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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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des Schwedischen Reichs.
erbärmlich in Säcke gestecket/ tödten lassen; welches
hingegen allen Dänen/ die man nur in Schweden
ertappen können/ das Leben kostet.

Endlich meldet der Autor, zum Beschluß dieses
ersten Theiles/ wie nach gemachter guter Anstalt
in den eroberten Städten und Provinzen Gusta-
vus
einen Landtag ausgeschrieben/ welcher den 24.
Augusti 1521. wäre zu Vadesten gehalten worden:
wo denen Deputirten der Provinzen/ welche erschie-
nen wären/ Gustavus in einer geschickten Rede den
bißherigen Zustand des durch Christierns Tyran-
ney gantz erschütterten/ und durch Mord und Plün-
derung in den elendesten Stand gesetzten Schwe-
dischen Reichs beweglich vorgetragen/ hernach ge-
zeiget/ wie der Höchste sein Unterfangen gesegnet/
der unter so schweren Joch gedämpfften Freyheit des
Vaterlandes durch den treuen Beystand seiner Lan-
desleute ziemliche Lufft zu machen; und nun der
Dänischen Tyranney den letzten Stoß zu geben
nichts mehr erfodert würde/ als daß sie einen ge-
schickten Administrator erwehleten: dazu er denn
gar nicht ihre Stimmen wegen etwan bißher gelei-
steten Dienste vor sich suchete/ sondern gantz gerne
denjenigen davor erkennen wolte/ welchen ihre
Wahl benennete/ und würde auch nicht entstehen/
nach wie vor sein Leben vor die Wolfahrt des Va-
terlandes aufzusetzen.

Worauf aber die Stände einmüthig auf ihn/
den tapffern Gustavum selbst/ gestimmet/ ja nicht
allein das Ampt des Administrators/ sondern gar
den Titul des Königes angetragen: welchen aber
Gustavus nicht wollen annehmen/ sondern sich da-

mit
Februar. 1696. K

des Schwediſchen Reichs.
erbaͤrmlich in Saͤcke geſtecket/ toͤdten laſſen; welches
hingegen allen Daͤnen/ die man nur in Schweden
ertappen koͤnnen/ das Leben koſtet.

Endlich meldet der Autor, zum Beſchluß dieſes
erſten Theiles/ wie nach gemachter guter Anſtalt
in den eroberten Staͤdten und Provinzen Guſta-
vus
einen Landtag ausgeſchrieben/ welcher den 24.
Auguſti 1521. waͤre zu Vadeſten gehalten worden:
wo denen Deputirten der Provinzen/ welche erſchie-
nen waͤren/ Guſtavus in einer geſchickten Rede den
bißherigen Zuſtand des durch Chriſtierns Tyran-
ney gantz erſchuͤtterten/ und durch Mord und Pluͤn-
derung in den elendeſten Stand geſetzten Schwe-
diſchen Reichs beweglich vorgetragen/ hernach ge-
zeiget/ wie der Hoͤchſte ſein Unterfangen geſegnet/
der unter ſo ſchweren Joch gedaͤmpfften Freyheit des
Vaterlandes durch den treuen Beyſtand ſeiner Lan-
desleute ziemliche Lufft zu machen; und nun der
Daͤniſchen Tyranney den letzten Stoß zu geben
nichts mehr erfodert wuͤrde/ als daß ſie einen ge-
ſchickten Adminiſtrator erwehleten: dazu er denn
gar nicht ihre Stimmen wegen etwan bißher gelei-
ſteten Dienſte vor ſich ſuchete/ ſondern gantz gerne
denjenigen davor erkennen wolte/ welchen ihre
Wahl benennete/ und wuͤrde auch nicht entſtehen/
nach wie vor ſein Leben vor die Wolfahrt des Va-
terlandes aufzuſetzen.

Worauf aber die Staͤnde einmuͤthig auf ihn/
den tapffern Guſtavum ſelbſt/ geſtimmet/ ja nicht
allein das Ampt des Adminiſtrators/ ſondern gar
den Titul des Koͤniges angetragen: welchen aber
Guſtavus nicht wollen annehmen/ ſondern ſich da-

mit
Februar. 1696. K
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[125/0149] des Schwediſchen Reichs. erbaͤrmlich in Saͤcke geſtecket/ toͤdten laſſen; welches hingegen allen Daͤnen/ die man nur in Schweden ertappen koͤnnen/ das Leben koſtet. Endlich meldet der Autor, zum Beſchluß dieſes erſten Theiles/ wie nach gemachter guter Anſtalt in den eroberten Staͤdten und Provinzen Guſta- vus einen Landtag ausgeſchrieben/ welcher den 24. Auguſti 1521. waͤre zu Vadeſten gehalten worden: wo denen Deputirten der Provinzen/ welche erſchie- nen waͤren/ Guſtavus in einer geſchickten Rede den bißherigen Zuſtand des durch Chriſtierns Tyran- ney gantz erſchuͤtterten/ und durch Mord und Pluͤn- derung in den elendeſten Stand geſetzten Schwe- diſchen Reichs beweglich vorgetragen/ hernach ge- zeiget/ wie der Hoͤchſte ſein Unterfangen geſegnet/ der unter ſo ſchweren Joch gedaͤmpfften Freyheit des Vaterlandes durch den treuen Beyſtand ſeiner Lan- desleute ziemliche Lufft zu machen; und nun der Daͤniſchen Tyranney den letzten Stoß zu geben nichts mehr erfodert wuͤrde/ als daß ſie einen ge- ſchickten Adminiſtrator erwehleten: dazu er denn gar nicht ihre Stimmen wegen etwan bißher gelei- ſteten Dienſte vor ſich ſuchete/ ſondern gantz gerne denjenigen davor erkennen wolte/ welchen ihre Wahl benennete/ und wuͤrde auch nicht entſtehen/ nach wie vor ſein Leben vor die Wolfahrt des Va- terlandes aufzuſetzen. Worauf aber die Staͤnde einmuͤthig auf ihn/ den tapffern Guſtavum ſelbſt/ geſtimmet/ ja nicht allein das Ampt des Adminiſtrators/ ſondern gar den Titul des Koͤniges angetragen: welchen aber Guſtavus nicht wollen annehmen/ ſondern ſich da- mit Februar. 1696. K

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/149>, abgerufen am 21.11.2024.