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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.
ricum. Fredegonde erkaufft zweene Meuchel-
Mörder/ die begeben sich zu König Sigiberten in das
Lager/ ieder mit einem vergifteten Dolche gewaffnet/
und ermorden ihn in seinem Gezelt. p. 10. Sigibert
wird gerühmet/ daß er einer der weisesten und tapf-
fersten Könige gewesen. Chilperic gehet darauf
aus Tournay, siehet den Leichnam seines Bruders
Sigiberts nicht ohne Erschüttern. Brunehildis, Si-
giberts
hinterlassene Wittwe/ wird Chilperics Ge-
fangene. Sie läßt aber in Geheim ihren jungen
Printz/ Childebert genannt/ so nur fünf Jahr alt
ist/ durch den Hertzog Gondebald nach Metz brin-
gen/ allwo er zum König von Austrasien ausgeruf-
fen wird. p. 13.

Meroveus, Chilperics Sohn/ verliebt sich in die
gefangene Königin Brunehildis, folgt ihr nach
Rouen, und läßt sich durch den dasigen Bischoff
Praetextatum diese Fürstin copuliren. p. 15. Chil-
peric
sucht vergebens/ diese Heyrath zu trennen.
Läßt endlich doch Meroveum in Verhaft nehmen/
eine Mönchs-Kappe anlegen und in ein Kloster ste-
cken. p. 19.

Die Austrasier fordern ihre Königin Brunehild
von Chilperico wieder ab. Er läß sie ihnen auch/
weil er neue Kriege auf den Hals bekömmt/ folgen.
Sie wird zu Metz mit grossen Freuden-Bezeigun-
gen aufgenommen. Meroveus entwischt aus dem
Kloster/ und wirfft die Münchs-Kappe hinweg.
p. 23. wird von dem Hertzog Erpon arrestiret. p. 27.
entkömmt doch wieder. Macht sich nach Austrasien,
zu der mit ihr vermählden Brunehild, die ihn aber

gantz
E 4

des Koͤnigreichs Franckreich.
ricum. Fredegonde erkaufft zweene Meuchel-
Moͤrder/ die begeben ſich zu Koͤnig Sigiberten in das
Lager/ ieder mit einem vergifteten Dolche gewaffnet/
und ermorden ihn in ſeinem Gezelt. p. 10. Sigibert
wird geruͤhmet/ daß er einer der weiſeſten und tapf-
ferſten Koͤnige geweſen. Chilperic gehet darauf
aus Tournay, ſiehet den Leichnam ſeines Bruders
Sigiberts nicht ohne Erſchuͤttern. Brunehildis, Si-
giberts
hinterlaſſene Wittwe/ wird Chilperics Ge-
fangene. Sie laͤßt aber in Geheim ihren jungen
Printz/ Childebert genannt/ ſo nur fuͤnf Jahr alt
iſt/ durch den Hertzog Gondebald nach Metz brin-
gen/ allwo er zum Koͤnig von Auſtraſien ausgeruf-
fen wird. p. 13.

Meroveus, Chilperics Sohn/ verliebt ſich in die
gefangene Koͤnigin Brunehildis, folgt ihr nach
Rouen, und laͤßt ſich durch den daſigen Biſchoff
Prætextatum dieſe Fuͤrſtin copuliren. p. 15. Chil-
peric
ſucht vergebens/ dieſe Heyrath zu trennen.
Laͤßt endlich doch Meroveum in Verhaft nehmen/
eine Moͤnchs-Kappe anlegen und in ein Kloſter ſte-
cken. p. 19.

Die Auſtraſier fordern ihre Koͤnigin Brunehild
von Chilperico wieder ab. Er laͤß ſie ihnen auch/
weil er neue Kriege auf den Hals bekoͤmmt/ folgen.
Sie wird zu Metz mit groſſen Freuden-Bezeigun-
gen aufgenommen. Meroveus entwiſcht aus dem
Kloſter/ und wirfft die Muͤnchs-Kappe hinweg.
p. 23. wird von dem Hertzog Erpon arreſtiret. p. 27.
entkoͤmmt doch wieder. Macht ſich nach Auſtraſien,
zu der mit ihr vermaͤhlden Brunehild, die ihn aber

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[71/0091] des Koͤnigreichs Franckreich. ricum. Fredegonde erkaufft zweene Meuchel- Moͤrder/ die begeben ſich zu Koͤnig Sigiberten in das Lager/ ieder mit einem vergifteten Dolche gewaffnet/ und ermorden ihn in ſeinem Gezelt. p. 10. Sigibert wird geruͤhmet/ daß er einer der weiſeſten und tapf- ferſten Koͤnige geweſen. Chilperic gehet darauf aus Tournay, ſiehet den Leichnam ſeines Bruders Sigiberts nicht ohne Erſchuͤttern. Brunehildis, Si- giberts hinterlaſſene Wittwe/ wird Chilperics Ge- fangene. Sie laͤßt aber in Geheim ihren jungen Printz/ Childebert genannt/ ſo nur fuͤnf Jahr alt iſt/ durch den Hertzog Gondebald nach Metz brin- gen/ allwo er zum Koͤnig von Auſtraſien ausgeruf- fen wird. p. 13. Meroveus, Chilperics Sohn/ verliebt ſich in die gefangene Koͤnigin Brunehildis, folgt ihr nach Rouen, und laͤßt ſich durch den daſigen Biſchoff Prætextatum dieſe Fuͤrſtin copuliren. p. 15. Chil- peric ſucht vergebens/ dieſe Heyrath zu trennen. Laͤßt endlich doch Meroveum in Verhaft nehmen/ eine Moͤnchs-Kappe anlegen und in ein Kloſter ſte- cken. p. 19. Die Auſtraſier fordern ihre Koͤnigin Brunehild von Chilperico wieder ab. Er laͤß ſie ihnen auch/ weil er neue Kriege auf den Hals bekoͤmmt/ folgen. Sie wird zu Metz mit groſſen Freuden-Bezeigun- gen aufgenommen. Meroveus entwiſcht aus dem Kloſter/ und wirfft die Muͤnchs-Kappe hinweg. p. 23. wird von dem Hertzog Erpon arreſtiret. p. 27. entkoͤmmt doch wieder. Macht ſich nach Auſtraſien, zu der mit ihr vermaͤhlden Brunehild, die ihn aber gantz E 4

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/91>, abgerufen am 03.05.2024.