de Foix gewesen/ welche von so entzückender Schön- heit/ daß es nichts mehr bedurfft/ als sie zu sehen/ um entzündet zu werden.
Unter andern Höflingen aber habe sich Bonnivet, einer der geschicktesten Herren in Franckreich/ bey dem König durch seine Liebkosungen in grosse Gnade gebracht.
Nach solchen wären die drey größten Favoriten des Königes Montmorenci, Brion, und Mon- chenu, gewesen: von welchen die Historie was son- derliches bemercket. Als Franciscus I. noch Her- zog von Valois war/ fragte er diese drey/ wann er zur Regierung käme/ was sich ein ieder von ihm wün- schete auszubitten. Montmorenci sagte: daß sein Ehrgeitz solte vergnüget seyn/ wann er dereinst sich Reichs-Marschall wissen solte: Brion verlangte die Stelle des Admirals, und Monchenu das Ammt des Ober-Hoffmeisters. Franciscus sagte es ihnen zu/ und als er König ward/ erfüllete er allen dreyen ihren Wunsch/ und hielt sein Wort recht Kö- niglich: diese drey aber stunden in so genauem Ver- ständniß mit einander/ daß man ihr Bindniß nur hernach das Triumvirat nennete.
Unter allen aber sahe der Graf von Chateau- Briant ihre Erhöhung mit mißgünstigen Augen an; welcher wegen seiner Qvalitäten so wohl als hohen Ankunfft dergleichen Rang eben so wohl zu verdie- nen meynete: denn er ware aus dem Hause de La- val, welches mit den von Alencon, Vandome, Bretagne, Savoyen/ Trimouille, und mit denen Königen von Sicilien und Neapolis vereiniget ist.
Als er nun zurück stehen müssen/ war er entschlos-
sen/
Die Wuͤrckungen
de Foix geweſen/ welche von ſo entzuͤckender Schoͤn- heit/ daß es nichts mehr bedurfft/ als ſie zu ſehen/ um entzuͤndet zu werden.
Unter andern Hoͤflingen aber habe ſich Bonnivet, einer der geſchickteſten Herren in Franckreich/ bey dem Koͤnig durch ſeine Liebkoſungen in groſſe Gnade gebracht.
Nach ſolchen waͤren die drey groͤßten Favoriten des Koͤniges Montmorenci, Brion, und Mon- chenu, geweſen: von welchen die Hiſtorie was ſon- derliches bemercket. Als Franciſcus I. noch Her- zog von Valois war/ fragte er dieſe drey/ wann er zur Regieꝛung kaͤme/ was ſich ein ieder von ihm wuͤn- ſchete auszubitten. Montmorenci ſagte: daß ſein Ehrgeitz ſolte vergnuͤget ſeyn/ wann er dereinſt ſich Reichs-Marſchall wiſſen ſolte: Brion verlangte die Stelle des Admirals, und Monchenu das Am̃t des Ober-Hoffmeiſters. Franciſcus ſagte es ihnen zu/ und als er Koͤnig ward/ erfuͤllete er allen dreyen ihren Wunſch/ und hielt ſein Wort recht Koͤ- niglich: dieſe drey aber ſtunden in ſo genauem Ver- ſtaͤndniß mit einander/ daß man ihr Bindniß nur hernach das Triumvirat nennete.
Unter allen aber ſahe der Graf von Chateau- Briant ihre Erhoͤhung mit mißguͤnſtigen Augen an; welcher wegen ſeiner Qvalitaͤten ſo wohl als hohen Ankunfft dergleichen Rang eben ſo wohl zu verdie- nen meynete: denn er ware aus dem Hauſe de La- val, welches mit den von Alençon, Vandome, Bretagne, Savoyen/ Trimouille, und mit denen Koͤnigen von Sicilien und Neapolis vereiniget iſt.
Als er nun zuruͤck ſtehen muͤſſen/ war er entſchloſ-
ſen/
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Die Wuͤrckungen
de Foix geweſen/ welche von ſo entzuͤckender Schoͤn-
heit/ daß es nichts mehr bedurfft/ als ſie zu ſehen/ um
entzuͤndet zu werden.
Unter andern Hoͤflingen aber habe ſich Bonnivet,
einer der geſchickteſten Herren in Franckreich/ bey
dem Koͤnig durch ſeine Liebkoſungen in groſſe Gnade
gebracht.
Nach ſolchen waͤren die drey groͤßten Favoriten
des Koͤniges Montmorenci, Brion, und Mon-
chenu, geweſen: von welchen die Hiſtorie was ſon-
derliches bemercket. Als Franciſcus I. noch Her-
zog von Valois war/ fragte er dieſe drey/ wann er
zur Regieꝛung kaͤme/ was ſich ein ieder von ihm wuͤn-
ſchete auszubitten. Montmorenci ſagte: daß
ſein Ehrgeitz ſolte vergnuͤget ſeyn/ wann er dereinſt
ſich Reichs-Marſchall wiſſen ſolte: Brion verlangte
die Stelle des Admirals, und Monchenu das
Am̃t des Ober-Hoffmeiſters. Franciſcus ſagte es
ihnen zu/ und als er Koͤnig ward/ erfuͤllete er allen
dreyen ihren Wunſch/ und hielt ſein Wort recht Koͤ-
niglich: dieſe drey aber ſtunden in ſo genauem Ver-
ſtaͤndniß mit einander/ daß man ihr Bindniß nur
hernach das Triumvirat nennete.
Unter allen aber ſahe der Graf von Chateau-
Briant ihre Erhoͤhung mit mißguͤnſtigen Augen an;
welcher wegen ſeiner Qvalitaͤten ſo wohl als hohen
Ankunfft dergleichen Rang eben ſo wohl zu verdie-
nen meynete: denn er ware aus dem Hauſe de La-
val, welches mit den von Alençon, Vandome,
Bretagne, Savoyen/ Trimouille, und mit denen
Koͤnigen von Sicilien und Neapolis vereiniget iſt.
Als er nun zuruͤck ſtehen muͤſſen/ war er entſchloſ-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]
Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte [...]“. Diese Zeitschrift wurde von 1696 bis 1703 im Verlag Johann Ludwig Gleditsch in Leipzig unter Leitung von August Bohse herausgegeben (siehe auch http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=%2712:667401Z%27).
Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/168>, abgerufen am 04.07.2024.
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