Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.[Gleich. 27] § 11. Kritische Grössen. § 11. Kritische Temperatur, kritischer Druck und kritisches Volumen. Wir wollen nun die durch die Formel 22) dargestellte Das Volumen v = b ist daher unmöglich; um so mehr Wir wollen nun die Isotherme, d. h. die Beziehung auf- Hier ist die rechte Seite für den kleinsten möglichen Werth [Gleich. 27] § 11. Kritische Grössen. § 11. Kritische Temperatur, kritischer Druck und kritisches Volumen. Wir wollen nun die durch die Formel 22) dargestellte Das Volumen v = b ist daher unmöglich; um so mehr Wir wollen nun die Isotherme, d. h. die Beziehung auf- Hier ist die rechte Seite für den kleinsten möglichen Werth <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0041" n="23"/> <fw place="top" type="header">[Gleich. 27] § 11. Kritische Grössen.</fw><lb/> <div n="2"> <head>§ 11. <hi rendition="#g">Kritische Temperatur, kritischer Druck und<lb/> kritisches Volumen</hi>.</head><lb/> <p>Wir wollen nun die durch die Formel 22) dargestellte<lb/> Relation zwischen dem Drucke, der Temperatur und dem speci-<lb/> fischen Volumen eingehender discutiren. Nach derselben wird<lb/> für jede Temperatur <hi rendition="#i">T</hi> für <hi rendition="#i">v = b</hi> der Druck unendlich. Wie<lb/> wir sahen, würde für eine Substanz, welche exact den <hi rendition="#g">Waals’</hi>-<lb/> schen Annahmen genügt, der Druck erst etwa für das Volumen<lb/> ⅓ <hi rendition="#i">b</hi> unendlich. Doch wollen wir hierauf nicht näher eingehen,<lb/> da nicht die ursprünglichen Annahmen <hi rendition="#g">van der Waals’</hi>,<lb/> sondern lediglich die Gleichung 22), insofern sie für grössere <hi rendition="#i">v</hi><lb/> ein angenähert richtiger, für kleinere ein wenigstens qualitativ<lb/> übereinstimmender Ausdruck derselben ist, das Object unserer<lb/> gegenwärtigen Untersuchung bildet.</p><lb/> <p>Das Volumen <hi rendition="#i">v = b</hi> ist daher unmöglich; um so mehr<lb/> jeder kleinere Werth von <hi rendition="#i">v</hi>, da für einen stabilen Gleich-<lb/> gewichtszustand durch Verkleinerung von <hi rendition="#i">v</hi> der Druck noch<lb/> weiter, also noch über den Werth ∞ hinaus, wachsen müsste.</p><lb/> <p>Wir wollen nun die Isotherme, d. h. die Beziehung auf-<lb/> suchen, welche zwischen Druck und Volumen besteht, wenn<lb/> die Substanz ihr Volumen bei constanter Temperatur ändert.<lb/> Da bei einer solchen Volumänderung <hi rendition="#i">T</hi> als constant zu be-<lb/> trachten ist, so folgt aus Gleichung 22)<lb/> 27) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Hier ist die rechte Seite für den kleinsten möglichen Werth<lb/> des <hi rendition="#i">v</hi>, der nur wenig grösser als <hi rendition="#i">b</hi> ist, negativ, ebenso für sehr<lb/> grosse Werthe des <hi rendition="#i">v</hi>. Ferner ändert sie sich, sowie ihre<lb/> Differentialquotienten nach <hi rendition="#i">v</hi> für alle in Betracht kommenden<lb/> Werthe des <hi rendition="#i">v</hi> continuirlich mit der letzteren Grösse. Die<lb/> rechte Seite der Gleichung 27) kann nur verschwinden für<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> In dieser Gleichung hat der Ausdruck rechts für Werthe des <hi rendition="#i">v</hi>,<lb/> die wenig grösser als <hi rendition="#i">b</hi> sind, sowie für sehr grosse Werthe des <hi rendition="#i">v</hi><lb/> einen sehr kleinen positiven Werth. Er ist ferner zwischen<lb/> diesen Grenzen continuirlich und hat innerhalb derselben nur<lb/> ein einziges Maximum vom Betrage <hi rendition="#i">T<hi rendition="#sub">k</hi></hi> = 8 <hi rendition="#i">a</hi> / 27 <hi rendition="#i">r b</hi> für <hi rendition="#i">v</hi> = 3 <hi rendition="#i">b</hi>.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0041]
[Gleich. 27] § 11. Kritische Grössen.
§ 11. Kritische Temperatur, kritischer Druck und
kritisches Volumen.
Wir wollen nun die durch die Formel 22) dargestellte
Relation zwischen dem Drucke, der Temperatur und dem speci-
fischen Volumen eingehender discutiren. Nach derselben wird
für jede Temperatur T für v = b der Druck unendlich. Wie
wir sahen, würde für eine Substanz, welche exact den Waals’-
schen Annahmen genügt, der Druck erst etwa für das Volumen
⅓ b unendlich. Doch wollen wir hierauf nicht näher eingehen,
da nicht die ursprünglichen Annahmen van der Waals’,
sondern lediglich die Gleichung 22), insofern sie für grössere v
ein angenähert richtiger, für kleinere ein wenigstens qualitativ
übereinstimmender Ausdruck derselben ist, das Object unserer
gegenwärtigen Untersuchung bildet.
Das Volumen v = b ist daher unmöglich; um so mehr
jeder kleinere Werth von v, da für einen stabilen Gleich-
gewichtszustand durch Verkleinerung von v der Druck noch
weiter, also noch über den Werth ∞ hinaus, wachsen müsste.
Wir wollen nun die Isotherme, d. h. die Beziehung auf-
suchen, welche zwischen Druck und Volumen besteht, wenn
die Substanz ihr Volumen bei constanter Temperatur ändert.
Da bei einer solchen Volumänderung T als constant zu be-
trachten ist, so folgt aus Gleichung 22)
27) [FORMEL].
Hier ist die rechte Seite für den kleinsten möglichen Werth
des v, der nur wenig grösser als b ist, negativ, ebenso für sehr
grosse Werthe des v. Ferner ändert sie sich, sowie ihre
Differentialquotienten nach v für alle in Betracht kommenden
Werthe des v continuirlich mit der letzteren Grösse. Die
rechte Seite der Gleichung 27) kann nur verschwinden für
[FORMEL].
In dieser Gleichung hat der Ausdruck rechts für Werthe des v,
die wenig grösser als b sind, sowie für sehr grosse Werthe des v
einen sehr kleinen positiven Werth. Er ist ferner zwischen
diesen Grenzen continuirlich und hat innerhalb derselben nur
ein einziges Maximum vom Betrage Tk = 8 a / 27 r b für v = 3 b.
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