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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Krieg der Eloquenz
dingete/ wann Haranguen und Remonstrancen,
Receptio
nen der Cantzler/ oder Leichreden/
und dergleichen/ solten vorgehen.

V. Daß gleichermassen dem Galimatias zugelas-
sen würde/ über der Loire Conqueten zu machen/
wie er selbst wolte.

VI. Gegentheils würde es ihm und allen Mini-
stern
der Pedanterie verbothen in die Provinz de la
Cour
und des Alcoves, oder auch in die Vestung
Academie zu kommen; und insgemein in alle
galante und vornehme Zusammenkunfften dersel-
bigen; bey Strafe/ daß man sie sonst das erstemahl
wipte; das andre mahl/ bannisirte; und kähmen sie
das dritte mahl/ gar mit Spanischen-Röhren ihren
Weg wiese.

VII. Doch/ um alle Klagen denen der Pedante-
rie
Ergebenen zu benehmen/ welche zuweilen etwas
am Hofe zu suchen/ so solte ihnen der Eintritt allda er-
laubet seyn/ wenn sie in gehörigem Habit erschienen/
nemlich mit besudelten Kleidern/ platen Schuen/
schwartzer Wäsche/ und andern Kennzeichen der
Profession, damit man sie als die Inficirten an ih-
ren weissen Stäben erkennte/ und sich vor ihrem
Athen und üblen Geruch desto besser hüten könte.

VIII. Daß auch dem Capitain Hableur (Schwä-
tzer) solte erlaubet seyn/ am Hofe und bey denen
Damen zu bleiben/ dieweil er sich allda zimlichen
Credit erworben/ und in einer undencklichen Possess
daselbst wäre. Doch daß allen Zuhörern solte ihr
Urtheil und Mißtrauen unbenommen seyn/ die sich
vor ihnen hüten wolten.

IX.

Krieg der Eloquenz
dingete/ wann Haranguen und Remonſtrancen,
Receptio
nen der Cantzler/ oder Leichreden/
und dergleichen/ ſolten vorgehen.

V. Daß gleichermaſſen dem Galimatias zugelaſ-
ſen wuͤrde/ uͤber der Loire Conqueten zu machen/
wie er ſelbſt wolte.

VI. Gegentheils wuͤrde es ihm und allen Mini-
ſtern
der Pedanterie verbothen in die Provinz de la
Cour
und des Alcoves, oder auch in die Veſtung
Academie zu kommen; und insgemein in alle
galante und vornehme Zuſammenkunfften derſel-
bigen; bey Strafe/ daß man ſie ſonſt das erſtemahl
wipte; das andre mahl/ banniſirte; und kaͤhmen ſie
das dritte mahl/ gar mit Spaniſchen-Roͤhren ihren
Weg wieſe.

VII. Doch/ um alle Klagen denen der Pedante-
rie
Ergebenen zu benehmen/ welche zuweilen etwas
am Hofe zu ſuchen/ ſo ſolte ihnen der Eintꝛitt allda er-
laubet ſeyn/ wenn ſie in gehoͤrigem Habit erſchienen/
nemlich mit beſudelten Kleidern/ platen Schuen/
ſchwartzer Waͤſche/ und andern Kennzeichen der
Profeſſion, damit man ſie als die Inficirten an ih-
ren weiſſen Staͤben erkennte/ und ſich vor ihrem
Athen und uͤblen Geruch deſto beſſer huͤten koͤnte.

VIII. Daß auch dem Capitain Hableur (Schwaͤ-
tzer) ſolte erlaubet ſeyn/ am Hofe und bey denen
Damen zu bleiben/ dieweil er ſich allda zimlichen
Credit erworben/ und in einer undencklichen Poſſeſs
daſelbſt waͤre. Doch daß allen Zuhoͤrern ſolte ihr
Urtheil und Mißtrauen unbenommen ſeyn/ die ſich
vor ihnen huͤten wolten.

IX.
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[208/0228] Krieg der Eloquenz dingete/ wann Haranguen und Remonſtrancen, Receptionen der Cantzler/ oder Leichreden/ und dergleichen/ ſolten vorgehen. V. Daß gleichermaſſen dem Galimatias zugelaſ- ſen wuͤrde/ uͤber der Loire Conqueten zu machen/ wie er ſelbſt wolte. VI. Gegentheils wuͤrde es ihm und allen Mini- ſtern der Pedanterie verbothen in die Provinz de la Cour und des Alcoves, oder auch in die Veſtung Academie zu kommen; und insgemein in alle galante und vornehme Zuſammenkunfften derſel- bigen; bey Strafe/ daß man ſie ſonſt das erſtemahl wipte; das andre mahl/ banniſirte; und kaͤhmen ſie das dritte mahl/ gar mit Spaniſchen-Roͤhren ihren Weg wieſe. VII. Doch/ um alle Klagen denen der Pedante- rie Ergebenen zu benehmen/ welche zuweilen etwas am Hofe zu ſuchen/ ſo ſolte ihnen der Eintꝛitt allda er- laubet ſeyn/ wenn ſie in gehoͤrigem Habit erſchienen/ nemlich mit beſudelten Kleidern/ platen Schuen/ ſchwartzer Waͤſche/ und andern Kennzeichen der Profeſſion, damit man ſie als die Inficirten an ih- ren weiſſen Staͤben erkennte/ und ſich vor ihrem Athen und uͤblen Geruch deſto beſſer huͤten koͤnte. VIII. Daß auch dem Capitain Hableur (Schwaͤ- tzer) ſolte erlaubet ſeyn/ am Hofe und bey denen Damen zu bleiben/ dieweil er ſich allda zimlichen Credit erworben/ und in einer undencklichen Poſſeſs daſelbſt waͤre. Doch daß allen Zuhoͤrern ſolte ihr Urtheil und Mißtrauen unbenommen ſeyn/ die ſich vor ihnen huͤten wolten. IX.

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/228>, abgerufen am 04.05.2024.