Dem Gerechten ist kein Gesetz gegeben, (ihn zu verdammen.) 1 Tim. 1, 9. Denn er ist ja im Tode Christi dem Gesetze gestorben und lebet GOtt, als schon im ewigen Leben, in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Se- ligkeit; da kan ihn das Gesetz so wenig verdammen, als einen Todten, ja als einen, der schon im Himmel lebet, und als Christum selbst. Denn es ver- dammet nur die Sünde, er aber ist in Christo ohne Sünde: denn er hat den, der der ganzen Welt Sünde, und so auch seine, hinweg getragen; ist aber die Sünde weg, so ist auch der Zorn und Fluch des Gesetzes weg, und statt dessen Gnade und Segen. Christus hat selbst die Sünde von ihm auf sich genommen, und dafür ihm seine Erfüllung des Gesetzes zu eigen geschenket, daß Er also dem Gesetze in Christo genug gethan, und mit seinem Gewissen völlig von ihm frey ist:* denn Christi Blut reiniget uns von allen Sünden, und so auch vom bösen Gewissen. "Vor diesem Blut, als unserm güldenen Gnaden-Rock, siehet GOtt &q;an uns keine Sünde. Dis Blut vertritt uns bey GOtt, und ruft für uns ohn &q;Unterlaß: Gnade, Gnade, vergib, vergib, Ablaß, Ablaß, Vater, Va- &q;ter, und erwirbt uns Gnade, Vergebung, Leben und Seligkeit." Luth.
So viele Tropfen Bluts von dir geflossen,
* Ebr. 9, 9-14. 26.
So viele Thränen du, o HErr, vergossen, c. 10, 2. 14-22. So viel sind auch der Stimmen, die mit beten, und mich vertreten.
4. Nov.
Dem Gerechten iſt kein Geſetz gegeben, (ihn zu verdammen.) 1 Tim. 1, 9. Denn er iſt ja im Tode Chriſti dem Geſetze geſtorben und lebet GOtt, als ſchon im ewigen Leben, in ewiger Gerechtigkeit, Unſchuld und Se- ligkeit; da kan ihn das Geſetz ſo wenig verdammen, als einen Todten, ja als einen, der ſchon im Himmel lebet, und als Chriſtum ſelbſt. Denn es ver- dammet nur die Sünde, er aber iſt in Chriſto ohne Sünde: denn er hat den, der der ganzen Welt Sünde, und ſo auch ſeine, hinweg getragen; iſt aber die Sünde weg, ſo iſt auch der Zorn und Fluch des Geſetzes weg, und ſtatt deſſen Gnade und Segen. Chriſtus hat ſelbſt die Sünde von ihm auf ſich genommen, und dafür ihm ſeine Erfüllung des Geſetzes zu eigen geſchenket, daß Er alſo dem Geſetze in Chriſto genug gethan, und mit ſeinem Gewiſſen völlig von ihm frey iſt:* denn Chriſti Blut reiniget uns von allen Sünden, und ſo auch vom böſen Gewiſſen. „Vor dieſem Blut, als unſerm güldenen Gnaden-Rock, ſiehet GOtt &q;an uns keine Sünde. Dis Blut vertritt uns bey GOtt, und ruft für uns ohn &q;Unterlaß: Gnade, Gnade, vergib, vergib, Ablaß, Ablaß, Vater, Va- &q;ter, und erwirbt uns Gnade, Vergebung, Leben und Seligkeit.„ Luth.
So viele Tropfen Bluts von dir gefloſſen,
* Ebr. 9, 9-14. 26.
So viele Thränen du, o HErr, vergoſſen, c. 10, 2. 14-22. So viel ſind auch der Stimmen, die mit beten, und mich vertreten.
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4. Nov.
Dem Gerechten iſt kein Geſetz gegeben, (ihn zu verdammen.) 1 Tim.
1, 9. Denn er iſt ja im Tode Chriſti dem Geſetze geſtorben und lebet
GOtt, als ſchon im ewigen Leben, in ewiger Gerechtigkeit, Unſchuld und Se-
ligkeit; da kan ihn das Geſetz ſo wenig verdammen, als einen Todten, ja als
einen, der ſchon im Himmel lebet, und als Chriſtum ſelbſt. Denn es ver-
dammet nur die Sünde, er aber iſt in Chriſto ohne Sünde: denn er hat den,
der der ganzen Welt Sünde, und ſo auch ſeine, hinweg getragen; iſt aber die
Sünde weg, ſo iſt auch der Zorn und Fluch des Geſetzes weg, und ſtatt deſſen
Gnade und Segen. Chriſtus hat ſelbſt die Sünde von ihm auf ſich genommen,
und dafür ihm ſeine Erfüllung des Geſetzes zu eigen geſchenket, daß Er alſo dem
Geſetze in Chriſto genug gethan, und mit ſeinem Gewiſſen völlig von ihm frey
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denn Chriſti Blut reiniget uns von allen Sünden, und ſo auch vom böſen
Gewiſſen. „Vor dieſem Blut, als unſerm güldenen Gnaden-Rock, ſiehet GOtt
&q;an uns keine Sünde. Dis Blut vertritt uns bey GOtt, und ruft für uns ohn
&q;Unterlaß: Gnade, Gnade, vergib, vergib, Ablaß, Ablaß, Vater, Va-
&q;ter, und erwirbt uns Gnade, Vergebung, Leben und Seligkeit.„ Luth.
So viele Tropfen Bluts von dir gefloſſen,
* Ebr. 9, 9-14. 26.
So viele Thränen du, o HErr, vergoſſen, c. 10, 2. 14-22.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/324>, abgerufen am 16.02.2025.
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