Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.2. Aug. Prüfe mich, HErr, und versuche mich, läutere meine Nieren und Du, ach JEsu, du alleine, solt mein Ein und Alles seyn, Num. 325. v. 10. Prüf', erfahre, wie ichs meine, tilge allen Heuchelschein; (Wege, Sieh, ob ich auf bösem betrüglichem Stege, und leite mich, Höchster, auf ewigem Gib, daß ich hier alles nur achte für Koth, u. JEsum gewinne: Dis Eine ist noth. 2. Aug. Prüfe mich, HErr, und verſuche mich, läutere meine Nieren und Du, ach JEſu, du alleine, ſolt mein Ein und Alles ſeyn, Num. 325. v. 10. Prüf’, erfahre, wie ichs meine, tilge allen Heuchelſchein; (Wege, Sieh, ob ich auf böſem betrüglichem Stege, und leite mich, Höchſter, auf ewigem Gib, daß ich hier alles nur achte für Koth, u. JEſum gewinne: Dis Eine iſt noth. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0226" n="214"/> <div n="2"> <dateline>2. <hi rendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">P</hi><hi rendition="#fr">rüfe mich, HErr, und verſuche mich, läutere meine Nieren und<lb/> mein Herz.</hi> Pſ. 26, 2. <hi rendition="#fr">Erforſche mich, GOtt, und erfahre mein<lb/> Herz, prüfe mich, und erfahre, wie ichs meine, und ſiehe, ob ich auf<lb/> böſem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.</hi> Pſ. 139, 23.24. Wolte<lb/> David, der Mann nach dem Herzen GOttes, fich nicht ſelbſt trauen; ſon-<lb/> dern ſein Herz dem HErrn zur Prüfung überlaſſen; ſo werden wir vielweni-<lb/> ger auf unſer Herz uns berufen und verlaſſen können: denn wer fich auf<lb/> ſein Herz verläßt, iſt ein Narr. Spr. 28, 26. Wir haben uns, wie Lutherus<lb/> redet, vor unſerm Herzen mehr zu fürchten, als vor allen andern Feinden.<lb/> Man kan auch die Gnadenwirkungen im Herzen nicht bey ſich, noch weniger bey<lb/> andern, ſo genau Zeit für Zeit beſtimmen, und wie am Schnürchen haben. Man<lb/> greift ſonſt dem Herzenskündiger ins Amt, meiſtert den Heil. Geiſt, und will<lb/> alles nach fich, und nach Einer Form bilden und ordnen. In der Erfahrung gehts<lb/> mit iedem anders und oft ganz wider unſre Ordnung, mit wunderlicher Abwechſe-<lb/> lung, auch wol in einer Stunde, und ſo, daß das Ende ſcheint, als wäre es erſt der<lb/> Anfang, und geht vor GOtt doch richtig. Das ſoll im Urtheilen und Seelenfüh-<lb/> ren behutſam machen. Mein Seelenführer, du alleine kenneſt mich.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Du, ach JEſu, du alleine, ſolt mein Ein und Alles ſeyn, <space dim="horizontal"/> <bibl>Num. 325. v. 10.</bibl></l><lb/> <l>Prüf’, erfahre, wie ichs meine, tilge allen Heuchelſchein; (Wege,</l><lb/> <l>Sieh, ob ich auf böſem betrüglichem Stege, und leite mich, Höchſter, auf ewigem</l><lb/> <l>Gib, daß ich hier alles nur achte für Koth, u. JEſum gewinne: Dis Eine iſt noth.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [214/0226]
2. Aug.
Prüfe mich, HErr, und verſuche mich, läutere meine Nieren und
mein Herz. Pſ. 26, 2. Erforſche mich, GOtt, und erfahre mein
Herz, prüfe mich, und erfahre, wie ichs meine, und ſiehe, ob ich auf
böſem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Pſ. 139, 23.24. Wolte
David, der Mann nach dem Herzen GOttes, fich nicht ſelbſt trauen; ſon-
dern ſein Herz dem HErrn zur Prüfung überlaſſen; ſo werden wir vielweni-
ger auf unſer Herz uns berufen und verlaſſen können: denn wer fich auf
ſein Herz verläßt, iſt ein Narr. Spr. 28, 26. Wir haben uns, wie Lutherus
redet, vor unſerm Herzen mehr zu fürchten, als vor allen andern Feinden.
Man kan auch die Gnadenwirkungen im Herzen nicht bey ſich, noch weniger bey
andern, ſo genau Zeit für Zeit beſtimmen, und wie am Schnürchen haben. Man
greift ſonſt dem Herzenskündiger ins Amt, meiſtert den Heil. Geiſt, und will
alles nach fich, und nach Einer Form bilden und ordnen. In der Erfahrung gehts
mit iedem anders und oft ganz wider unſre Ordnung, mit wunderlicher Abwechſe-
lung, auch wol in einer Stunde, und ſo, daß das Ende ſcheint, als wäre es erſt der
Anfang, und geht vor GOtt doch richtig. Das ſoll im Urtheilen und Seelenfüh-
ren behutſam machen. Mein Seelenführer, du alleine kenneſt mich.
Du, ach JEſu, du alleine, ſolt mein Ein und Alles ſeyn, Num. 325. v. 10.
Prüf’, erfahre, wie ichs meine, tilge allen Heuchelſchein; (Wege,
Sieh, ob ich auf böſem betrüglichem Stege, und leite mich, Höchſter, auf ewigem
Gib, daß ich hier alles nur achte für Koth, u. JEſum gewinne: Dis Eine iſt noth.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |