Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.27. April. GOtt, sey mir Sünder gnädig: Luc. 18, 13. Siehe an meinen Jam- Sey gnädig, JEsu, voller Güte, dem Herzen, das nach Gnade lechzt, Hör, wie die Zung in dem Gemüthe! GOTT, sey mir Armen, gnädig! ächzt. Ich weiß, du kanst mich nicht verstossen: Wie köntest du ungnädig seyn Dem, den dein Blut von Schuld und Pein Erlös't, da es so reich geflossen? Num. 278. v. 3. 27. April. GOtt, ſey mir Sünder gnädig: Luc. 18, 13. Siehe an meinen Jam- Sey gnädig, JEſu, voller Güte, dem Herzen, das nach Gnade lechzt, Hör, wie die Zung in dem Gemüthe! GOTT, ſey mir Armen, gnädig! ächzt. Ich weiß, du kanſt mich nicht verſtoſſen: Wie könteſt du ungnädig ſeyn Dem, den dein Blut von Schuld und Pein Erlöſ’t, da es ſo reich gefloſſen? Num. 278. v. 3. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0129" n="117"/> <div n="2"> <dateline>27. <hi rendition="#aq">April.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">Ott, ſey mir Sünder gnädig:</hi> Luc. 18, 13. <hi rendition="#fr">Siehe an meinen Jam-<lb/> mer und Elend, und vergib mir alle meine Sünde.</hi> Pſ. 25, 18.<lb/> Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Gnädig und barmherzig iſt der HErr, geduldig und<lb/> von groſſer Güte, der HErr iſt allen gütig, und erbarmet ſich aller ſei-<lb/> ner Werke.</hi> Pſ. 145, 8. 9. (Drum) <hi rendition="#fr">ſey getroſt, mein Sohn! deine<lb/> Sünden ſind dir vergeben.</hi> Matth. 9, 2. Die Rechtfertigung und<lb/> Losſprechung von Sünden im Gerichte GOttes, und der Troſtvolle Zu-<lb/> ſpruch davon im Herzen iſt nicht einerley. Jenes kan ſeyn, dis noch eine<lb/> Zeit fehlen, oder nur in ſchwachen Blicken beſtehen. Jenes geſchicht auf<lb/> einmal, und vollkommen, dis nach und nach, ſo viel der Glaube faßt: die<lb/> bußfertige Seele ſoll aber fein ins Evangelium gehen, und um hellen Auf-<lb/> ſchluß und völligen Glauben und Friede ernſtlich flehen und anhalten.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Sey gnädig, JEſu, voller Güte, dem Herzen, das nach Gnade lechzt,</l><lb/> <l>Hör, wie die Zung in dem Gemüthe!</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">GOTT, ſey mir Armen, gnädig!</hi> ächzt.</l><lb/> <l>Ich weiß, du kanſt mich nicht verſtoſſen:</l><lb/> <l>Wie könteſt du ungnädig ſeyn</l><lb/> <l>Dem, den dein Blut von Schuld und Pein</l><lb/> <l>Erlöſ’t, da es ſo reich gefloſſen? <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 278. v. 3.</bibl></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [117/0129]
27. April.
GOtt, ſey mir Sünder gnädig: Luc. 18, 13. Siehe an meinen Jam-
mer und Elend, und vergib mir alle meine Sünde. Pſ. 25, 18.
Göttl. Antw. Gnädig und barmherzig iſt der HErr, geduldig und
von groſſer Güte, der HErr iſt allen gütig, und erbarmet ſich aller ſei-
ner Werke. Pſ. 145, 8. 9. (Drum) ſey getroſt, mein Sohn! deine
Sünden ſind dir vergeben. Matth. 9, 2. Die Rechtfertigung und
Losſprechung von Sünden im Gerichte GOttes, und der Troſtvolle Zu-
ſpruch davon im Herzen iſt nicht einerley. Jenes kan ſeyn, dis noch eine
Zeit fehlen, oder nur in ſchwachen Blicken beſtehen. Jenes geſchicht auf
einmal, und vollkommen, dis nach und nach, ſo viel der Glaube faßt: die
bußfertige Seele ſoll aber fein ins Evangelium gehen, und um hellen Auf-
ſchluß und völligen Glauben und Friede ernſtlich flehen und anhalten.
Sey gnädig, JEſu, voller Güte, dem Herzen, das nach Gnade lechzt,
Hör, wie die Zung in dem Gemüthe!
GOTT, ſey mir Armen, gnädig! ächzt.
Ich weiß, du kanſt mich nicht verſtoſſen:
Wie könteſt du ungnädig ſeyn
Dem, den dein Blut von Schuld und Pein
Erlöſ’t, da es ſo reich gefloſſen? Num. 278. v. 3.
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