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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
bey seinem Eintritt in dessen Hauß mit unterschied-
lichen Geschencken von Schaaff/ Hünerfleisch/ Jam-
mes
und andern Sachen die man urtheilet angenehm
zu seyn/ verehren. Und damit haben alle Höfligkei-
ten ein Ende/ welche ich etwas ausführlich beschrieben
habe/ in Hoffnung es werde euch selbiges nicht zu wi-
der seyn/ insonderheit da ich aus dieses Unglücks Bey-
sorge/ noch viele Umstände mit Willen ausgelassen
habe.

Jm Anfange gegenwertigen Briefes habe ich all-
bereit erinnert/ daß die Mohren überaus träge und
unfleißige Leute seynd/ und überaus schwer zur Arbeit
zu bringen/ dannenhero wenig Künstler oder Hand-
wercks-Leute unter ihnen gefunden werden: Jhr vor-
nehmstes Handwerck bestehet in Holtz fällen und
Schiff bauen/ die Sessel auszubessern mit Stroh/
kupfferne Kästlein zu allerhand Salben zu machen/
oder Armbänder von Gold/ Silber/ Elephanten Zäh-
ne und andere dergleichen Dinge zu verwahren.
Nichts haben sie besser gelernet als Schmiede Arbeit/
und machen deswegen unterschiedliche zum Kriege
gehörige Instrumenten (ausgenommen Feuer-Röh-
re) und was sie zu ihrem Ackerbau oder täglichem
Gebrauch nöthig haben. Sie wissen nichts vom
Stahl/ dennoch aber sind ihre Säbel und Sicheln
überaus wohl gehärtet/ und zum schneiden sehr ge-
schickt; imgleichen ihre Hacken/ Karsten/ und andere
zum Land-Bau dienliche Werckzeuge. Alle derglei-
chen schmieden sie über einem grossen Stein/ an Statt
eines Ambosses/ und bestehet ihr gantzes Werckge-
zeug in zwey oder drey Hammern/ einer Zange und
kleinem Blasebalg mit 3. bisweilen auch mehreren

Röh-

des Landes Gvinea.
bey ſeinem Eintritt in deſſen Hauß mit unterſchied-
lichen Geſchencken von Schaaff/ Huͤnerfleiſch/ Jam-
mes
und andern Sachen die man urtheilet angenehm
zu ſeyn/ verehren. Und damit haben alle Hoͤfligkei-
ten ein Ende/ welche ich etwas ausfuͤhrlich beſchrieben
habe/ in Hoffnung es werde euch ſelbiges nicht zu wi-
der ſeyn/ inſonderheit da ich aus dieſes Ungluͤcks Bey-
ſorge/ noch viele Umſtaͤnde mit Willen ausgelaſſen
habe.

Jm Anfange gegenwertigen Briefes habe ich all-
bereit erinnert/ daß die Mohren uͤberaus traͤge und
unfleißige Leute ſeynd/ und uͤberaus ſchwer zur Arbeit
zu bringen/ dannenhero wenig Kuͤnſtler oder Hand-
wercks-Leute unter ihnen gefunden werden: Jhr vor-
nehmſtes Handwerck beſtehet in Holtz faͤllen und
Schiff bauen/ die Seſſel auszubeſſern mit Stroh/
kupfferne Kaͤſtlein zu allerhand Salben zu machen/
oder Armbaͤnder von Gold/ Silber/ Elephanten Zaͤh-
ne und andere dergleichen Dinge zu verwahren.
Nichts haben ſie beſſer gelernet als Schmiede Arbeit/
und machen deswegen unterſchiedliche zum Kriege
gehoͤrige Inſtrumenten (ausgenommen Feuer-Roͤh-
re) und was ſie zu ihrem Ackerbau oder taͤglichem
Gebrauch noͤthig haben. Sie wiſſen nichts vom
Stahl/ dennoch aber ſind ihre Saͤbel und Sicheln
uͤberaus wohl gehaͤrtet/ und zum ſchneiden ſehr ge-
ſchickt; imgleichen ihre Hacken/ Karſten/ und andere
zum Land-Bau dienliche Werckzeuge. Alle derglei-
chen ſchmieden ſie uͤber einem groſſen Stein/ an Statt
eines Amboſſes/ und beſtehet ihr gantzes Werckge-
zeug in zwey oder drey Hammern/ einer Zange und
kleinem Blaſebalg mit 3. bisweilen auch mehreren

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[159/0203] des Landes Gvinea. bey ſeinem Eintritt in deſſen Hauß mit unterſchied- lichen Geſchencken von Schaaff/ Huͤnerfleiſch/ Jam- mes und andern Sachen die man urtheilet angenehm zu ſeyn/ verehren. Und damit haben alle Hoͤfligkei- ten ein Ende/ welche ich etwas ausfuͤhrlich beſchrieben habe/ in Hoffnung es werde euch ſelbiges nicht zu wi- der ſeyn/ inſonderheit da ich aus dieſes Ungluͤcks Bey- ſorge/ noch viele Umſtaͤnde mit Willen ausgelaſſen habe. Jm Anfange gegenwertigen Briefes habe ich all- bereit erinnert/ daß die Mohren uͤberaus traͤge und unfleißige Leute ſeynd/ und uͤberaus ſchwer zur Arbeit zu bringen/ dannenhero wenig Kuͤnſtler oder Hand- wercks-Leute unter ihnen gefunden werden: Jhr vor- nehmſtes Handwerck beſtehet in Holtz faͤllen und Schiff bauen/ die Seſſel auszubeſſern mit Stroh/ kupfferne Kaͤſtlein zu allerhand Salben zu machen/ oder Armbaͤnder von Gold/ Silber/ Elephanten Zaͤh- ne und andere dergleichen Dinge zu verwahren. Nichts haben ſie beſſer gelernet als Schmiede Arbeit/ und machen deswegen unterſchiedliche zum Kriege gehoͤrige Inſtrumenten (ausgenommen Feuer-Roͤh- re) und was ſie zu ihrem Ackerbau oder taͤglichem Gebrauch noͤthig haben. Sie wiſſen nichts vom Stahl/ dennoch aber ſind ihre Saͤbel und Sicheln uͤberaus wohl gehaͤrtet/ und zum ſchneiden ſehr ge- ſchickt; imgleichen ihre Hacken/ Karſten/ und andere zum Land-Bau dienliche Werckzeuge. Alle derglei- chen ſchmieden ſie uͤber einem groſſen Stein/ an Statt eines Amboſſes/ und beſtehet ihr gantzes Werckge- zeug in zwey oder drey Hammern/ einer Zange und kleinem Blaſebalg mit 3. bisweilen auch mehreren Roͤh-

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/203>, abgerufen am 22.11.2024.