Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.des Landes Gvinea. denen Dinkirern ihre Mannschafft verlohren gebenmusten/ nicht viel anders als die Chinesen wenn sie mit denen Tartaren zu thun haben; da sie doch im Ge- gentheil wenn sie einander beygestanden hätten/ gar leichtlich ihren Feind über den Hauffen hätten werffen können. Hier endiget sich die Beschreibung von denen Län- Die meisten in Europa halten dafür/ daß wir Zweytens wird das Gold gefunden zunechst den gen
des Landes Gvinea. denen Dinkirern ihre Mannſchafft verlohren gebenmuſten/ nicht viel anders als die Chineſen wenn ſie mit denen Tartaren zu thun haben; da ſie doch im Ge- gentheil wenn ſie einander beygeſtanden haͤtten/ gar leichtlich ihren Feind uͤber den Hauffen haͤtten werffen koͤnnen. Hier endiget ſich die Beſchreibung von denen Laͤn- Die meiſten in Europa halten dafuͤr/ daß wir Zweytens wird das Gold gefunden zunechſt den gen
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des Landes Gvinea.
denen Dinkirern ihre Mannſchafft verlohren geben
muſten/ nicht viel anders als die Chineſen wenn ſie
mit denen Tartaren zu thun haben; da ſie doch im Ge-
gentheil wenn ſie einander beygeſtanden haͤtten/ gar
leichtlich ihren Feind uͤber den Hauffen haͤtten
werffen koͤnnen.
Hier endiget ſich die Beſchreibung von denen Laͤn-
dern daraus wir unſer Gold bekommen; ich hoffe ihr
werdet mein Herr mit dem wenigen ſo ich davon ge-
meldet vergnuͤget ſeyn/ in Anſehung daß wir von den
Mohren ſo ausfuͤhrliche Nachricht nicht haben koͤn-
nen/ und von unſern Leuten ſich niemand ſo weit hin-
ein gewaget. Anitzo will ich noch hinzuthun von dem
Golde ſelbſt ſo uns aus den Laͤndern gebracht wird.
Die meiſten in Europa halten dafuͤr/ daß wir
Meiſter ſind uͤber die Gold-Gruben/ und das Gold
ſelbſt graben laſſen/ wie die Spanier in America:
allein ihr wiſſet gar wohl mein Herr daß dieſes ein
groſſer Jrrthum ſey/ angeſehen wir nicht einmahl
dabey kommen doͤrffen/ und ſchier ſagen wolte/ daß
keiner von uns ſie jemahls geſehen; denn die Mohren
halten dieſelbe vor etwas heiliges/ und verhindern auf
allerhand Art und Weiſe damit auſſer ihnen kein
Menſch herzu nahen moͤge. Wird demnach das
Gold in drey Oͤrtern gefunden. Zu erſt und inſonder-
heit in und zwiſchen den Bergen/ allwo die Mohren
groſſe Loͤcher aushoͤlen/ dafern ſie einige Gold-Minen
entdecket haben; die erde davon brauchen ſie zu ihrer
Geſundheit/ wie hernach melden will.
Zweytens wird das Gold gefunden zunechſt den
Fluͤſſen oder groſſen Waſſer-Faͤllen/ allwo das Waſ-
ſer durch den ſchnellen Lauff/ von den hoͤchſten Ber-
gen
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