Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine We-
ge wohlgefallen.
Spr. 23, 26. Gib dem HErrn JEsu das ganze, das
ist, dein Herz, so wird iedes Stück deiner Pflicht leichte, und Ihm einerley
seyn, durch welch grosses oder kleines Werk du Ihn preisest. So heisse es
stets: Mein HErr und mein GOtt, mein Freund ist mein, und ich bin
sein, und er hält sich auch zu mir
Hohel. 6, 2. c. 7, 10. Bist du mein,
was kan mir fehlen? Bin ich dein, was soll ich dir versagen?

O JEsu, du bist mein, und ich will auch dein seyn,
Herz, Seele, Leib und Leben sey dir, mein Hort, ergeben;
Nimm hin den ganzen Mich: wie du in deinen Händen
Mich kehren wilt und wenden, so müsse werden ich.
Schneid ab die Last der Welt, die mich hienieden hält,
Daß ich dich dort mag finden, mich vest mit dir verbinden;
Daß mein Herz sey bey dir; und stetig bey dir bleibe,
Auch alles Leid vertreibe mit dir, o meine Zier!
Bevestge nur den Sinn, daß ich beständig bin,
Behüte mich vor wanken, und zeuch Sinn und Gedanken,
Mein JEsu, stets zu dir. Laß Herz, Seel und Verlangen
An dir alleine hangen, und bleiben für und für.     N. 444. v. 1. 9. 14.

Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine We-
ge wohlgefallen.
Spr. 23, 26. Gib dem HErrn JEſu das ganze, das
iſt, dein Herz, ſo wird iedes Stück deiner Pflicht leichte, und Ihm einerley
ſeyn, durch welch groſſes oder kleines Werk du Ihn preiſeſt. So heiſſe es
ſtets: Mein HErr und mein GOtt, mein Freund iſt mein, und ich bin
ſein, und er hält ſich auch zu mir
Hohel. 6, 2. c. 7, 10. Biſt du mein,
was kan mir fehlen? Bin ich dein, was ſoll ich dir verſagen?

O JEſu, du biſt mein, und ich will auch dein ſeyn,
Herz, Seele, Leib und Leben ſey dir, mein Hort, ergeben;
Nimm hin den ganzen Mich: wie du in deinen Händen
Mich kehren wilt und wenden, ſo müſſe werden ich.
Schneid ab die Laſt der Welt, die mich hienieden hält,
Daß ich dich dort mag finden, mich veſt mit dir verbinden;
Daß mein Herz ſey bey dir; und ſtetig bey dir bleibe,
Auch alles Leid vertreibe mit dir, o meine Zier!
Beveſtge nur den Sinn, daß ich beſtändig bin,
Behüte mich vor wanken, und zeuch Sinn und Gedanken,
Mein JEſu, ſtets zu dir. Laß Herz, Seel und Verlangen
An dir alleine hangen, und bleiben für und für.     N. 444. v. 1. 9. 14.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0122" n="110"/>
        <div n="2">
          <dateline>20. <hi rendition="#aq">April.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">ib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine We-<lb/>
ge wohlgefallen.</hi> Spr. 23, 26. Gib dem HErrn JE&#x017F;u das ganze, das<lb/>
i&#x017F;t, dein Herz, &#x017F;o wird iedes Stück deiner Pflicht leichte, und Ihm einerley<lb/>
&#x017F;eyn, durch welch gro&#x017F;&#x017F;es oder kleines Werk du Ihn prei&#x017F;e&#x017F;t. So hei&#x017F;&#x017F;e es<lb/>
&#x017F;tets: Mein HErr und mein GOtt, <hi rendition="#fr">mein Freund i&#x017F;t mein, und ich bin<lb/>
&#x017F;ein, und er hält &#x017F;ich auch zu mir</hi> Hohel. 6, 2. c. 7, 10. Bi&#x017F;t du mein,<lb/>
was kan mir fehlen? Bin ich dein, was &#x017F;oll ich dir ver&#x017F;agen?</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>O JE&#x017F;u, du bi&#x017F;t mein, und ich will auch dein &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Herz, Seele, Leib und Leben &#x017F;ey dir, mein Hort, ergeben;</l><lb/>
            <l>Nimm hin den ganzen Mich: wie <hi rendition="#fr">du in deinen Händen</hi></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Mich kehren wilt und wenden, &#x017F;o mü&#x017F;&#x017F;e werden ich.</hi> </l><lb/>
            <l>Schneid ab die La&#x017F;t der Welt, die mich hienieden hält,</l><lb/>
            <l>Daß ich dich dort mag finden, mich ve&#x017F;t mit dir verbinden;</l><lb/>
            <l>Daß mein Herz &#x017F;ey bey dir; und &#x017F;tetig bey dir bleibe,</l><lb/>
            <l>Auch alles Leid vertreibe mit dir, o meine Zier!</l><lb/>
            <l>Beve&#x017F;tge nur den Sinn, daß ich be&#x017F;tändig bin,</l><lb/>
            <l>Behüte mich vor wanken, und zeuch Sinn und Gedanken,</l><lb/>
            <l>Mein JE&#x017F;u, &#x017F;tets zu dir. Laß Herz, Seel und Verlangen</l><lb/>
            <l>An dir alleine hangen, und bleiben für und für. <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">N.</hi> 444. v. 1. 9. 14.</bibl></l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0122] 20. April. Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine We- ge wohlgefallen. Spr. 23, 26. Gib dem HErrn JEſu das ganze, das iſt, dein Herz, ſo wird iedes Stück deiner Pflicht leichte, und Ihm einerley ſeyn, durch welch groſſes oder kleines Werk du Ihn preiſeſt. So heiſſe es ſtets: Mein HErr und mein GOtt, mein Freund iſt mein, und ich bin ſein, und er hält ſich auch zu mir Hohel. 6, 2. c. 7, 10. Biſt du mein, was kan mir fehlen? Bin ich dein, was ſoll ich dir verſagen? O JEſu, du biſt mein, und ich will auch dein ſeyn, Herz, Seele, Leib und Leben ſey dir, mein Hort, ergeben; Nimm hin den ganzen Mich: wie du in deinen Händen Mich kehren wilt und wenden, ſo müſſe werden ich. Schneid ab die Laſt der Welt, die mich hienieden hält, Daß ich dich dort mag finden, mich veſt mit dir verbinden; Daß mein Herz ſey bey dir; und ſtetig bey dir bleibe, Auch alles Leid vertreibe mit dir, o meine Zier! Beveſtge nur den Sinn, daß ich beſtändig bin, Behüte mich vor wanken, und zeuch Sinn und Gedanken, Mein JEſu, ſtets zu dir. Laß Herz, Seel und Verlangen An dir alleine hangen, und bleiben für und für. N. 444. v. 1. 9. 14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/122
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/122>, abgerufen am 21.11.2024.