Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.
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von Nothwendigkeit der Tauffe.
jhnen wircken/ wie er anderswo ſie heiſſet zu jhm
bringen/ und ſaget/ daß ſolcher/ ſo zu jhm bracht
werden/ ſoll das Himmelreich ſeyn. So ſie nun ſol-
len zu Chriſto kommen/ ſo muß man ſie der Mittel
und Zeichen nicht berauben/ biß hieher Lutherus. Wer
nun ſich oder ein Kind von der Tauffe abhelt/ der helt ſich und
daſſelbe auch/ ſo viel als an jhm iſt/ vom Himmelreich ab.
Derohalben das Sacrament der heiligen Tauffe hochnoͤ-
thig/ und keines weges/ wo mans nach Chriſti Ordnung ha-
ben kan/ zuverachten oder zuverſeumen iſt. Denn die Tauffe
iſt von Chriſto geboten und eingeſetzet. Denn gleich wie ſie
im alten Teſtament fuͤrgebildet/ 1. Petr. 3, 20, 1. Corinth. 10, 1.
und verheiſſen worden Ezech. 36, 25. Zach. 13, 1. Alſo hat auch
Chriſtus dieſelbe zu ſeiner Zeit eingeſetzt und befohlen. Gehet
hin/ ſprach er zu ſeinen Juͤngern/ in alle Welt/ und leh-
ret alle Voͤlcker/ und taͤuffet ſie im Namen des Va-
ters/ und des Sohnes/ und des heiligen Geiſtes/
Matth. 28, 19. So geſchach auch zu Johannes des
Zachariæ Sohn/ der die Tauffe angefangen/ der Be-
fehl Gottes in der Wuͤſten/ und er kam in alle Ge-
gend umb den Jordan/ und prediget die Tauffe der
Buſſe/ zur Vergebung der Suͤnden/ Lucæ 3, 2. und
wurden eben darumb die Schrifftgelehrten als Veraͤchter
des goͤttlichen Raths gehalten/ weil ſie die Tauffe Johannis
nicht annehmen wollten: Die Phariſeer und Schrifft-
gelehrten verachteten Gottes Rath wider ſich ſelbſt/
und lieſſen ſich nicht von jhme/ Johanne nemlich/
taͤuffen/ Lucæ 7, 29. Und eben darauff ſtehet auch Chri-
ſtus/ wenn er in unſeren Worten mit einem gedoppelten End-
ſchwur zu dem Nicodemo/ und ſaget: Warlich/ warlich
ich ſage dir/ es ſey denn daß jemand gebohren
werde
welches iſt
noͤthig
als
von Chriſto
geboten/
B iij
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