Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Dem Gerechten muß das. Licht immer wieder aufgehen, und
freude den frommen Herzen.
Ps. 97, 11. (Ja) den frommen
gehet das Licht auf im finsterniß, von dem gnädigen, barmherzi-
gen und gerechten.
Ps. 112, 4. (Darum) werfet euer Vertrauen nicht
weg, welches eine grosse Belohnung hat, Geduld aber ist euch
noth etc. etc. Denn noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der
da kommen soll, und nicht verziehen.
Hebr. 10, 35. 37. s. a. Es. 58, 8. 10.
11. 12. So gibt es in dem Herzen eines Gläubigen noch manche Abwechse-
lung von Freude und Leid; Bist du nun frölich und getrost; fürchte dich:
bist du traurig und bedrängt; hoffe: so gehst du die Mittelstrasse zwischen
Trotz und Zagen hindurch. Zuerst ehe man sein Elend recht fühlet, sind die
traurige Klagen und Gebrechen der Frommen zum Anstoß, hernach zum
Trost: Darum macht sie GOtt kund; denn die Klagen der Heiligen sind
uns, sagt Lutherus, tröstlicher, als ihre Heldenthaten.

Noch dennoch must du drum nicht ganz in Traurigkeit versinken,
GOtt wird den süssen Trostesglanz schon wieder lassen blinken:
Steh in Geduld, wart in der Still, und laß GOtt machen, wie er will,
Er kans nicht böse meinen.     N. 407. v. 1.

Dem Gerechten muß das. Licht immer wieder aufgehen, und
freude den frommen Herzen.
Pſ. 97, 11. (Ja) den frommen
gehet das Licht auf im finſterniß, von dem gnädigen, barmherzi-
gen und gerechten.
Pſ. 112, 4. (Darum) werfet euer Vertrauen nicht
weg, welches eine groſſe Belohnung hat, Geduld aber iſt euch
noth ꝛc. ꝛc. Denn noch über eine kleine Weile, ſo wird kommen, der
da kommen ſoll, und nicht verziehen.
Hebr. 10, 35. 37. ſ. a. Eſ. 58, 8. 10.
11. 12. So gibt es in dem Herzen eines Gläubigen noch manche Abwechſe-
lung von Freude und Leid; Biſt du nun frölich und getroſt; fürchte dich:
biſt du traurig und bedrängt; hoffe: ſo gehſt du die Mittelſtraſſe zwiſchen
Trotz und Zagen hindurch. Zuerſt ehe man ſein Elend recht fühlet, ſind die
traurige Klagen und Gebrechen der Frommen zum Anſtoß, hernach zum
Troſt: Darum macht ſie GOtt kund; denn die Klagen der Heiligen ſind
uns, ſagt Lutherus, tröſtlicher, als ihre Heldenthaten.

Noch dennoch muſt du drum nicht ganz in Traurigkeit verſinken,
GOtt wird den ſüſſen Troſtesglanz ſchon wieder laſſen blinken:
Steh in Geduld, wart in der Still, und laß GOtt machen, wie er will,
Er kans nicht böſe meinen.     N. 407. v. 1.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0054" n="42"/>
        <div n="2">
          <dateline>11. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">em Gerechten muß das. Licht immer wieder aufgehen, und<lb/>
freude den frommen Herzen.</hi> P&#x017F;. 97, 11. (Ja) <hi rendition="#fr">den frommen<lb/>
gehet das Licht auf im fin&#x017F;terniß, von dem gnädigen, barmherzi-<lb/>
gen und gerechten.</hi> P&#x017F;. 112, 4. (Darum) <hi rendition="#fr">werfet euer Vertrauen nicht<lb/>
weg, welches eine gro&#x017F;&#x017F;e Belohnung hat, Geduld aber i&#x017F;t euch<lb/>
noth &#xA75B;c. &#xA75B;c. Denn noch über eine kleine Weile, &#x017F;o wird kommen, der<lb/>
da kommen &#x017F;oll, und nicht verziehen.</hi> Hebr. 10, 35. 37. &#x017F;. a. E&#x017F;. 58, 8. 10.<lb/>
11. 12. So gibt es in dem Herzen eines Gläubigen noch manche Abwech&#x017F;e-<lb/>
lung von Freude und Leid; Bi&#x017F;t du nun frölich und getro&#x017F;t; fürchte dich:<lb/>
bi&#x017F;t du traurig und bedrängt; hoffe: &#x017F;o geh&#x017F;t du die Mittel&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e zwi&#x017F;chen<lb/>
Trotz und Zagen hindurch. Zuer&#x017F;t ehe man &#x017F;ein Elend recht fühlet, &#x017F;ind die<lb/>
traurige Klagen und Gebrechen der Frommen zum An&#x017F;toß, hernach zum<lb/>
Tro&#x017F;t: Darum macht &#x017F;ie GOtt kund; denn die Klagen der Heiligen &#x017F;ind<lb/>
uns, &#x017F;agt <hi rendition="#fr">Lutherus,</hi> trö&#x017F;tlicher, als ihre Heldenthaten.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Noch dennoch mu&#x017F;t du drum nicht ganz in Traurigkeit ver&#x017F;inken,</l><lb/>
            <l>GOtt wird den &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;en Tro&#x017F;tesglanz &#x017F;chon wieder la&#x017F;&#x017F;en blinken:</l><lb/>
            <l>Steh in Geduld, wart in der Still, und laß GOtt machen, wie er will,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Er kans nicht bö&#x017F;e meinen.</hi> <space dim="horizontal"/>
              <bibl><hi rendition="#aq">N.</hi> 407. v. 1.</bibl>
            </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0054] 11. Febr. Dem Gerechten muß das. Licht immer wieder aufgehen, und freude den frommen Herzen. Pſ. 97, 11. (Ja) den frommen gehet das Licht auf im finſterniß, von dem gnädigen, barmherzi- gen und gerechten. Pſ. 112, 4. (Darum) werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine groſſe Belohnung hat, Geduld aber iſt euch noth ꝛc. ꝛc. Denn noch über eine kleine Weile, ſo wird kommen, der da kommen ſoll, und nicht verziehen. Hebr. 10, 35. 37. ſ. a. Eſ. 58, 8. 10. 11. 12. So gibt es in dem Herzen eines Gläubigen noch manche Abwechſe- lung von Freude und Leid; Biſt du nun frölich und getroſt; fürchte dich: biſt du traurig und bedrängt; hoffe: ſo gehſt du die Mittelſtraſſe zwiſchen Trotz und Zagen hindurch. Zuerſt ehe man ſein Elend recht fühlet, ſind die traurige Klagen und Gebrechen der Frommen zum Anſtoß, hernach zum Troſt: Darum macht ſie GOtt kund; denn die Klagen der Heiligen ſind uns, ſagt Lutherus, tröſtlicher, als ihre Heldenthaten. Noch dennoch muſt du drum nicht ganz in Traurigkeit verſinken, GOtt wird den ſüſſen Troſtesglanz ſchon wieder laſſen blinken: Steh in Geduld, wart in der Still, und laß GOtt machen, wie er will, Er kans nicht böſe meinen. N. 407. v. 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/54
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/54>, abgerufen am 24.11.2024.