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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Historia vom Triumvirat
den Vordertheile in tieffen Gedancken und mit un-
tergestütztem Haupte sitzen. Sein Volck/ ob es
schon weiß/ daß es von ihm verlassen/ sicht gleichwohl
mit unglaublichen Heldenmuthe fort. Caesar su-
chet allen Fleiß hervor/ so tapferer Soldaten Blut
zu erspahren/ lässet daher Antonii Flucht überall
kund machen/ und denen Fechtenden zuruffen; war-
um sie noch stritten: ertheilet einen General-Par-
don/ und gewinnet endlich durch seine Güte so wohl/
als durch die Tapferkeit des Agrippa die Schlacht.
Die neunzehn Legionen samt zwölff tausend Pfer-
den/ welche Antonius noch zu Lande stehen hat/ er-
weisen nichts minder ihre Treue gegen diesem ihren
General/ indem sie gantzer sieben Tage auf seine
Zurückkunfft warten/ in Hoffnung/ Anton soll
noch einmahl mit Caesarn ansetzen/ weil die Armee
starck genug/ ihm den orsten Sieg wieder abzuneh-
men. Nachdem aber ihr Warten vergebens/ ihr
Feldherr Canidius auch von ihnen gegangen/ wie
auch andere ihrer vornehmsten Officirer sie verlas-
sen/ so gehen sie auff die von Caesarn angetragene
Conditionen zu denselben über.

Das 60. Cap. Antonius und Cleopatra kom-
men in Peloponnes an/ wo der Cleopatren Frauen-
zimmer es so lange kartet/ biß endlich Antonius wie-
der mit Cleopatren speiset. Es kommen unterschiedli-
che Schiffe mit Antonii Freunden in Peloponnes
an/ die er mit allen seinen bey sich auf seiner Gallee
habenden Schatz beschencken will/ und ihnen rathet/
auf ihre eigene Sicherheit zu dencken. Sie wollen
durchaus keine Praesente annehmen/ sondern versi-
chern mit Thränen/ daß sie allezeit an seinem Glücke/

wie

Hiſtoria vom Triumvirat
den Vordertheile in tieffen Gedancken und mit un-
tergeſtuͤtztem Haupte ſitzen. Sein Volck/ ob es
ſchon weiß/ daß es von ihm verlaſſen/ ſicht gleichwohl
mit unglaublichen Heldenmuthe fort. Cæſar ſu-
chet allen Fleiß hervor/ ſo tapferer Soldaten Blut
zu erſpahren/ laͤſſet daher Antonii Flucht uͤberall
kund machen/ und denen Fechtenden zuruffen; war-
um ſie noch ſtritten: ertheilet einen General-Par-
don/ und gewinnet endlich durch ſeine Guͤte ſo wohl/
als durch die Tapferkeit des Agrippa die Schlacht.
Die neunzehn Legionen ſamt zwoͤlff tauſend Pfer-
den/ welche Antonius noch zu Lande ſtehen hat/ er-
weiſen nichts minder ihre Treue gegen dieſem ihren
General/ indem ſie gantzer ſieben Tage auf ſeine
Zuruͤckkunfft warten/ in Hoffnung/ Anton ſoll
noch einmahl mit Cæſarn anſetzen/ weil die Armee
ſtarck genug/ ihm den orſten Sieg wieder abzuneh-
men. Nachdem aber ihr Warten vergebens/ ihr
Feldherr Canidius auch von ihnen gegangen/ wie
auch andere ihrer vornehmſten Officirer ſie verlaſ-
ſen/ ſo gehen ſie auff die von Cæſarn angetragene
Conditionen zu denſelben uͤber.

Das 60. Cap. Antonius und Cleopatra kom-
men in Peloponnes an/ wo der Cleopatren Frauen-
zimmer es ſo lange kartet/ biß endlich Antonius wie-
der mit Cleopatren ſpeiſet. Es kommen unterſchiedli-
che Schiffe mit Antonii Freunden in Peloponnes
an/ die er mit allen ſeinen bey ſich auf ſeiner Gallee
habenden Schatz beſchencken will/ und ihnen rathet/
auf ihre eigene Sicherheit zu dencken. Sie wollen
durchaus keine Præſente annehmen/ ſondern verſi-
chern mit Thraͤnen/ daß ſie allezeit an ſeinem Gluͤcke/

wie
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[276/0304] Hiſtoria vom Triumvirat den Vordertheile in tieffen Gedancken und mit un- tergeſtuͤtztem Haupte ſitzen. Sein Volck/ ob es ſchon weiß/ daß es von ihm verlaſſen/ ſicht gleichwohl mit unglaublichen Heldenmuthe fort. Cæſar ſu- chet allen Fleiß hervor/ ſo tapferer Soldaten Blut zu erſpahren/ laͤſſet daher Antonii Flucht uͤberall kund machen/ und denen Fechtenden zuruffen; war- um ſie noch ſtritten: ertheilet einen General-Par- don/ und gewinnet endlich durch ſeine Guͤte ſo wohl/ als durch die Tapferkeit des Agrippa die Schlacht. Die neunzehn Legionen ſamt zwoͤlff tauſend Pfer- den/ welche Antonius noch zu Lande ſtehen hat/ er- weiſen nichts minder ihre Treue gegen dieſem ihren General/ indem ſie gantzer ſieben Tage auf ſeine Zuruͤckkunfft warten/ in Hoffnung/ Anton ſoll noch einmahl mit Cæſarn anſetzen/ weil die Armee ſtarck genug/ ihm den orſten Sieg wieder abzuneh- men. Nachdem aber ihr Warten vergebens/ ihr Feldherr Canidius auch von ihnen gegangen/ wie auch andere ihrer vornehmſten Officirer ſie verlaſ- ſen/ ſo gehen ſie auff die von Cæſarn angetragene Conditionen zu denſelben uͤber. Das 60. Cap. Antonius und Cleopatra kom- men in Peloponnes an/ wo der Cleopatren Frauen- zimmer es ſo lange kartet/ biß endlich Antonius wie- der mit Cleopatren ſpeiſet. Es kommen unterſchiedli- che Schiffe mit Antonii Freunden in Peloponnes an/ die er mit allen ſeinen bey ſich auf ſeiner Gallee habenden Schatz beſchencken will/ und ihnen rathet/ auf ihre eigene Sicherheit zu dencken. Sie wollen durchaus keine Præſente annehmen/ ſondern verſi- chern mit Thraͤnen/ daß ſie allezeit an ſeinem Gluͤcke/ wie

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/304>, abgerufen am 22.11.2024.