Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

Bild:
<< vorherige Seite

Historia von dem Triumvirat
es käme von den blauen Auge her/ so die Lateiner Cae-
sios
heissen. Wieder andere schreiben/ es habe sei-
nen Ursprung von einem Elephanten/ welchen des
Dictatoris Groß-Vater in Africa getödtet hätte/
der nach der Sprache selbiges Landes Caesar genen-
net würde. Die gewisseste Ursache aber sey wohl
daß der erste/ so diesen Beynahmen/ Caesar, bekom-
men/ wäre aus seiner Mutter Leibe lebendig geschnit-
ten worden.

Julius Caesars Vater habe Lucius Julius ge-
heissen/ und sey Stadt-Richter gewesen; sey jähling
zu Pisa gestorben/ indem er sich die Bein-Kleider an-
geleget; seine Gemahlin Aurelia, des berühmten
Cajus Autelius Cotta Tochter/ habe durch ihrer
Tugend und Verstandes Vortrefflichkeit sich in
gantz Rom ein grosses Ansehen erworben; und zu
Auspolirung des Julius Caesars seines esprits über
die massen viel beygetragen. Er sey den vierdten Ju-
lii
im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr
vor Christo/ als gleich Cajus Marius und Lucius
Valerius Flaccus
Bürgemeister gewesen/ geboh-
ren/ und der Nahme Cajus Julius Caesar ihm ge-
geben worden.

Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be-
schreibung fortfähret/ nimmt also die Sorgfalt einer
tugendhafften Auferziehung dieses ihres Sohnes
gäntzlich auf sich/ gibt ihm einen Gallier/ Antoni-
us Guipho,
der ein vortrefflicher Meister in der
Eloquenz ist/ zum Lehrmeister/ unter welchem dann
auch Caelar so wohl proficiret/ daß er vor einen der
vornehmsten Redner gehalten wird; und/ nach dem
Urtheil des Ci[ceronis] selbsten/ so köstlich zu [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]-

Hiſtoria von dem Triumvirat
es kaͤme von den blauen Auge her/ ſo die Lateiner Cæ-
ſios
heiſſen. Wieder andere ſchreiben/ es habe ſei-
nen Urſprung von einem Elephanten/ welchen des
Dictatoris Groß-Vater in Africa getoͤdtet haͤtte/
der nach der Sprache ſelbiges Landes Cæſar genen-
net wuͤrde. Die gewiſſeſte Urſache aber ſey wohl
daß der erſte/ ſo dieſen Beynahmen/ Cæſar, bekom-
men/ waͤre aus ſeiner Mutter Leibe lebendig geſchnit-
ten worden.

Julius Cæſars Vater habe Lucius Julius ge-
heiſſen/ und ſey Stadt-Richter geweſen; ſey jaͤhling
zu Piſa geſtorben/ indem er ſich die Bein-Kleider an-
geleget; ſeine Gemahlin Aurelia, des beruͤhmten
Cajus Autelius Cotta Tochter/ habe durch ihrer
Tugend und Verſtandes Vortrefflichkeit ſich in
gantz Rom ein groſſes Anſehen erworben; und zu
Auspolirung des Julius Cæſars ſeines eſprits uͤber
die maſſen viel beygetragen. Er ſey den vierdten Ju-
lii
im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr
vor Chriſto/ als gleich Cajus Marius und Lucius
Valerius Flaccus
Buͤrgemeiſter geweſen/ geboh-
ren/ und der Nahme Cajus Julius Cæſar ihm ge-
geben worden.

Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be-
ſchreibung fortfaͤhret/ nim̃t alſo die Sorgfalt einer
tugendhafften Auferziehung dieſes ihres Sohnes
gaͤntzlich auf ſich/ gibt ihm einen Gallier/ Antoni-
us Guipho,
der ein vortrefflicher Meiſter in der
Eloquenz iſt/ zum Lehrmeiſter/ unter welchem dann
auch Cælar ſo wohl proficiret/ daß er vor einen der
vornehmſten Redner gehalten wird; und/ nach dem
Urtheil des Ci[ceronis] ſelbſten/ ſo koͤſtlich zu [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0218" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hi&#x017F;toria von dem <hi rendition="#aq">Triumvirat</hi></hi></fw><lb/>
es ka&#x0364;me von den blauen Auge her/ &#x017F;o die Lateiner <hi rendition="#aq">Cæ-<lb/>
&#x017F;ios</hi> hei&#x017F;&#x017F;en. Wieder andere &#x017F;chreiben/ es habe &#x017F;ei-<lb/>
nen Ur&#x017F;prung von einem Elephanten/ welchen des<lb/><hi rendition="#aq">Dictatoris</hi> Groß-Vater in <hi rendition="#aq">Africa</hi> geto&#x0364;dtet ha&#x0364;tte/<lb/>
der nach der Sprache &#x017F;elbiges Landes <hi rendition="#aq">&#x017F;ar</hi> genen-<lb/>
net wu&#x0364;rde. Die gewi&#x017F;&#x017F;e&#x017F;te Ur&#x017F;ache aber &#x017F;ey wohl<lb/>
daß der er&#x017F;te/ &#x017F;o die&#x017F;en Beynahmen/ <hi rendition="#aq">&#x017F;ar,</hi> bekom-<lb/>
men/ wa&#x0364;re aus &#x017F;einer Mutter Leibe lebendig ge&#x017F;chnit-<lb/>
ten worden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Julius Cæ&#x017F;ars</hi> Vater habe <hi rendition="#aq">Lucius Julius</hi> ge-<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en/ und &#x017F;ey Stadt-Richter gewe&#x017F;en; &#x017F;ey ja&#x0364;hling<lb/>
zu Pi&#x017F;a ge&#x017F;torben/ indem er &#x017F;ich die Bein-Kleider an-<lb/>
geleget; &#x017F;eine Gemahlin <hi rendition="#aq">Aurelia,</hi> des beru&#x0364;hmten<lb/><hi rendition="#aq">Cajus Autelius Cotta</hi> Tochter/ habe durch ihrer<lb/>
Tugend und Ver&#x017F;tandes Vortrefflichkeit &#x017F;ich in<lb/>
gantz Rom ein gro&#x017F;&#x017F;es An&#x017F;ehen erworben; und zu<lb/>
Auspolirung des <hi rendition="#aq">Julius Cæ&#x017F;ars</hi> &#x017F;eines <hi rendition="#aq">e&#x017F;prits</hi> u&#x0364;ber<lb/>
die ma&#x017F;&#x017F;en viel beygetragen. Er &#x017F;ey den vierdten <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
lii</hi> im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr<lb/>
vor Chri&#x017F;to/ als gleich <hi rendition="#aq">Cajus Marius</hi> und <hi rendition="#aq">Lucius<lb/>
Valerius Flaccus</hi> Bu&#x0364;rgemei&#x017F;ter gewe&#x017F;en/ geboh-<lb/>
ren/ und der Nahme <hi rendition="#aq">Cajus Julius Cæ&#x017F;ar</hi> ihm ge-<lb/>
geben worden.</p><lb/>
          <p>Seine Mutter <hi rendition="#aq">Aurelia,</hi> wie der <hi rendition="#aq">Autor</hi> in der Be-<lb/>
&#x017F;chreibung fortfa&#x0364;hret/ nim&#x0303;t al&#x017F;o die Sorgfalt einer<lb/>
tugendhafften Auferziehung die&#x017F;es ihres Sohnes<lb/>
ga&#x0364;ntzlich auf &#x017F;ich/ gibt ihm einen Gallier/ <hi rendition="#aq">Antoni-<lb/>
us Guipho,</hi> der ein vortrefflicher Mei&#x017F;ter in der<lb/><hi rendition="#aq">Eloquenz</hi> i&#x017F;t/ zum Lehrmei&#x017F;ter/ unter welchem dann<lb/>
auch <hi rendition="#aq">Cælar</hi> &#x017F;o wohl <hi rendition="#aq">profici</hi>ret/ daß er vor einen der<lb/>
vornehm&#x017F;ten Redner gehalten wird; und/ nach dem<lb/>
Urtheil des <hi rendition="#aq">Ci<supplied>ceronis</supplied></hi> &#x017F;elb&#x017F;ten/ &#x017F;o ko&#x0364;&#x017F;tlich zu <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="6"/>-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0218] Hiſtoria von dem Triumvirat es kaͤme von den blauen Auge her/ ſo die Lateiner Cæ- ſios heiſſen. Wieder andere ſchreiben/ es habe ſei- nen Urſprung von einem Elephanten/ welchen des Dictatoris Groß-Vater in Africa getoͤdtet haͤtte/ der nach der Sprache ſelbiges Landes Cæſar genen- net wuͤrde. Die gewiſſeſte Urſache aber ſey wohl daß der erſte/ ſo dieſen Beynahmen/ Cæſar, bekom- men/ waͤre aus ſeiner Mutter Leibe lebendig geſchnit- ten worden. Julius Cæſars Vater habe Lucius Julius ge- heiſſen/ und ſey Stadt-Richter geweſen; ſey jaͤhling zu Piſa geſtorben/ indem er ſich die Bein-Kleider an- geleget; ſeine Gemahlin Aurelia, des beruͤhmten Cajus Autelius Cotta Tochter/ habe durch ihrer Tugend und Verſtandes Vortrefflichkeit ſich in gantz Rom ein groſſes Anſehen erworben; und zu Auspolirung des Julius Cæſars ſeines eſprits uͤber die maſſen viel beygetragen. Er ſey den vierdten Ju- lii im Jahr der Stadt Rom 653. und hundert Jahr vor Chriſto/ als gleich Cajus Marius und Lucius Valerius Flaccus Buͤrgemeiſter geweſen/ geboh- ren/ und der Nahme Cajus Julius Cæſar ihm ge- geben worden. Seine Mutter Aurelia, wie der Autor in der Be- ſchreibung fortfaͤhret/ nim̃t alſo die Sorgfalt einer tugendhafften Auferziehung dieſes ihres Sohnes gaͤntzlich auf ſich/ gibt ihm einen Gallier/ Antoni- us Guipho, der ein vortrefflicher Meiſter in der Eloquenz iſt/ zum Lehrmeiſter/ unter welchem dann auch Cælar ſo wohl proficiret/ daß er vor einen der vornehmſten Redner gehalten wird; und/ nach dem Urtheil des Ciceronis ſelbſten/ ſo koͤſtlich zu ______-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/218
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/218>, abgerufen am 25.11.2024.