Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung unweit Axim kreutzete/ und sein grosser Mast undBoegspriet durch einen Donnerschlag sehr beschädi- get wurde. Jm Jahr 1694. schlug das Wetter zu Corman- Kurtz hierauf schlug das Wetter in die Englische Als ich noch zu Mouree an der Regierung war/ schlech-
Beſchreibung unweit Axim kreutzete/ und ſein groſſer Maſt undBoegſpriet durch einen Donnerſchlag ſehr beſchaͤdi- get wurde. Jm Jahr 1694. ſchlug das Wetter zu Corman- Kurtz hierauf ſchlug das Wetter in die Engliſche Als ich noch zu Mouree an der Regierung war/ ſchlech-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0188" n="144"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Beſchreibung</hi></fw><lb/> unweit <hi rendition="#aq">Axim</hi> kreutzete/ und ſein groſſer Maſt und<lb/> Boegſpriet durch einen Donnerſchlag ſehr beſchaͤdi-<lb/> get wurde.</p><lb/> <p>Jm Jahr 1694. ſchlug das Wetter zu <hi rendition="#aq">Corman-<lb/> tin</hi> in eines Kauffmanns Stube/ daß alle daſelbſt be-<lb/> findliche Glaͤſer in Stuͤcken ſprungen/ und ſein klei-<lb/> nes Kind (welches was ſeltſames iſt/) mit dem Bet-<lb/> te in die Hoͤhe gehoben/ und einige Schritte weg ge-<lb/> tragen wurde/ wiewol ohne die geringſte Beſchaͤdi-<lb/> gung. Sollet ihr nun mein Herr wol glauben koͤn-<lb/> nen/ daß ein Stein ſolche ungemeine Wuͤrckungen<lb/> zu wege bringen koͤnnen? mich anbelangend/ halte<lb/> ich ſolches fuͤr gantz unmuͤglich.</p><lb/> <p>Kurtz hierauf ſchlug das Wetter in die Engliſche<lb/> Veſtung zu <hi rendition="#aq">Acra/</hi> und zerſchmetterte mit ſolcher Ge-<lb/> walt deren Mauren/ daß es bis an die Thuͤr der<lb/> Pulver-Kammer hindurch drang/ und daſelbſt eini-<lb/> ge zinnerne Schalen in einen Klumpen zerſchmel-<lb/> tzete: ihr koͤnnet euch leichtlich einbilden/ wie groß das<lb/> Schrecken geweſen/ als man das Wetter ſo nahe<lb/> bey dem Pulver geſehen.</p><lb/> <p>Als ich noch zu <hi rendition="#aq">Mouree</hi> an der Regierung war/<lb/> donnerte es ſo ſtarck/ daß ein Thurm in der Mitten<lb/> etliche Fuͤſſe lang geſpalten wurde/ wodurch mein<lb/> Conſtapel an dem Arm eine Verrenckung bekahme/<lb/> ohne ſonſt einige Verletzung. Jch muß geſtehen/<lb/> daß mir damahls nicht gar wohl zu Muhte war/<lb/> denn ich hatte kurtz vorher bey nahe drey tauſend ℔.<lb/> Pulver auf den Boden bringen laſſen/ in dem Abſe-<lb/> hen/ daß ich die haͤuftigen Loͤcher im Pulver Thurm<lb/> wolte zumachen laſſen/ nun war bey dieſem grauſa-<lb/> men entſtehenden Wetter/ gedachter Boden nur mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchlech-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [144/0188]
Beſchreibung
unweit Axim kreutzete/ und ſein groſſer Maſt und
Boegſpriet durch einen Donnerſchlag ſehr beſchaͤdi-
get wurde.
Jm Jahr 1694. ſchlug das Wetter zu Corman-
tin in eines Kauffmanns Stube/ daß alle daſelbſt be-
findliche Glaͤſer in Stuͤcken ſprungen/ und ſein klei-
nes Kind (welches was ſeltſames iſt/) mit dem Bet-
te in die Hoͤhe gehoben/ und einige Schritte weg ge-
tragen wurde/ wiewol ohne die geringſte Beſchaͤdi-
gung. Sollet ihr nun mein Herr wol glauben koͤn-
nen/ daß ein Stein ſolche ungemeine Wuͤrckungen
zu wege bringen koͤnnen? mich anbelangend/ halte
ich ſolches fuͤr gantz unmuͤglich.
Kurtz hierauf ſchlug das Wetter in die Engliſche
Veſtung zu Acra/ und zerſchmetterte mit ſolcher Ge-
walt deren Mauren/ daß es bis an die Thuͤr der
Pulver-Kammer hindurch drang/ und daſelbſt eini-
ge zinnerne Schalen in einen Klumpen zerſchmel-
tzete: ihr koͤnnet euch leichtlich einbilden/ wie groß das
Schrecken geweſen/ als man das Wetter ſo nahe
bey dem Pulver geſehen.
Als ich noch zu Mouree an der Regierung war/
donnerte es ſo ſtarck/ daß ein Thurm in der Mitten
etliche Fuͤſſe lang geſpalten wurde/ wodurch mein
Conſtapel an dem Arm eine Verrenckung bekahme/
ohne ſonſt einige Verletzung. Jch muß geſtehen/
daß mir damahls nicht gar wohl zu Muhte war/
denn ich hatte kurtz vorher bey nahe drey tauſend ℔.
Pulver auf den Boden bringen laſſen/ in dem Abſe-
hen/ daß ich die haͤuftigen Loͤcher im Pulver Thurm
wolte zumachen laſſen/ nun war bey dieſem grauſa-
men entſtehenden Wetter/ gedachter Boden nur mit
ſchlech-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |