Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Abschnitt. [Gleich. 263]

Setzen wir p + p1 = P, so dass also P der Gesammtdruck
ist, so folgt aus 258 und 259:
[Formel 1] .
Ferner aus 261:
[Formel 2] und bei nochmaliger Differentiation der letzten Gleichung
nach x:
[Formel 3] ,
also:
p u + p1 u1 = C1 x + C2.

Nun kann aber weder am Deckel, noch am Boden der
cylindrischen Röhre eine Gasart ein- oder ausströmen. Sowohl
für die Abscisse des Deckels, als auch des Bodens ist daher
u = u1 = 0, daher auch p u + p1 u1 = 0.

Daraus folgt C1 = C2 = 0 und
262) p u + p1 u1 = 0.
Eliminirt man mittelst dieser Gleichung u1 aus Gleichung 258,
so folgt:
[Formel 4] ,
also nach 253:
263) [Formel 5] .
Differentiirt man nochmals nach x und berücksichtigt die
Gleichung 261, so folgt also:
[Formel 6] ,
wobei
[Formel 7] .

Diese Gleichung hat dieselbe Form wie die von Fourrier
für die Wärmeleitung aufgestellte. Beide Naturvorgänge be-
folgen also dieselben Gesetze. In unserem speciellen Falle
geschieht die Diffusion genau so, als ob an Stelle der cylin-
drischen Gasmasse ein homogener Metallcylinder vorhanden

III. Abschnitt. [Gleich. 263]

Setzen wir p + p1 = P, so dass also P der Gesammtdruck
ist, so folgt aus 258 und 259:
[Formel 1] .
Ferner aus 261:
[Formel 2] und bei nochmaliger Differentiation der letzten Gleichung
nach x:
[Formel 3] ,
also:
p u + p1 u1 = C1 x + C2.

Nun kann aber weder am Deckel, noch am Boden der
cylindrischen Röhre eine Gasart ein- oder ausströmen. Sowohl
für die Abscisse des Deckels, als auch des Bodens ist daher
u = u1 = 0, daher auch p u + p1 u1 = 0.

Daraus folgt C1 = C2 = 0 und
262) p u + p1 u1 = 0.
Eliminirt man mittelst dieser Gleichung u1 aus Gleichung 258,
so folgt:
[Formel 4] ,
also nach 253:
263) [Formel 5] .
Differentiirt man nochmals nach x und berücksichtigt die
Gleichung 261, so folgt also:
[Formel 6] ,
wobei
[Formel 7] .

Diese Gleichung hat dieselbe Form wie die von Fourrier
für die Wärmeleitung aufgestellte. Beide Naturvorgänge be-
folgen also dieselben Gesetze. In unserem speciellen Falle
geschieht die Diffusion genau so, als ob an Stelle der cylin-
drischen Gasmasse ein homogener Metallcylinder vorhanden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0214" n="200"/>
          <fw place="top" type="header">III. Abschnitt. [Gleich. 263]</fw><lb/>
          <p>Setzen wir <hi rendition="#i">p</hi> + <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">P</hi>, so dass also <hi rendition="#i">P</hi> der Gesammtdruck<lb/>
ist, so folgt aus 258 und 259:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/>
Ferner aus 261:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und bei nochmaliger Differentiation der letzten Gleichung<lb/>
nach <hi rendition="#i">x</hi>:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
also:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">p u</hi> + <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">2</hi>.</hi></p><lb/>
          <p>Nun kann aber weder am Deckel, noch am Boden der<lb/>
cylindrischen Röhre eine Gasart ein- oder ausströmen. Sowohl<lb/>
für die Abscisse des Deckels, als auch des Bodens ist daher<lb/><hi rendition="#i">u</hi> = <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0, daher auch <hi rendition="#i">p u</hi> + <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0.</p><lb/>
          <p>Daraus folgt <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">C</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = 0 und<lb/>
262) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">p u</hi> + <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0.</hi><lb/>
Eliminirt man mittelst dieser Gleichung <hi rendition="#i">u</hi><hi rendition="#sub">1</hi> aus Gleichung 258,<lb/>
so folgt:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
also nach 253:<lb/>
263) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi><lb/>
Differentiirt man nochmals nach <hi rendition="#i">x</hi> und berücksichtigt die<lb/>
Gleichung 261, so folgt also:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
wobei<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/>
          <p>Diese Gleichung hat dieselbe Form wie die von <hi rendition="#g">Fourrier</hi><lb/>
für die Wärmeleitung aufgestellte. Beide Naturvorgänge be-<lb/>
folgen also dieselben Gesetze. In unserem speciellen Falle<lb/>
geschieht die Diffusion genau so, als ob an Stelle der cylin-<lb/>
drischen Gasmasse ein homogener Metallcylinder vorhanden<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0214] III. Abschnitt. [Gleich. 263] Setzen wir p + p1 = P, so dass also P der Gesammtdruck ist, so folgt aus 258 und 259: [FORMEL]. Ferner aus 261: [FORMEL] und bei nochmaliger Differentiation der letzten Gleichung nach x: [FORMEL], also: p u + p1 u1 = C1 x + C2. Nun kann aber weder am Deckel, noch am Boden der cylindrischen Röhre eine Gasart ein- oder ausströmen. Sowohl für die Abscisse des Deckels, als auch des Bodens ist daher u = u1 = 0, daher auch p u + p1 u1 = 0. Daraus folgt C1 = C2 = 0 und 262) p u + p1 u1 = 0. Eliminirt man mittelst dieser Gleichung u1 aus Gleichung 258, so folgt: [FORMEL], also nach 253: 263) [FORMEL]. Differentiirt man nochmals nach x und berücksichtigt die Gleichung 261, so folgt also: [FORMEL], wobei [FORMEL]. Diese Gleichung hat dieselbe Form wie die von Fourrier für die Wärmeleitung aufgestellte. Beide Naturvorgänge be- folgen also dieselben Gesetze. In unserem speciellen Falle geschieht die Diffusion genau so, als ob an Stelle der cylin- drischen Gasmasse ein homogener Metallcylinder vorhanden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie01_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie01_1896/214
Zitationshilfe: Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie01_1896/214>, abgerufen am 23.11.2024.