Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Der HErr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Ps. 23, 1. Er
spricht selbst: Ich bin kommen, daß sie das Leben und volle Gnüge
haben sollen. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmer-
mehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reissen.

Joh. 10, 11. 28 Der HErr ist auch mein Hirte; was mangelt mir? Nichts,
so mir gut ist, als nur manchmal die Empfindung davon; doch dieser Mangel
ist ein Anfang mehrerer Ersüllung und Besserung: denn da bete ich desto mehr,
und da treiben mich meine Mängel auf die Weide, und zum frischen Wasser, zu
meinem guten Hirten, der selbst meine Weide und frische Lebensquelle ist.

Mein Lämmlein, komm zu mir, zu deinem guten Hirten,
Ich will auf grüner Au aufs beste dich bewirthen,
So, daß es dir, mein Lamm, an nichts ermangeln foll.
Komm! komm! und bleib bey mir: so ist dir ewig wohl.
Wo irrst du hin und her? Bleib doch auf meinen Weiden,
Und folge mir nur nach, es soll kein Feind uns scheiden:
Ich heb, ich gängle dich, du bist in meiner Hand,
Als wie ein Siegelring, als wie ein theures Pfand;
Ja sieh, ich will dich gar in Herz und Busem tragen,
Wer will sich wider mich und meinen Vater wagen?

Der HErr iſt mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Pſ. 23, 1. Er
ſpricht ſelbſt: Ich bin kommen, daß ſie das Leben und volle Gnüge
haben ſollen. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und ſie werden nim̃er-
mehr umkom̃en, und niemand wird ſie mir aus meiner Hand reiſſen.

Joh. 10, 11. 28 Der HErr iſt auch mein Hirte; was mangelt mir? Nichts,
ſo mir gut iſt, als nur manchmal die Empfindung davon; doch dieſer Mangel
iſt ein Anfang mehrerer Erſüllung und Beſſerung: denn da bete ich deſto mehr,
und da treiben mich meine Mängel auf die Weide, und zum friſchen Waſſer, zu
meinem guten Hirten, der ſelbſt meine Weide und friſche Lebensquelle iſt.

Mein Lämmlein, komm zu mir, zu deinem guten Hirten,
Ich will auf grüner Au aufs beſte dich bewirthen,
So, daß es dir, mein Lamm, an nichts ermangeln foll.
Komm! komm! und bleib bey mir: ſo iſt dir ewig wohl.
Wo irrſt du hin und her? Bleib doch auf meinen Weiden,
Und folge mir nur nach, es ſoll kein Feind uns ſcheiden:
Ich heb, ich gängle dich, du biſt in meiner Hand,
Als wie ein Siegelring, als wie ein theures Pfand;
Ja ſieh, ich will dich gar in Herz und Buſem tragen,
Wer will ſich wider mich und meinen Vater wagen?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0062" n="50"/>
        <div n="2">
          <dateline>9. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er HErr i&#x017F;t mein Hirte, mir wird nichts mangeln.</hi> P&#x017F;. 23, 1. Er<lb/>
&#x017F;pricht &#x017F;elb&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Ich bin kommen, daß &#x017F;ie das Leben und volle Gnüge<lb/>
haben &#x017F;ollen. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und &#x017F;ie werden nim&#x0303;er-<lb/>
mehr umkom&#x0303;en, und niemand wird &#x017F;ie mir aus meiner Hand rei&#x017F;&#x017F;en.</hi><lb/>
Joh. 10, 11. 28 Der HErr i&#x017F;t auch mein Hirte; was mangelt mir? Nichts,<lb/>
&#x017F;o mir gut i&#x017F;t, als nur manchmal die Empfindung davon; doch die&#x017F;er Mangel<lb/>
i&#x017F;t ein Anfang mehrerer Er&#x017F;üllung und Be&#x017F;&#x017F;erung: denn da bete ich de&#x017F;to mehr,<lb/>
und da treiben mich meine Mängel auf die Weide, und zum fri&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er, zu<lb/>
meinem guten Hirten, der &#x017F;elb&#x017F;t meine Weide und fri&#x017F;che Lebensquelle i&#x017F;t.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Mein Lämmlein, komm zu mir, zu deinem <hi rendition="#fr">guten Hirten,</hi></l><lb/>
            <l>Ich will auf grüner Au aufs be&#x017F;te dich bewirthen,</l><lb/>
            <l>So, daß es dir, mein Lamm, <hi rendition="#fr">an nichts</hi> ermangeln foll.</l><lb/>
            <l>Komm! komm! und bleib bey mir: &#x017F;o i&#x017F;t dir ewig wohl.</l><lb/>
            <l>Wo irr&#x017F;t du hin und her? Bleib doch auf meinen Weiden,</l><lb/>
            <l>Und folge mir nur nach, es &#x017F;oll kein Feind uns &#x017F;cheiden:</l><lb/>
            <l>Ich heb, ich gängle dich, du bi&#x017F;t in <hi rendition="#fr">meiner Hand,</hi></l><lb/>
            <l>Als wie ein Siegelring, als wie ein theures Pfand;</l><lb/>
            <l>Ja &#x017F;ieh, ich will dich gar in Herz und Bu&#x017F;em tragen,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Wer will &#x017F;ich wider mich und meinen Vater wagen?</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0062] 9. Febr. Der HErr iſt mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Pſ. 23, 1. Er ſpricht ſelbſt: Ich bin kommen, daß ſie das Leben und volle Gnüge haben ſollen. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und ſie werden nim̃er- mehr umkom̃en, und niemand wird ſie mir aus meiner Hand reiſſen. Joh. 10, 11. 28 Der HErr iſt auch mein Hirte; was mangelt mir? Nichts, ſo mir gut iſt, als nur manchmal die Empfindung davon; doch dieſer Mangel iſt ein Anfang mehrerer Erſüllung und Beſſerung: denn da bete ich deſto mehr, und da treiben mich meine Mängel auf die Weide, und zum friſchen Waſſer, zu meinem guten Hirten, der ſelbſt meine Weide und friſche Lebensquelle iſt. Mein Lämmlein, komm zu mir, zu deinem guten Hirten, Ich will auf grüner Au aufs beſte dich bewirthen, So, daß es dir, mein Lamm, an nichts ermangeln foll. Komm! komm! und bleib bey mir: ſo iſt dir ewig wohl. Wo irrſt du hin und her? Bleib doch auf meinen Weiden, Und folge mir nur nach, es ſoll kein Feind uns ſcheiden: Ich heb, ich gängle dich, du biſt in meiner Hand, Als wie ein Siegelring, als wie ein theures Pfand; Ja ſieh, ich will dich gar in Herz und Buſem tragen, Wer will ſich wider mich und meinen Vater wagen?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/62
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/62>, abgerufen am 17.07.2024.