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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Baum des Lebens.

Das Wort vom Creutz ist uns, die wir seligwerden, eine GOttes-
Kraft.
1 Cor. 1, 18. (O daß ich mich immer daran weiden, und dessen
Kraft bis zum völligen Siege empfinden möchte!) Wenn iemand eine
Schlange biß, so sahe er die eherne Schlange an, und blieb leben. Das stete
Ansehen auf den geereutzigten Christum ist das einige Nothwendige, daraus
alles andere fliesset. 4 Mos. 21, 9. Joh. 3, 14. 15. O HErr! so laß mich dich
am Creutze, und mich in dir, stets mit unverwandten Augen des Glaubens an-
sehen, daß ich auch endlich völlig genese: denn weil ich lebe, fühle ich noch
stets den Schlangen-Biß, so muß ich auch dich stets ansehen.

Dein Creutz vergälle mir die Sünden, und wirke wahre Buß und Reu,
Ja laß mich iede Sünd empfinden, wie sie am Creutz dein Nagel sey,
Daß ich durch Satans List-Geschwätze nur keine für geringe schätze.
Doch fühl ich in der Busse Schmerzen, so sey dein Creutz des Glaubens
Grund:
Dein Blut besprenge mich im Herzen, und mach im Glauben mich gesund,
Es woll auch mich zu guten Werken in Fried und Freude kräftig stärken.
So laß dein Creutz, o HErr, auch heute, mir stets in Aug und Herzen seyn,
Ja nimm mich selbst in deine Seite, als meine sichre Frey-Stadt, ein:
Damit ich, wo ich geh und stehe, doch nie aus deinen Wunden gehe.
   
Baum des Lebens.

Das Wort vom Creutz iſt uns, die wir ſeligwerden, eine GOttes-
Kraft.
1 Cor. 1, 18. (O daß ich mich immer daran weiden, und deſſen
Kraft bis zum völligen Siege empfinden möchte!) Wenn iemand eine
Schlange biß, ſo ſahe er die eherne Schlange an, und blieb leben. Das ſtete
Anſehen auf den geereutzigten Chriſtum iſt das einige Nothwendige, daraus
alles andere flieſſet. 4 Moſ. 21, 9. Joh. 3, 14. 15. O HErr! ſo laß mich dich
am Creutze, und mich in dir, ſtets mit unverwandten Augen des Glaubens an-
ſehen, daß ich auch endlich völlig geneſe: denn weil ich lebe, fühle ich noch
ſtets den Schlangen-Biß, ſo muß ich auch dich ſtets anſehen.

Dein Creutz vergälle mir die Sünden, und wirke wahre Buß und Reu,
Ja laß mich iede Sünd empfinden, wie ſie am Creutz dein Nagel ſey,
Daß ich durch Satans Liſt-Geſchwätze nur keine für geringe ſchätze.
Doch fühl ich in der Buſſe Schmerzen, ſo ſey dein Creutz des Glaubens
Grund:
Dein Blut beſprenge mich im Herzen, und mach im Glauben mich geſund,
Es woll auch mich zu guten Werken in Fried und Freude kräftig ſtärken.
So laß dein Creutz, o HErr, auch heute, mir ſtets in Aug und Herzen ſeyn,
Ja nimm mich ſelbſt in deine Seite, als meine ſichre Frey-Stadt, ein:
Damit ich, wo ich geh und ſtehe, doch nie aus deinen Wunden gehe.
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[307/0323] 3. Nov. Baum des Lebens. Das Wort vom Creutz iſt uns, die wir ſeligwerden, eine GOttes- Kraft. 1 Cor. 1, 18. (O daß ich mich immer daran weiden, und deſſen Kraft bis zum völligen Siege empfinden möchte!) Wenn iemand eine Schlange biß, ſo ſahe er die eherne Schlange an, und blieb leben. Das ſtete Anſehen auf den geereutzigten Chriſtum iſt das einige Nothwendige, daraus alles andere flieſſet. 4 Moſ. 21, 9. Joh. 3, 14. 15. O HErr! ſo laß mich dich am Creutze, und mich in dir, ſtets mit unverwandten Augen des Glaubens an- ſehen, daß ich auch endlich völlig geneſe: denn weil ich lebe, fühle ich noch ſtets den Schlangen-Biß, ſo muß ich auch dich ſtets anſehen. Dein Creutz vergälle mir die Sünden, und wirke wahre Buß und Reu, Ja laß mich iede Sünd empfinden, wie ſie am Creutz dein Nagel ſey, Daß ich durch Satans Liſt-Geſchwätze nur keine für geringe ſchätze. Doch fühl ich in der Buſſe Schmerzen, ſo ſey dein Creutz des Glaubens Grund: Dein Blut beſprenge mich im Herzen, und mach im Glauben mich geſund, Es woll auch mich zu guten Werken in Fried und Freude kräftig ſtärken. So laß dein Creutz, o HErr, auch heute, mir ſtets in Aug und Herzen ſeyn, Ja nimm mich ſelbſt in deine Seite, als meine ſichre Frey-Stadt, ein: Damit ich, wo ich geh und ſtehe, doch nie aus deinen Wunden gehe.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/323>, abgerufen am 25.11.2024.