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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Hütet euch, (meidet eitele Gesellschaft und alle Gelegenheit,) daß
eure Herzen nicht beschweret werden mit Fressen und Saufen,
und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieser Tag schnell über
euch.
(Soll auch so gar nicht einmal das Herz beschweret werden, wo werden
denn an dem Tage die, so Helden sind, Wein zu saufen, und die Krieger in
Füllerey, bleiben?) So seyd nun wacker allezeit und betet. Luc. 21, 34.
36. Seyd mäßig und nüchtern zum Gebet. 1 Petr. 4, 8. Nüchtern auch
von der Liebe der Welt: denn wenn das Herz nur mit etwas eitlem einge-
nommen ist, kan man nicht recht beten und Friede behalten. Ich störe ihn,
wenn ich mir nur was vorbehalte; noch mehr, wenn ich was suche nach dem
Fleische. Drum suche stets in der Stille Christum, und seine Gnadenfülle zu
schmecken, und an ihm allein zu hangen; so wirst du da am besten vor Welt-
liebe, Friedensstörung und Trägheit bewahret. HErr hilf uns, und behalte
das Herze dir allein ergeben, aber nüchtern und frey von allem andern.

Gedenke mein, ich trinke oder esse, daß ich dabey ja deiner nicht vergesse!
Laß mich dein mäßig-seyn recht üben aus.     II. Th. N. 311. v. 11.
Regiere du mein Schlafen und mein Wachen,
Laß, wenn ich wachen soll, mich ja nichts schläfrig machen.
Laß immer mich gedenken dein; Gedenke mein!

Hütet euch, (meidet eitele Geſellſchaft und alle Gelegenheit,) daß
eure Herzen nicht beſchweret werden mit Freſſen und Saufen,
und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieſer Tag ſchnell über
euch.
(Soll auch ſo gar nicht einmal das Herz beſchweret werden, wo werden
denn an dem Tage die, ſo Helden ſind, Wein zu ſaufen, und die Krieger in
Füllerey, bleiben?) So ſeyd nun wacker allezeit und betet. Luc. 21, 34.
36. Seyd mäßig und nüchtern zum Gebet. 1 Petr. 4, 8. Nüchtern auch
von der Liebe der Welt: denn wenn das Herz nur mit etwas eitlem einge-
nommen iſt, kan man nicht recht beten und Friede behalten. Ich ſtöre ihn,
wenn ich mir nur was vorbehalte; noch mehr, wenn ich was ſuche nach dem
Fleiſche. Drum ſuche ſtets in der Stille Chriſtum, und ſeine Gnadenfülle zu
ſchmecken, und an ihm allein zu hangen; ſo wirſt du da am beſten vor Welt-
liebe, Friedensſtörung und Trägheit bewahret. HErr hilf uns, und behalte
das Herze dir allein ergeben, aber nüchtern und frey von allem andern.

Gedenke mein, ich trinke oder eſſe, daß ich dabey ja deiner nicht vergeſſe!
Laß mich dein mäßig-ſeyn recht üben aus.     II. Th. N. 311. v. 11.
Regiere du mein Schlafen und mein Wachen,
Laß, wenn ich wachen ſoll, mich ja nichts ſchläfrig machen.
Laß immer mich gedenken dein; Gedenke mein!
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[135/0147] 15. Maj. Hütet euch, (meidet eitele Geſellſchaft und alle Gelegenheit,) daß eure Herzen nicht beſchweret werden mit Freſſen und Saufen, und mit Sorgen der Nahrung, und komme dieſer Tag ſchnell über euch. (Soll auch ſo gar nicht einmal das Herz beſchweret werden, wo werden denn an dem Tage die, ſo Helden ſind, Wein zu ſaufen, und die Krieger in Füllerey, bleiben?) So ſeyd nun wacker allezeit und betet. Luc. 21, 34. 36. Seyd mäßig und nüchtern zum Gebet. 1 Petr. 4, 8. Nüchtern auch von der Liebe der Welt: denn wenn das Herz nur mit etwas eitlem einge- nommen iſt, kan man nicht recht beten und Friede behalten. Ich ſtöre ihn, wenn ich mir nur was vorbehalte; noch mehr, wenn ich was ſuche nach dem Fleiſche. Drum ſuche ſtets in der Stille Chriſtum, und ſeine Gnadenfülle zu ſchmecken, und an ihm allein zu hangen; ſo wirſt du da am beſten vor Welt- liebe, Friedensſtörung und Trägheit bewahret. HErr hilf uns, und behalte das Herze dir allein ergeben, aber nüchtern und frey von allem andern. Gedenke mein, ich trinke oder eſſe, daß ich dabey ja deiner nicht vergeſſe! Laß mich dein mäßig-ſeyn recht üben aus. II. Th. N. 311. v. 11. Regiere du mein Schlafen und mein Wachen, Laß, wenn ich wachen ſoll, mich ja nichts ſchläfrig machen. Laß immer mich gedenken dein; Gedenke mein!

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/147>, abgerufen am 17.07.2024.