ will ich mich bemühen der Mohren Könige recht
nach ihren Leben/ Farben/ in aller ihrer Pracht und
Herrligkeit euch vorzustellen.

Anlangend nun das Regiment der Mohren/ ist das-
selbige sehr übel ein gerichtet/ weil diejenige so das
Regiment in Händen haben/ ich meyne die Caboce-
ros
in sehr schlechten Ansehen/ dadurch vermittelst der

bösen
N 4

des Landes Gvinea.
deswegen meinen Fleiß um mich dazu anzutreiben.
Zwar kan ich nicht in Abrede ſeyn/ daß dieſes ein zu-
laͤngliches Mittel von anders geſinneten Gemuͤthern
etwas zu erhalten/ als eben von mir/ denn da mir zur
Gnuͤge bekandt iſt/ mit was wenigem Recht ich euer
Lob verdiene/ verſichere ich daß wenn ich meine Arbeit
fortſetze/ es aus keinem andern Abſehen geſchehe/ als
euch einen Gefallen da mit zu erweiſen/ angeſehen in
Erinnerung ſo vieler an euch ſchuldigen Erkenntligkeit/
mich gezwungen finde/ nichts was zu eurem Vergnuͤ-
gen dienlich ſeyn kan/ zu unterlaſſen. So ſoll dem-
nach gegenwaͤrtiges Schreiben eine Probe ſeyn/ daß
ich bereit ſey dasjenige zu thun/ was ich glaube euch
nicht unangenehm zu ſeyn; weil ich auch nicht weiß/ ob
ich ſo bald Gelegenheit haben werde an euch zu ſchrei-
ben/ will ich etwas weitlaͤufftig ſeyn/ auch ſo viel Sa-
chen als fuͤr zwey andere Brieffe genug waͤre/ zuſam-
men tragen.

Jnſonderheit aber ſoll mein itziges Abſehen auf das
Regiment ſelbſt/ die Handhabung der Gerechtigkeit/
und die Kriege derer Mohren gerichtet ſeyn/ doch wer-
de ich auchnicht gar zu viel davon melden/ we[il] ich all-
bereit oben von den zwey erſten Puncten gehandelt/
von dem letztern aber bey der Beſchreibung Commani
Erinnerung gethan habe. Zuletzt am Ende des Brie-
fes/ will ich mich bemuͤhen der Mohren Koͤnige recht
nach ihren Leben/ Farben/ in aller ihrer Pracht und
Herrligkeit euch vorzuſtellen.

Anlangend nun das Regiment der Mohren/ iſt daſ-
ſelbige ſehr uͤbel ein gerichtet/ weil diejenige ſo das
Regiment in Haͤnden haben/ ich meyne die Caboce-
ros
in ſehr ſchlechten Anſehen/ dadurch vermittelſt der

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[199/0243] des Landes Gvinea. deswegen meinen Fleiß um mich dazu anzutreiben. Zwar kan ich nicht in Abrede ſeyn/ daß dieſes ein zu- laͤngliches Mittel von anders geſinneten Gemuͤthern etwas zu erhalten/ als eben von mir/ denn da mir zur Gnuͤge bekandt iſt/ mit was wenigem Recht ich euer Lob verdiene/ verſichere ich daß wenn ich meine Arbeit fortſetze/ es aus keinem andern Abſehen geſchehe/ als euch einen Gefallen da mit zu erweiſen/ angeſehen in Erinnerung ſo vieler an euch ſchuldigen Erkenntligkeit/ mich gezwungen finde/ nichts was zu eurem Vergnuͤ- gen dienlich ſeyn kan/ zu unterlaſſen. So ſoll dem- nach gegenwaͤrtiges Schreiben eine Probe ſeyn/ daß ich bereit ſey dasjenige zu thun/ was ich glaube euch nicht unangenehm zu ſeyn; weil ich auch nicht weiß/ ob ich ſo bald Gelegenheit haben werde an euch zu ſchrei- ben/ will ich etwas weitlaͤufftig ſeyn/ auch ſo viel Sa- chen als fuͤr zwey andere Brieffe genug waͤre/ zuſam- men tragen. Jnſonderheit aber ſoll mein itziges Abſehen auf das Regiment ſelbſt/ die Handhabung der Gerechtigkeit/ und die Kriege derer Mohren gerichtet ſeyn/ doch wer- de ich auchnicht gar zu viel davon melden/ weil ich all- bereit oben von den zwey erſten Puncten gehandelt/ von dem letztern aber bey der Beſchreibung Commani Erinnerung gethan habe. Zuletzt am Ende des Brie- fes/ will ich mich bemuͤhen der Mohren Koͤnige recht nach ihren Leben/ Farben/ in aller ihrer Pracht und Herrligkeit euch vorzuſtellen. Anlangend nun das Regiment der Mohren/ iſt daſ- ſelbige ſehr uͤbel ein gerichtet/ weil diejenige ſo das Regiment in Haͤnden haben/ ich meyne die Caboce- ros in ſehr ſchlechten Anſehen/ dadurch vermittelſt der boͤſen N 4

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/243>, abgerufen am 24.11.2024.