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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Denckwürdigkeiten
Rhetus in die benachbarten Gebürge von Teutsch-
land/ welcher seinen Namen selbigem gantzen Distri-
cte
giebet/ und es Rhetiam nennet/ so zu unsern Zei-
ten die Graubünden bewohnen. p. 18.

Die Gallier rücken in Jtalien weiter fort/ neh-
men das Land um den Po-Fluß ein/ und nennen es
Insubrien, bauen auch die Stadt Meiland: Be-
mächtigen sich der Oerter/ wo itzo Verona und
Bresse stehen/ lassen sich auch bey Genua und dem
Apenninischen Gebürge nieder. p. 19.

Jn folgenden Zeiten kommen immer neue Colo-
nien
aus Gallien in Welschland: Die Römer ziehen
ihnen in voller Schlacht-Ordnung entgegen/ wer-
den aber von denen Gaulen geschlagen/ und Rom
391. Jahr vor Christi Geburth von ihnen ausge-
plündert: Auch gewinnet durch Beystand dieser
Nation Hannibal die so berühmte Schlachten bey
Trebia, Trasymenum, und Cannas. p. 20.

Endlich nimmt man auch die Gallier, so disseit
der Alpen in Gallia Cisalpina oder Togata wohnen/
mit in den Römischen Rath und ziehet sie zu allen
Ehren-Aemtern p. 21. Die aber jenseit der Alpen
oder in Gallia Transalpina, so auch Comata genen-
net worden/ sich annoch befinden/ bringet Julius
Caesar
unter die Römische Herrschaft/ und hält sie
in grossem Werthe. p. 21.

Sie werden aber durch das Umgehen mit denen
Römern ie länger ie mehr politer/ so gar/ daß man
auch aus ihrer Nation, welche zu Rom als Bür-
gemeister erwählet/ ja selbst auf den Käyserlichen
Th[r]on setzet. p. 22.

So

Denckwuͤrdigkeiten
Rhetus in die benachbarten Gebuͤrge von Teutſch-
land/ welcher ſeinen Namen ſelbigem gantzen Diſtri-
cte
giebet/ und es Rhetiam nennet/ ſo zu unſern Zei-
ten die Graubuͤnden bewohnen. p. 18.

Die Gallier ruͤcken in Jtalien weiter fort/ neh-
men das Land um den Po-Fluß ein/ und nennen es
Inſubrien, bauen auch die Stadt Meiland: Be-
maͤchtigen ſich der Oerter/ wo itzo Verona und
Breſſe ſtehen/ laſſen ſich auch bey Genua und dem
Apenniniſchen Gebuͤrge nieder. p. 19.

Jn folgenden Zeiten kommen immer neue Colo-
nien
aus Gallien in Welſchland: Die Roͤmer ziehen
ihnen in voller Schlacht-Ordnung entgegen/ wer-
den aber von denen Gaulen geſchlagen/ und Rom
391. Jahr vor Chriſti Geburth von ihnen ausge-
pluͤndert: Auch gewinnet durch Beyſtand dieſer
Nation Hannibal die ſo beruͤhmte Schlachten bey
Trebia, Traſymenum, und Cannas. p. 20.

Endlich nimmt man auch die Gallier, ſo diſſeit
der Alpen in Gallia Cisalpina oder Togata wohnen/
mit in den Roͤmiſchen Rath und ziehet ſie zu allen
Ehren-Aemtern p. 21. Die aber jenſeit der Alpen
oder in Gallia Transalpina, ſo auch Comata genen-
net worden/ ſich annoch befinden/ bringet Julius
Cæſar
unter die Roͤmiſche Herrſchaft/ und haͤlt ſie
in groſſem Werthe. p. 21.

Sie werden aber durch das Umgehen mit denen
Roͤmern ie laͤnger ie mehr politer/ ſo gar/ daß man
auch aus ihrer Nation, welche zu Rom als Buͤr-
gemeiſter erwaͤhlet/ ja ſelbſt auf den Kaͤyſerlichen
Th[r]on ſetzet. p. 22.

So
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[18/0038] Denckwuͤrdigkeiten Rhetus in die benachbarten Gebuͤrge von Teutſch- land/ welcher ſeinen Namen ſelbigem gantzen Diſtri- cte giebet/ und es Rhetiam nennet/ ſo zu unſern Zei- ten die Graubuͤnden bewohnen. p. 18. Die Gallier ruͤcken in Jtalien weiter fort/ neh- men das Land um den Po-Fluß ein/ und nennen es Inſubrien, bauen auch die Stadt Meiland: Be- maͤchtigen ſich der Oerter/ wo itzo Verona und Breſſe ſtehen/ laſſen ſich auch bey Genua und dem Apenniniſchen Gebuͤrge nieder. p. 19. Jn folgenden Zeiten kommen immer neue Colo- nien aus Gallien in Welſchland: Die Roͤmer ziehen ihnen in voller Schlacht-Ordnung entgegen/ wer- den aber von denen Gaulen geſchlagen/ und Rom 391. Jahr vor Chriſti Geburth von ihnen ausge- pluͤndert: Auch gewinnet durch Beyſtand dieſer Nation Hannibal die ſo beruͤhmte Schlachten bey Trebia, Traſymenum, und Cannas. p. 20. Endlich nimmt man auch die Gallier, ſo diſſeit der Alpen in Gallia Cisalpina oder Togata wohnen/ mit in den Roͤmiſchen Rath und ziehet ſie zu allen Ehren-Aemtern p. 21. Die aber jenſeit der Alpen oder in Gallia Transalpina, ſo auch Comata genen- net worden/ ſich annoch befinden/ bringet Julius Cæſar unter die Roͤmiſche Herrſchaft/ und haͤlt ſie in groſſem Werthe. p. 21. Sie werden aber durch das Umgehen mit denen Roͤmern ie laͤnger ie mehr politer/ ſo gar/ daß man auch aus ihrer Nation, welche zu Rom als Buͤr- gemeiſter erwaͤhlet/ ja ſelbſt auf den Kaͤyſerlichen Thron ſetzet. p. 22. So

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/38>, abgerufen am 26.04.2024.