HErr, zeige mir deine Wege, und lehre mich deine Steige. Ps. 25, 4. Laß mich deine Wege wissen, damit ich dich kenne.* Göttl. Antw. Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln solt, ich will dich mit meinen Augen leiten.** Mein Angesicht soll ge- hen, damit will ich dich leiten.+ O HErr, laß mich keinen Nagelbreit von deinem Wege weichen, noch aus dir, meinem Weinstock und Vestung, auf mein Selbstwerk entfallen, oder vor-u. also anlaufen, sondern unverrückt gläubig in dir bleiben, stets betend aus dir Licht und Kraft nehmen, und mit meinem Auge in allem auf dein Auge sehen, daß du mich stets damit leitest, und ich alles in dir im Segen thue, und ganz unverrückt zum Himmel weiter fortgehe.
Ich will dich wie ein Aug', o glaub es mir, bewahren, Es soll dir gar kein Leid, kein Unfall widerfahren;
* 2 Mos. 33, 13.
Ich gängle dich, mein Kind, ich lasse dich nicht gleiten, Ich will dich selber ja mit meinen Augen leiten;
** Ps. 32, 8.
Und wilst du noch nicht fort, so will ich dich schon treiben, Und so du dich verirrt, dir dennoch treu verbleiben;
+ 2 Mos. 33, 14.
Ja, bist du allzuschwach, (hör, was ich noch will sagen,) Dich, als ein treuer Hirt, auf meinen Achseln tragen.
13. Maj.
HErr, zeige mir deine Wege, und lehre mich deine Steige. Pſ. 25, 4. Laß mich deine Wege wiſſen, damit ich dich kenne.* Göttl. Antw. Ich will dich unterweiſen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln ſolt, ich will dich mit meinen Augen leiten.** Mein Angeſicht ſoll ge- hen, damit will ich dich leiten.† O HErr, laß mich keinen Nagelbreit von deinem Wege weichen, noch aus dir, meinem Weinſtock und Veſtung, auf mein Selbſtwerk entfallen, oder vor-u. alſo anlaufen, ſondern unverrückt gläubig in dir bleiben, ſtets betend aus dir Licht und Kraft nehmen, und mit meinem Auge in allem auf dein Auge ſehen, daß du mich ſtets damit leiteſt, und ich alles in dir im Segen thue, und ganz unverrückt zum Himmel weiter fortgehe.
Ich will dich wie ein Aug’, o glaub es mir, bewahren, Es ſoll dir gar kein Leid, kein Unfall widerfahren;
* 2 Moſ. 33, 13.
Ich gängle dich, mein Kind, ich laſſe dich nicht gleiten, Ich will dich ſelber ja mit meinen Augen leiten;
** Pſ. 32, 8.
Und wilſt du noch nicht fort, ſo will ich dich ſchon treiben, Und ſo du dich verirrt, dir dennoch treu verbleiben;
† 2 Moſ. 33, 14.
Ja, biſt du allzuſchwach, (hör, was ich noch will ſagen,) Dich, als ein treuer Hirt, auf meinen Achſeln tragen.
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13. Maj.
HErr, zeige mir deine Wege, und lehre mich deine Steige. Pſ. 25, 4.
Laß mich deine Wege wiſſen, damit ich dich kenne.
*
Göttl. Antw.
Ich will dich unterweiſen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln
ſolt, ich will dich mit meinen Augen leiten.
**
Mein Angeſicht ſoll ge-
hen, damit will ich dich leiten.
†
O HErr, laß mich keinen Nagelbreit von
deinem Wege weichen, noch aus dir, meinem Weinſtock und Veſtung, auf mein
Selbſtwerk entfallen, oder vor-u. alſo anlaufen, ſondern unverrückt gläubig
in dir bleiben, ſtets betend aus dir Licht und Kraft nehmen, und mit meinem
Auge in allem auf dein Auge ſehen, daß du mich ſtets damit leiteſt, und ich alles
in dir im Segen thue, und ganz unverrückt zum Himmel weiter fortgehe.
Ich will dich wie ein Aug’, o glaub es mir, bewahren,
Es ſoll dir gar kein Leid, kein Unfall widerfahren;
* 2 Moſ. 33, 13.
Ich gängle dich, mein Kind, ich laſſe dich nicht gleiten,
Ich will dich ſelber ja mit meinen Augen leiten;
** Pſ. 32, 8.
Und wilſt du noch nicht fort, ſo will ich dich ſchon treiben,
Und ſo du dich verirrt, dir dennoch treu verbleiben;
† 2 Moſ. 33, 14.
Ja, biſt du allzuſchwach, (hör, was ich noch will ſagen,)
Dich, als ein treuer Hirt, auf meinen Achſeln tragen.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/145>, abgerufen am 16.02.2025.
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