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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Was ich euch sage, das sage ich allen: Wachet. Marc. 13, 37. (Aber)
wachet recht auf, oder werdet doch einmal recht nüchtern.* Schlummer und Trägheit im Gebet sicht auch noch die Gläubigen an: aber es
ist ihr grosses Leiden. O JEsu, laß mich stets auf dich+ und mich in dir rein
und gerecht sehen, und so auch in dir stets brünstig und wachsam bleiben: Hal-
te mich dir unbefleckt etc. Ermuntert euch ihr Frommen! etc.

Ach! theure Seelen, wacht, ach wacht! daß euch die Welt nicht schläf-
rig macht,     NB. Matth. 25, 5.
Bedenkt, daß über alle Frommen auch Stunden der Versuchung kommen.
Wie mancher wird doch alsobald ohn wachen wieder träg und kalt:
Denn GOtt will stets für seine Gaben ein wachsam Herz und Auge haben.
Ach wachet einmal völlig auf, sonst kommt ihr doch nicht fort im Lauf,
Wenn ihr noch wollt halb schlafend bleiben; drum laßt die Trägheit ganz
+ Zach. 12, 10.
vertreiben.

Es wach' ein ieder, wer er ist, sonst wird ihn Welt und Fleisches List
Gar bald zu Falle bringen können, drum laß er seine Lampen brennen:
Er schmücke sie zur Ewigkeit, und sey all' Augenblick bereit,
* 1 Cor. 15, 34.

Daß, wenn der Bräutigam wird kommen, er auch mit ihm werd aufge
nommen.

Was ich euch ſage, das ſage ich allen: Wachet. Marc. 13, 37. (Aber)
wachet recht auf, oder werdet doch einmal recht nüchtern.* Schlummer und Trägheit im Gebet ſicht auch noch die Gläubigen an: aber es
iſt ihr groſſes Leiden. O JEſu, laß mich ſtets auf dich und mich in dir rein
und gerecht ſehen, und ſo auch in dir ſtets brünſtig und wachſam bleiben: Hal-
te mich dir unbefleckt ꝛc. Ermuntert euch ihr Frommen! ꝛc.

Ach! theure Seelen, wacht, ach wacht! daß euch die Welt nicht ſchläf-
rig macht,     NB. Matth. 25, 5.
Bedenkt, daß über alle Frommen auch Stunden der Verſuchung kommen.
Wie mancher wird doch alſobald ohn wachen wieder träg und kalt:
Denn GOtt will ſtets für ſeine Gaben ein wachſam Herz und Auge haben.
Ach wachet einmal völlig auf, ſonſt kommt ihr doch nicht fort im Lauf,
Wenn ihr noch wollt halb ſchlafend bleiben; drum laßt die Trägheit ganz
Zach. 12, 10.
vertreiben.

Es wach’ ein ieder, wer er iſt, ſonſt wird ihn Welt und Fleiſches Liſt
Gar bald zu Falle bringen können, drum laß er ſeine Lampen brennen:
Er ſchmücke ſie zur Ewigkeit, und ſey all’ Augenblick bereit,
* 1 Cor. 15, 34.

Daß, wenn der Bräutigam wird kommen, er auch mit ihm werd aufge
nommen.
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[269/0281] 26. Sept. Was ich euch ſage, das ſage ich allen: Wachet. Marc. 13, 37. (Aber) wachet recht auf, oder werdet doch einmal recht nüchtern. * Schlummer und Trägheit im Gebet ſicht auch noch die Gläubigen an: aber es iſt ihr groſſes Leiden. O JEſu, laß mich ſtets auf dich † und mich in dir rein und gerecht ſehen, und ſo auch in dir ſtets brünſtig und wachſam bleiben: Hal- te mich dir unbefleckt ꝛc. Ermuntert euch ihr Frommen! ꝛc. Ach! theure Seelen, wacht, ach wacht! daß euch die Welt nicht ſchläf- rig macht, NB. Matth. 25, 5. Bedenkt, daß über alle Frommen auch Stunden der Verſuchung kommen. Wie mancher wird doch alſobald ohn wachen wieder träg und kalt: Denn GOtt will ſtets für ſeine Gaben ein wachſam Herz und Auge haben. Ach wachet einmal völlig auf, ſonſt kommt ihr doch nicht fort im Lauf, Wenn ihr noch wollt halb ſchlafend bleiben; drum laßt die Trägheit ganz † Zach. 12, 10. vertreiben. Es wach’ ein ieder, wer er iſt, ſonſt wird ihn Welt und Fleiſches Liſt Gar bald zu Falle bringen können, drum laß er ſeine Lampen brennen: Er ſchmücke ſie zur Ewigkeit, und ſey all’ Augenblick bereit, * 1 Cor. 15, 34. Daß, wenn der Bräutigam wird kommen, er auch mit ihm werd aufge nommen.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/281>, abgerufen am 22.11.2024.