Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite


Jch nahm zu allererst mit viel Bequemlichkeit a
Des Haucksbejs Kugel an, wodurch in wenig Zeit,
Was sonst das Rohr mit Müh, nicht lang, auch schwach gezeiget,
Unendlich stärcker wird, ja alles übersteiget.
So bald bey mir der Mensch auf Pech und Sieglack tritt,
Theilt meine Kugel ihm so fort die Kräffte mit.
Man fühlt auf vier, fünff Zoll ein deutlich warmes Wehen,
Wie tausend Wirbel sich in tausend Kreysen drehen.
Berührest du hierauf den Menschen mit der Hand,
So fährst du schnell zurück, und fragst, was dich gebrannt.
Welch stechen? Welch ein Knack? Hat niemand nichts gehöret?
Wie? ist das Hexerey? Hat mich etwas bethöret?
Versuch es noch einmahl. Der Todt folgt nicht darnach.
Du wagsts, und ziehst zurück. Es ist doch was das stach,
Sprichst du verwundrungs voll. Auch hab ich klar vernommen,
Das Stechen ist nicht still, es ist mit Prasseln kommen.
Das thut nicht nur die Haut. Berühre doch sein Kleid.
Auch dadurch sticht es dich mit vieler Hefftigkeit.
Und in der Finsterniß, ja gar am hellem Tage,
Sieht man, daß dieser Stich ein Feuer bey sich trage,
Jch noch begieriger, ging auf das Arsenal.
Nahm unsrer Garnison gleich zwantzig an der Zahl, * b
Electrisirte die. Des Martis tapffre Söhne
Verübeten vielleicht vorher wohl ihr Gehöhne.

Davon
a 1737. autumno. pag. 54, 55.
* Vernunfft nicht wahr du lachst, von meinen zwantzig Leuten
Wie schwehr ein jeder wog sorgfältig anzudeuten?
Wer nur sein Kind versucht, der zeigt es fleißig an.
Sein Anhang lobts, und preißt den accuraten Mann.
b 82.


Jch nahm zu allererſt mit viel Bequemlichkeit a
Des Haucksbejs Kugel an, wodurch in wenig Zeit,
Was ſonſt das Rohr mit Muͤh, nicht lang, auch ſchwach gezeiget,
Unendlich ſtaͤrcker wird, ja alles uͤberſteiget.
So bald bey mir der Menſch auf Pech und Sieglack tritt,
Theilt meine Kugel ihm ſo fort die Kraͤffte mit.
Man fuͤhlt auf vier, fuͤnff Zoll ein deutlich warmes Wehen,
Wie tauſend Wirbel ſich in tauſend Kreyſen drehen.
Beruͤhreſt du hierauf den Menſchen mit der Hand,
So faͤhrſt du ſchnell zuruͤck, und fragſt, was dich gebrannt.
Welch ſtechen? Welch ein Knack? Hat niemand nichts gehoͤret?
Wie? iſt das Hexerey? Hat mich etwas bethoͤret?
Verſuch es noch einmahl. Der Todt folgt nicht darnach.
Du wagſts, und ziehſt zuruͤck. Es iſt doch was das ſtach,
Sprichſt du verwundrungs voll. Auch hab ich klar vernommen,
Das Stechen iſt nicht ſtill, es iſt mit Praſſeln kommen.
Das thut nicht nur die Haut. Beruͤhre doch ſein Kleid.
Auch dadurch ſticht es dich mit vieler Hefftigkeit.
Und in der Finſterniß, ja gar am hellem Tage,
Sieht man, daß dieſer Stich ein Feuer bey ſich trage,
Jch noch begieriger, ging auf das Arſenal.
Nahm unſrer Garniſon gleich zwantzig an der Zahl, * b
Electriſirte die. Des Martis tapffre Soͤhne
Veruͤbeten vielleicht vorher wohl ihr Gehoͤhne.

Davon
a 1737. autumno. pag. 54, 55.
* Vernunfft nicht wahr du lachſt, von meinen zwantzig Leuten
Wie ſchwehr ein jeder wog ſorgfaͤltig anzudeuten?
Wer nur ſein Kind verſucht, der zeigt es fleißig an.
Sein Anhang lobts, und preißt den accuraten Mann.
b 82.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0038" n="XXIV"/><lb/>
          <l>Jch nahm zu allerer&#x017F;t mit viel Bequemlichkeit <note place="foot" n="a">1737. <hi rendition="#aq">autumno. pag.</hi> 54, 55.</note></l><lb/>
          <l>Des <hi rendition="#fr">Haucksbejs</hi> Kugel an, wodurch in wenig Zeit,</l><lb/>
          <l>Was &#x017F;on&#x017F;t das Rohr mit Mu&#x0364;h, nicht lang, auch &#x017F;chwach gezeiget,</l><lb/>
          <l>Unendlich &#x017F;ta&#x0364;rcker wird, ja alles u&#x0364;ber&#x017F;teiget.</l><lb/>
          <l>So bald bey mir der Men&#x017F;ch auf Pech und Sieglack tritt,</l><lb/>
          <l>Theilt meine Kugel ihm &#x017F;o fort die Kra&#x0364;ffte mit.</l><lb/>
          <l>Man fu&#x0364;hlt auf vier, fu&#x0364;nff Zoll ein deutlich warmes Wehen,</l><lb/>
          <l>Wie tau&#x017F;end Wirbel &#x017F;ich in tau&#x017F;end Krey&#x017F;en drehen.</l><lb/>
          <l>Beru&#x0364;hre&#x017F;t du hierauf den Men&#x017F;chen mit der Hand,</l><lb/>
          <l>So fa&#x0364;hr&#x017F;t du &#x017F;chnell zuru&#x0364;ck, und frag&#x017F;t, was dich gebrannt.</l><lb/>
          <l>Welch &#x017F;techen? Welch ein Knack? Hat niemand nichts geho&#x0364;ret?</l><lb/>
          <l>Wie? i&#x017F;t das Hexerey? Hat mich etwas betho&#x0364;ret?</l><lb/>
          <l>Ver&#x017F;uch es noch einmahl. Der Todt folgt nicht darnach.</l><lb/>
          <l>Du wag&#x017F;ts, und zieh&#x017F;t zuru&#x0364;ck. Es i&#x017F;t doch was das &#x017F;tach,</l><lb/>
          <l>Sprich&#x017F;t du verwundrungs voll. Auch hab ich klar vernommen,</l><lb/>
          <l>Das Stechen i&#x017F;t nicht &#x017F;till, es i&#x017F;t mit Pra&#x017F;&#x017F;eln kommen.</l><lb/>
          <l>Das thut nicht nur die Haut. Beru&#x0364;hre doch &#x017F;ein Kleid.</l><lb/>
          <l>Auch dadurch &#x017F;ticht es dich mit vieler Hefftigkeit.</l><lb/>
          <l>Und in der Fin&#x017F;terniß, ja gar am hellem Tage,</l><lb/>
          <l>Sieht man, daß die&#x017F;er Stich ein Feuer bey &#x017F;ich trage,</l><lb/>
          <l>Jch noch begieriger, ging auf das Ar&#x017F;enal.</l><lb/>
          <l>Nahm un&#x017F;rer Garni&#x017F;on gleich zwantzig an der Zahl, <note place="foot" n="*">Vernunfft nicht wahr du lach&#x017F;t, von meinen zwantzig Leuten<lb/>
Wie &#x017F;chwehr ein jeder wog &#x017F;orgfa&#x0364;ltig anzudeuten?<lb/>
Wer nur &#x017F;ein Kind ver&#x017F;ucht, der zeigt es fleißig an.<lb/>
Sein Anhang lobts, und preißt den accuraten Mann.</note> <note place="foot" n="b">82.</note></l><lb/>
          <l>Electri&#x017F;irte die. Des Martis tapffre So&#x0364;hne</l><lb/>
          <l>Veru&#x0364;beten vielleicht vorher wohl ihr Geho&#x0364;hne.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Davon</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[XXIV/0038] Jch nahm zu allererſt mit viel Bequemlichkeit a Des Haucksbejs Kugel an, wodurch in wenig Zeit, Was ſonſt das Rohr mit Muͤh, nicht lang, auch ſchwach gezeiget, Unendlich ſtaͤrcker wird, ja alles uͤberſteiget. So bald bey mir der Menſch auf Pech und Sieglack tritt, Theilt meine Kugel ihm ſo fort die Kraͤffte mit. Man fuͤhlt auf vier, fuͤnff Zoll ein deutlich warmes Wehen, Wie tauſend Wirbel ſich in tauſend Kreyſen drehen. Beruͤhreſt du hierauf den Menſchen mit der Hand, So faͤhrſt du ſchnell zuruͤck, und fragſt, was dich gebrannt. Welch ſtechen? Welch ein Knack? Hat niemand nichts gehoͤret? Wie? iſt das Hexerey? Hat mich etwas bethoͤret? Verſuch es noch einmahl. Der Todt folgt nicht darnach. Du wagſts, und ziehſt zuruͤck. Es iſt doch was das ſtach, Sprichſt du verwundrungs voll. Auch hab ich klar vernommen, Das Stechen iſt nicht ſtill, es iſt mit Praſſeln kommen. Das thut nicht nur die Haut. Beruͤhre doch ſein Kleid. Auch dadurch ſticht es dich mit vieler Hefftigkeit. Und in der Finſterniß, ja gar am hellem Tage, Sieht man, daß dieſer Stich ein Feuer bey ſich trage, Jch noch begieriger, ging auf das Arſenal. Nahm unſrer Garniſon gleich zwantzig an der Zahl, * b Electriſirte die. Des Martis tapffre Soͤhne Veruͤbeten vielleicht vorher wohl ihr Gehoͤhne. Davon a 1737. autumno. pag. 54, 55. * Vernunfft nicht wahr du lachſt, von meinen zwantzig Leuten Wie ſchwehr ein jeder wog ſorgfaͤltig anzudeuten? Wer nur ſein Kind verſucht, der zeigt es fleißig an. Sein Anhang lobts, und preißt den accuraten Mann. b 82.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/38
Zitationshilfe: Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744, S. XXIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/38>, abgerufen am 02.05.2024.