HErr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Ps. 104, 24. s. a. Ps. 107, 43. Wer ist weise? etc. O HErr! wie viel sind deiner unerkannten Wohlthaten? Ich bin um und um mit deinen Gütern umgeben, und merke doch so wenig drauf. Hast du die Heyden so gestraft, da sie nicht auf deine Werke geachtet und dich gepriesen, wie würde mirs ergehen? O! darum vergib mir meine Blindheit und Undankbarkeit, und thue über alle deine Wohlthaten auch diese hinzu, daß ich dir allezeit und für alles dankbar sey, sonderlich für die allerhöchste Gabe deines Sohnes, aber auch für alle deine Werke der Schöpfung. Hilf, daß ich in allen deinen Geschöpfen dich in deiner Allmacht, Weisheit und Güte spüre und merke, dadurch meinen Glauben stärke, zu deinem Lobe und zu deiner Liebe mich erwecke, und im- merdar mit dir umgehe, an dir hange und in einer ganz unverrückten und vertrauten Gemeinschaft mit dir stehe, und bald merke, wenn das minde- ste will dazwischen kommen, damit ich ja nichts einlasse. O ja HErr, mache mich so weise, aufmerksam und innig, Amen.
O daß ich immerdar dich priese: ja täglich neuen Dank erwiese! O daß ich dich in allem spürte, und alles in dein Lob nur führte.
22. Nov.
HErr, wie ſind deine Werke ſo groß und viel! Du haſt ſie alle weislich geordnet, und die Erde iſt voll deiner Güter. Pſ. 104, 24. ſ. a. Pſ. 107, 43. Wer iſt weiſe? ꝛc. O HErr! wie viel ſind deiner unerkannten Wohlthaten? Ich bin um und um mit deinen Gütern umgeben, und merke doch ſo wenig drauf. Haſt du die Heyden ſo geſtraft, da ſie nicht auf deine Werke geachtet und dich geprieſen, wie würde mirs ergehen? O! darum vergib mir meine Blindheit und Undankbarkeit, und thue über alle deine Wohlthaten auch dieſe hinzu, daß ich dir allezeit und für alles dankbar ſey, ſonderlich für die allerhöchſte Gabe deines Sohnes, aber auch für alle deine Werke der Schöpfung. Hilf, daß ich in allen deinen Geſchöpfen dich in deiner Allmacht, Weisheit und Güte ſpüre und merke, dadurch meinen Glauben ſtärke, zu deinem Lobe und zu deiner Liebe mich erwecke, und im- merdar mit dir umgehe, an dir hange und in einer ganz unverrückten und vertrauten Gemeinſchaft mit dir ſtehe, und bald merke, wenn das minde- ſte will dazwiſchen kommen, damit ich ja nichts einlaſſe. O ja HErr, mache mich ſo weiſe, aufmerkſam und innig, Amen.
O daß ich immerdar dich prieſe: ja täglich neuen Dank erwieſe! O daß ich dich in allem ſpürte, und alles in dein Lob nur führte.
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22. Nov.
HErr, wie ſind deine Werke ſo groß und viel! Du haſt ſie alle
weislich geordnet, und die Erde iſt voll deiner Güter. Pſ. 104,
24. ſ. a. Pſ. 107, 43. Wer iſt weiſe? ꝛc. O HErr! wie viel ſind deiner
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und merke doch ſo wenig drauf. Haſt du die Heyden ſo geſtraft, da ſie nicht
auf deine Werke geachtet und dich geprieſen, wie würde mirs ergehen? O!
darum vergib mir meine Blindheit und Undankbarkeit, und thue über alle
deine Wohlthaten auch dieſe hinzu, daß ich dir allezeit und für alles dankbar
ſey, ſonderlich für die allerhöchſte Gabe deines Sohnes, aber auch für alle
deine Werke der Schöpfung. Hilf, daß ich in allen deinen Geſchöpfen dich
in deiner Allmacht, Weisheit und Güte ſpüre und merke, dadurch meinen
Glauben ſtärke, zu deinem Lobe und zu deiner Liebe mich erwecke, und im-
merdar mit dir umgehe, an dir hange und in einer ganz unverrückten und
vertrauten Gemeinſchaft mit dir ſtehe, und bald merke, wenn das minde-
ſte will dazwiſchen kommen, damit ich ja nichts einlaſſe. O ja HErr, mache
mich ſo weiſe, aufmerkſam und innig, Amen.
O daß ich immerdar dich prieſe: ja täglich neuen Dank erwieſe!
O daß ich dich in allem ſpürte, und alles in dein Lob nur führte.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/342>, abgerufen am 16.02.2025.
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