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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Womit iemand sündiget, damit wird er auch geplaget. Weish. 11,
17. s. a. Ps. 2, 3. Weish. 2, 6-11. Röm. 6, 20-23. Die, so frey und
ungebunden seyn, und thun wollen, was ihnen nur gelüstet, die werden eben
dadurch die allergrößten Sclaven ihrer Begierden ja des Satans selbst. Wer
aber nur das grobe läßt, hat, wie Lutherus sagt, nur eine stücklichte Busse,
und fällt in eigene Gerechtigkeit. Die rechte grosse Sünde ist die Erbsünde,
die ist immer vor uns, und wird uns immer grösser. Da seufzet man:
HErr sey gnädig meiner Missethat, die da groß ist. Da bleibet man stets in
Christo, und da ist die rechte Freyheit, nicht zur, sondern von der Sünde.

Jede Thorheit straft sich selber; wie die Arbeit, so der Lohn;
Jede Sünde trägt doch immer ihren eignen Sold davon,
Wer noch Geitz im Herzen hegt, hat oft täglich neue Schmerzen,
Wenn ihm ein Profit entgeht. Wer mit schnöder Lust kan scherzen,
Der muß auch viel Unlust leiden. Wer sich noch an Menschen hangt,
Und den Menschen will gefallen, dem wird oft gar schlecht gedankt,
Er muß aller Sclave seyn, und sich stets mit Sorgen kränken;
Was doch andre Menschen wol da und dorten von ihm denken:
Und wie greift ein einig Wörtgen öfters seinen Ehrgeitz an?
Glaube nun, daß nur die Sünde, und sonst nichts, dich strafen kan.

Womit iemand ſündiget, damit wird er auch geplaget. Weish. 11,
17. ſ. a. Pſ. 2, 3. Weish. 2, 6-11. Röm. 6, 20-23. Die, ſo frey und
ungebunden ſeyn, und thun wollen, was ihnen nur gelüſtet, die werden eben
dadurch die allergrößten Sclaven ihrer Begierden ja des Satans ſelbſt. Wer
aber nur das grobe läßt, hat, wie Lutherus ſagt, nur eine ſtücklichte Buſſe,
und fällt in eigene Gerechtigkeit. Die rechte groſſe Sünde iſt die Erbſünde,
die iſt immer vor uns, und wird uns immer gröſſer. Da ſeufzet man:
HErr ſey gnädig meiner Miſſethat, die da groß iſt. Da bleibet man ſtets in
Chriſto, und da iſt die rechte Freyheit, nicht zur, ſondern von der Sünde.

Jede Thorheit ſtraft ſich ſelber; wie die Arbeit, ſo der Lohn;
Jede Sünde trägt doch immer ihren eignen Sold davon,
Wer noch Geitz im Herzen hegt, hat oft täglich neue Schmerzen,
Wenn ihm ein Profit entgeht. Wer mit ſchnöder Luſt kan ſcherzen,
Der muß auch viel Unluſt leiden. Wer ſich noch an Menſchen hangt,
Und den Menſchen will gefallen, dem wird oft gar ſchlecht gedankt,
Er muß aller Sclave ſeyn, und ſich ſtets mit Sorgen kränken;
Was doch andre Menſchen wol da und dorten von ihm denken:
Und wie greift ein einig Wörtgen öfters ſeinen Ehrgeitz an?
Glaube nun, daß nur die Sünde, und ſonſt nichts, dich ſtrafen kan.
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[297/0309] 24. Octobr. Womit iemand ſündiget, damit wird er auch geplaget. Weish. 11, 17. ſ. a. Pſ. 2, 3. Weish. 2, 6-11. Röm. 6, 20-23. Die, ſo frey und ungebunden ſeyn, und thun wollen, was ihnen nur gelüſtet, die werden eben dadurch die allergrößten Sclaven ihrer Begierden ja des Satans ſelbſt. Wer aber nur das grobe läßt, hat, wie Lutherus ſagt, nur eine ſtücklichte Buſſe, und fällt in eigene Gerechtigkeit. Die rechte groſſe Sünde iſt die Erbſünde, die iſt immer vor uns, und wird uns immer gröſſer. Da ſeufzet man: HErr ſey gnädig meiner Miſſethat, die da groß iſt. Da bleibet man ſtets in Chriſto, und da iſt die rechte Freyheit, nicht zur, ſondern von der Sünde. Jede Thorheit ſtraft ſich ſelber; wie die Arbeit, ſo der Lohn; Jede Sünde trägt doch immer ihren eignen Sold davon, Wer noch Geitz im Herzen hegt, hat oft täglich neue Schmerzen, Wenn ihm ein Profit entgeht. Wer mit ſchnöder Luſt kan ſcherzen, Der muß auch viel Unluſt leiden. Wer ſich noch an Menſchen hangt, Und den Menſchen will gefallen, dem wird oft gar ſchlecht gedankt, Er muß aller Sclave ſeyn, und ſich ſtets mit Sorgen kränken; Was doch andre Menſchen wol da und dorten von ihm denken: Und wie greift ein einig Wörtgen öfters ſeinen Ehrgeitz an? Glaube nun, daß nur die Sünde, und ſonſt nichts, dich ſtrafen kan.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/309>, abgerufen am 22.11.2024.