Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Fülle uns frühe mit deiner Gnade. Ps. 90, 14. Göttl. Antw. Thue
deinen Mund weit auf, und laß mich ihn füllen.
Ps. 81, 11. (Denn)
mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben. Jer. 31, 14. GOttes
Brünnlein hat Wassers die Fülle.
Ps. 65, 10. Ihr werdet mit Freu-
den Wasser schöpfen aus dem Heilbrunnen.
Es. 12, 3. Das ist der
freye offene Brunnen wider die Sünde und Unreinigkeit.
Zach. 13, 1.
O Seele, bleib im Evangelio, da ist diese Fülle und Hülle, Nahrung und Klei-
der; da laß dir das Gesetz das Essen, Trinken, schmücken und frölich seyn nicht
wehren.* Das Gesetz, schreibt einer, gibt wol die Rechnung, aber nicht die
Kosten. Die Seele fället dabey aufs Wirken, und vergißt das Essen; wo
soll die Kraft da herkommen? Man strauchelt, und kommt nicht zum Ziel.
Man will es unter dem Gesetze wieder gut machen, und solte doch nur bald
zu Christo gehen und erst aus seiner Fülle Gnade und Stärke suchen.

Er hat nunmehr selbst die Fülle seiner Gottheit aufgethan,
* Es. 32, 6. 17.

Und es ist sein ernster Wille, daß nun komme iedermann, Es. 55, 1. 3. 10-12.
Keiner soll sich hierbey schämen, sondern Gnad um Gnade nehmen,
Wer ein hungrig Herze hat, wird aus seiner Fülle satt.     N. 488. v. 6.
Ewig solche Fülle währet, die uns so viel Guts bescheret:
Wohllust, die uns ewig tränket, wird uns daraus eingeschenket.

Fülle uns frühe mit deiner Gnade. Pſ. 90, 14. Göttl. Antw. Thue
deinen Mund weit auf, und laß mich ihn füllen.
Pſ. 81, 11. (Denn)
mein Volk ſoll meiner Gaben die Fülle haben. Jer. 31, 14. GOttes
Brünnlein hat Waſſers die Fülle.
Pſ. 65, 10. Ihr werdet mit Freu-
den Waſſer ſchöpfen aus dem Heilbrunnen.
Eſ. 12, 3. Das iſt der
freye offene Brunnen wider die Sünde und Unreinigkeit.
Zach. 13, 1.
O Seele, bleib im Evangelio, da iſt dieſe Fülle und Hülle, Nahrung und Klei-
der; da laß dir das Geſetz das Eſſen, Trinken, ſchmücken und frölich ſeyn nicht
wehren.* Das Geſetz, ſchreibt einer, gibt wol die Rechnung, aber nicht die
Koſten. Die Seele fället dabey aufs Wirken, und vergißt das Eſſen; wo
ſoll die Kraft da herkommen? Man ſtrauchelt, und kommt nicht zum Ziel.
Man will es unter dem Geſetze wieder gut machen, und ſolte doch nur bald
zu Chriſto gehen und erſt aus ſeiner Fülle Gnade und Stärke ſuchen.

Er hat nunmehr ſelbſt die Fülle ſeiner Gottheit aufgethan,
* Eſ. 32, 6. 17.

Und es iſt ſein ernſter Wille, daß nun komme iedermann, Eſ. 55, 1. 3. 10-12.
Keiner ſoll ſich hierbey ſchämen, ſondern Gnad um Gnade nehmen,
Wer ein hungrig Herze hat, wird aus ſeiner Fülle ſatt.     N. 488. v. 6.
Ewig ſolche Fülle währet, die uns ſo viel Guts beſcheret:
Wohlluſt, die uns ewig tränket, wird uns daraus eingeſchenket.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0113" n="101"/>
        <div n="2">
          <dateline>11. <hi rendition="#aq">April.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">F</hi><hi rendition="#fr">ülle uns frühe mit deiner Gnade.</hi> P&#x017F;. 90, 14. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Thue<lb/>
deinen Mund weit auf, und laß mich ihn füllen.</hi> P&#x017F;. 81, 11. (Denn)<lb/><hi rendition="#fr">mein Volk &#x017F;oll meiner Gaben die Fülle haben.</hi> Jer. 31, 14. <hi rendition="#fr">GOttes<lb/>
Brünnlein hat Wa&#x017F;&#x017F;ers die Fülle.</hi> P&#x017F;. 65, 10. <hi rendition="#fr">Ihr werdet mit Freu-<lb/>
den Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chöpfen aus dem Heilbrunnen.</hi> E&#x017F;. 12, 3. <hi rendition="#fr">Das i&#x017F;t der<lb/>
freye offene Brunnen wider die Sünde und Unreinigkeit.</hi> Zach. 13, 1.<lb/>
O Seele, bleib im Evangelio, da i&#x017F;t die&#x017F;e Fülle und Hülle, Nahrung und Klei-<lb/>
der; da laß dir das Ge&#x017F;etz das E&#x017F;&#x017F;en, Trinken, &#x017F;chmücken und frölich &#x017F;eyn nicht<lb/>
wehren.<note xml:id="es1" next="#es2" place="end" n="*"/> Das Ge&#x017F;etz, &#x017F;chreibt einer, gibt wol die Rechnung, aber nicht die<lb/>
Ko&#x017F;ten. Die Seele fället dabey aufs Wirken, und vergißt das E&#x017F;&#x017F;en; wo<lb/>
&#x017F;oll die Kraft da herkommen? Man &#x017F;trauchelt, und kommt nicht zum Ziel.<lb/>
Man will es unter dem Ge&#x017F;etze wieder gut machen, und &#x017F;olte doch nur bald<lb/>
zu Chri&#x017F;to gehen und er&#x017F;t aus &#x017F;einer Fülle Gnade und Stärke &#x017F;uchen.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Er hat nunmehr &#x017F;elb&#x017F;t die Fülle &#x017F;einer Gottheit aufgethan, <note xml:id="es2" prev="#es1" place="end" n="*">E&#x017F;. 32, 6. 17.</note></l><lb/>
            <l>Und es i&#x017F;t &#x017F;ein ern&#x017F;ter Wille, daß nun komme <hi rendition="#fr">iedermann,</hi> E&#x017F;. 55, 1. 3. 10-12.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Keiner</hi> &#x017F;oll &#x017F;ich hierbey &#x017F;chämen, &#x017F;ondern Gnad um Gnade nehmen,</l><lb/>
            <l>Wer ein <hi rendition="#fr">hungrig Herze hat, wird aus &#x017F;einer Fülle &#x017F;att.</hi> <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">N.</hi> 488. v. 6.</bibl></l><lb/>
            <l>Ewig &#x017F;olche Fülle währet, die uns &#x017F;o viel Guts be&#x017F;cheret:</l><lb/>
            <l>Wohllu&#x017F;t, die uns ewig tränket, wird uns daraus einge&#x017F;chenket.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0113] 11. April. Fülle uns frühe mit deiner Gnade. Pſ. 90, 14. Göttl. Antw. Thue deinen Mund weit auf, und laß mich ihn füllen. Pſ. 81, 11. (Denn) mein Volk ſoll meiner Gaben die Fülle haben. Jer. 31, 14. GOttes Brünnlein hat Waſſers die Fülle. Pſ. 65, 10. Ihr werdet mit Freu- den Waſſer ſchöpfen aus dem Heilbrunnen. Eſ. 12, 3. Das iſt der freye offene Brunnen wider die Sünde und Unreinigkeit. Zach. 13, 1. O Seele, bleib im Evangelio, da iſt dieſe Fülle und Hülle, Nahrung und Klei- der; da laß dir das Geſetz das Eſſen, Trinken, ſchmücken und frölich ſeyn nicht wehren. * Das Geſetz, ſchreibt einer, gibt wol die Rechnung, aber nicht die Koſten. Die Seele fället dabey aufs Wirken, und vergißt das Eſſen; wo ſoll die Kraft da herkommen? Man ſtrauchelt, und kommt nicht zum Ziel. Man will es unter dem Geſetze wieder gut machen, und ſolte doch nur bald zu Chriſto gehen und erſt aus ſeiner Fülle Gnade und Stärke ſuchen. Er hat nunmehr ſelbſt die Fülle ſeiner Gottheit aufgethan, * Eſ. 32, 6. 17. Und es iſt ſein ernſter Wille, daß nun komme iedermann, Eſ. 55, 1. 3. 10-12. Keiner ſoll ſich hierbey ſchämen, ſondern Gnad um Gnade nehmen, Wer ein hungrig Herze hat, wird aus ſeiner Fülle ſatt. N. 488. v. 6. Ewig ſolche Fülle währet, die uns ſo viel Guts beſcheret: Wohlluſt, die uns ewig tränket, wird uns daraus eingeſchenket.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/113
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/113>, abgerufen am 17.07.2024.