Die Liebe Christi dringet uns also, sintemal wir halten, daß, so Einer für alle gestorben, so sind sie alle gestorben; Und er ist dar- um für sie alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben; sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. 2 Cor. 5, 14. 15. Soll die Liebe und Kraft Christi uns dringen, so muß man in Christo und in seinem Tode stets ruhen, so fällt das eigene Wirken weg, und Christus schaffet selbst alles in uns und durch uns. Ach ja HErr, deine Liebe am Creutze entzünde mein Eis-kaltes Herze, daß ich doch noch einmal anfange, dich recht lauter und brünstig zu lieben, zu loben, und als dein ganzes Liebesopfer dir allein zu leben.
Deine Liebe sey der Trieb aller meiner Wort' und Werke, Ja sie zieh' und dringe mich, gebe mir auch Kraft und Stärke, Daß ich dir, nicht mir, mehr lebe, sondern ohne Heucheley, Dich in allen Dingen meine, und dein völlig Opfer sey. N. 242. v. 2. 4. Denn die Liebe nimmt nichts an, was du, Liebe, nicht gethan; Was durch deine Hand nicht gehet, wird zu GOtt auch nicht erhöhet. Trage Holz auf den Altar, und verbrenn mich ganz und gar. O du allerliebste Liebe! wenn doch nichts mehr von mir bliebe!
11. Mart.
Die Liebe Chriſti dringet uns alſo, ſintemal wir halten, daß, ſo Einer für alle geſtorben, ſo ſind ſie alle geſtorben; Und er iſt dar- um für ſie alle geſtorben, auf daß die, ſo da leben, hinfort nicht ihnen ſelbſt leben; ſondern dem, der für ſie geſtorben und auferſtanden iſt. 2 Cor. 5, 14. 15. Soll die Liebe und Kraft Chriſti uns dringen, ſo muß man in Chriſto und in ſeinem Tode ſtets ruhen, ſo fällt das eigene Wirken weg, und Chriſtus ſchaffet ſelbſt alles in uns und durch uns. Ach ja HErr, deine Liebe am Creutze entzünde mein Eis-kaltes Herze, daß ich doch noch einmal anfange, dich recht lauter und brünſtig zu lieben, zu loben, und als dein ganzes Liebesopfer dir allein zu leben.
Deine Liebe ſey der Trieb aller meiner Wort’ und Werke, Ja ſie zieh’ und dringe mich, gebe mir auch Kraft und Stärke, Daß ich dir, nicht mir, mehr lebe, ſondern ohne Heucheley, Dich in allen Dingen meine, und dein völlig Opfer ſey. N. 242. v. 2. 4. Denn die Liebe nimmt nichts an, was du, Liebe, nicht gethan; Was durch deine Hand nicht gehet, wird zu GOtt auch nicht erhöhet. Trage Holz auf den Altar, und verbrenn mich ganz und gar. O du allerliebſte Liebe! wenn doch nichts mehr von mir bliebe!
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0082"n="70"/><divn="2"><dateline>11. <hirendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">D</hi><hirendition="#fr">ie Liebe Chriſti dringet uns alſo, ſintemal wir halten, daß, ſo<lb/>
Einer für alle geſtorben, ſo ſind ſie alle geſtorben; Und er iſt dar-<lb/>
um für ſie alle geſtorben, auf daß die, ſo da leben, hinfort nicht ihnen<lb/>ſelbſt leben; ſondern dem, der für ſie geſtorben und auferſtanden iſt.</hi><lb/>
2 Cor. 5, 14. 15. Soll die Liebe und Kraft Chriſti uns dringen, ſo muß man<lb/>
in Chriſto und in ſeinem Tode ſtets ruhen, ſo fällt das eigene Wirken weg,<lb/>
und Chriſtus ſchaffet ſelbſt alles in uns und durch uns. Ach ja HErr, deine<lb/>
Liebe am Creutze entzünde mein Eis-kaltes Herze, daß ich doch noch einmal<lb/>
anfange, dich recht lauter und brünſtig zu lieben, zu loben, und als dein<lb/>
ganzes Liebesopfer dir allein zu leben.</p><lb/><lgtype="poem"><l>Deine Liebe ſey der Trieb aller meiner Wort’ und Werke,</l><lb/><l>Ja ſie zieh’ und dringe mich, gebe mir auch Kraft und Stärke,</l><lb/><l>Daß ich dir, nicht mir, mehr lebe, ſondern ohne Heucheley,</l><lb/><l>Dich in <hirendition="#fr">allen Dingen</hi> meine, und dein völlig Opfer ſey. <spacedim="horizontal"/><bibl><hirendition="#aq">N.</hi> 242. v. 2. 4.</bibl></l><lb/><l>Denn die Liebe nimmt nichts an, was du, Liebe, nicht gethan;</l><lb/><l>Was durch deine Hand nicht gehet, wird zu GOtt auch nicht erhöhet.</l><lb/><l>Trage Holz auf den Altar, und verbrenn mich ganz und gar.</l><lb/><l>O du allerliebſte Liebe! wenn doch nichts mehr von mir bliebe!</l></lg></div><lb/></div></body></text></TEI>
[70/0082]
11. Mart.
Die Liebe Chriſti dringet uns alſo, ſintemal wir halten, daß, ſo
Einer für alle geſtorben, ſo ſind ſie alle geſtorben; Und er iſt dar-
um für ſie alle geſtorben, auf daß die, ſo da leben, hinfort nicht ihnen
ſelbſt leben; ſondern dem, der für ſie geſtorben und auferſtanden iſt.
2 Cor. 5, 14. 15. Soll die Liebe und Kraft Chriſti uns dringen, ſo muß man
in Chriſto und in ſeinem Tode ſtets ruhen, ſo fällt das eigene Wirken weg,
und Chriſtus ſchaffet ſelbſt alles in uns und durch uns. Ach ja HErr, deine
Liebe am Creutze entzünde mein Eis-kaltes Herze, daß ich doch noch einmal
anfange, dich recht lauter und brünſtig zu lieben, zu loben, und als dein
ganzes Liebesopfer dir allein zu leben.
Deine Liebe ſey der Trieb aller meiner Wort’ und Werke,
Ja ſie zieh’ und dringe mich, gebe mir auch Kraft und Stärke,
Daß ich dir, nicht mir, mehr lebe, ſondern ohne Heucheley,
Dich in allen Dingen meine, und dein völlig Opfer ſey. N. 242. v. 2. 4.
Denn die Liebe nimmt nichts an, was du, Liebe, nicht gethan;
Was durch deine Hand nicht gehet, wird zu GOtt auch nicht erhöhet.
Trage Holz auf den Altar, und verbrenn mich ganz und gar.
O du allerliebſte Liebe! wenn doch nichts mehr von mir bliebe!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/82>, abgerufen am 17.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.