GOtt ists aber, der uns bevestiget samt euch in Christum, und uns gesalbet und versiegelt, und in unsere Herzen das Pfand, (unsers Erbes zu unserer Erlösung, Eph. 1, 14.) den Geist gegeben hat.* Dis Siegel und Pfand des Geistes ist nicht nur aus steter Glaubensfreudigkeit und Gebetslust zu schliessen; denn das fehlet zuweilen: sondern auch aus dem, daß man Christum annimmt,+ nach allen seinen Aemtern, und aus dem redli- chen Verlangen, nur in allem den Willen GOttes zu thun, aus dem Haß der Sünden, ja selbst aus der Zucht und Bestrafung des Geistes und allen seinen Trieben. Das ist was bleibendes und auch bey den Blödesten. Sie- he W. Guthri grosses Interesse eines Christen. Pag. 5. 19. 24. 31. 115. 148.
Wenn bricht der frohe Tag doch an, daß ich dein Kind mich nennen kan, Ja deine Braut und mich den deinen? ach! laß ihn doch nur bald erscheinen! Ach! lege mir dis Zeugniß bey, daß alles mir vergeben sey!
* 2 Cor. 1, 21. 21.
O, laß mich recht in dir bespiegeln! laß deinen Geist mich vest versiegeln! Ja gib mir deines Geistes Pfand von meinem Gnad- und Himmelsstand! Geuß aus ein Tröpflein deiner Liebe, auf daß mein Herz, durch deren Triebe, Gewißlich weiß, an wen es gläubt, und auch gewiß und veste bleibt Bey allen Noths-und Todsgefahren: Du werdest mir mein Theil bewahren, Auf daß ich stets im Frieden steh, und freudig von der Erden geh.
+ Joh. 1, 12.
26. April.
GOtt iſts aber, der uns beveſtiget ſamt euch in Chriſtum, und uns geſalbet und verſiegelt, und in unſere Herzen das Pfand, (unſers Erbes zu unſerer Erlöſung, Eph. 1, 14.) den Geiſt gegeben hat.* Dis Siegel und Pfand des Geiſtes iſt nicht nur aus ſteter Glaubensfreudigkeit und Gebetsluſt zu ſchlieſſen; denn das fehlet zuweilen: ſondern auch aus dem, daß man Chriſtum annimmt,† nach allen ſeinen Aemtern, und aus dem redli- chen Verlangen, nur in allem den Willen GOttes zu thun, aus dem Haß der Sünden, ja ſelbſt aus der Zucht und Beſtrafung des Geiſtes und allen ſeinen Trieben. Das iſt was bleibendes und auch bey den Blödeſten. Sie- he W. Guthri groſſes Intereſſe eines Chriſten. Pag. 5. 19. 24. 31. 115. 148.
Wenn bricht der frohe Tag doch an, daß ich dein Kind mich nennen kan, Ja deine Braut und mich den deinen? ach! laß ihn doch nur bald erſcheinen! Ach! lege mir dis Zeugniß bey, daß alles mir vergeben ſey!
* 2 Cor. 1, 21. 21.
O, laß mich recht in dir beſpiegeln! laß deinen Geiſt mich veſt verſiegeln! Ja gib mir deines Geiſtes Pfand von meinem Gnad- und Himmelsſtand! Geuß aus ein Tröpflein deiner Liebe, auf daß mein Herz, durch deren Triebe, Gewißlich weiß, an wen es gläubt, und auch gewiß und veſte bleibt Bey allen Noths-und Todsgefahren: Du werdeſt mir mein Theil bewahren, Auf daß ich ſtets im Frieden ſteh, und freudig von der Erden geh.
† Joh. 1, 12.
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26. April.
GOtt iſts aber, der uns beveſtiget ſamt euch in Chriſtum, und uns
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Erbes zu unſerer Erlöſung, Eph. 1, 14.) den Geiſt gegeben hat.
*
Dis
Siegel und Pfand des Geiſtes iſt nicht nur aus ſteter Glaubensfreudigkeit
und Gebetsluſt zu ſchlieſſen; denn das fehlet zuweilen: ſondern auch aus dem,
daß man Chriſtum annimmt,
†
nach allen ſeinen Aemtern, und aus dem redli-
chen Verlangen, nur in allem den Willen GOttes zu thun, aus dem Haß
der Sünden, ja ſelbſt aus der Zucht und Beſtrafung des Geiſtes und allen
ſeinen Trieben. Das iſt was bleibendes und auch bey den Blödeſten. Sie-
he W. Guthri groſſes Intereſſe eines Chriſten. Pag. 5. 19. 24. 31. 115. 148.
Wenn bricht der frohe Tag doch an, daß ich dein Kind mich nennen kan,
Ja deine Braut und mich den deinen? ach! laß ihn doch nur bald erſcheinen!
Ach! lege mir dis Zeugniß bey, daß alles mir vergeben ſey!
* 2 Cor. 1, 21. 21.
O, laß mich recht in dir beſpiegeln! laß deinen Geiſt mich veſt verſiegeln!
Ja gib mir deines Geiſtes Pfand von meinem Gnad- und Himmelsſtand!
Geuß aus ein Tröpflein deiner Liebe, auf daß mein Herz, durch deren Triebe,
Gewißlich weiß, an wen es gläubt, und auch gewiß und veſte bleibt
Bey allen Noths-und Todsgefahren: Du werdeſt mir mein Theil bewahren,
Auf daß ich ſtets im Frieden ſteh, und freudig von der Erden geh.
† Joh. 1, 12.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/128>, abgerufen am 16.02.2025.
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