Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834."Skizze zu einem Gemälde vorzulegen. Es ist die -- Den *** habe ich immer als liberalen „Skizze zu einem Gemälde vorzulegen. Es iſt die — Den *** habe ich immer als liberalen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0128" n="116"/> „Skizze zu einem Gemälde vorzulegen. Es iſt die<lb/> „Kammerſitzung, in welcher Ihre Hoheit zu ſagen<lb/> „geruhte: <hi rendition="#g">Thaten ſind beſſer als Worte</hi>.<lb/> „Sämmtliche hohen Stände-Glieder ſind porträtirt.<lb/> „— <hi rendition="#aq">Mais Diable</hi>! man ſieht ja ihre Geſichter nicht.<lb/> „Nichts als Rücken; man meint ja es wäre der<lb/> „Grundriß zu einem Brückenbau. — <hi rendition="#aq">Delicieux</hi>!<lb/> „<hi rendition="#aq">Altesse</hi>. Der Maler wählte den Augenblick wo<lb/> „der Miniſter in die Kammer tritt und ſämmtliche<lb/> „Mitglieder aufſtehen und ſich verneigen. — Hut!<lb/> „Kammerherr, Sie erwarten mich bei der katholi¬<lb/> „ſchen Kirche, und wenn Sie mich bei der Gräfin<lb/> „wieder einſteigen ſehen, kommen Sie mir entgegen,<lb/> „<hi rendition="#aq">Prenez cette Tabatière. A dio</hi>. — <hi rendition="#g">Thaten</hi><lb/> „<hi rendition="#g">ſind beſſer als Worte</hi>.“ — — Mit Ausnahme<lb/> Ihrer Worte die beſſer ſind als alle Thaten. Dieſer<lb/> Brief iſt kurz und bleibt kurz. Am mehr ſchreiben<lb/> verhindert mich Viktor Hugos neues Drama, das<lb/> vor einigen Tagen im Drucke erſchienen und wor¬<lb/> über ich zwei Tage, mit Leſen und Notiren zuge¬<lb/> bracht.</p><lb/> <p>— Den *** habe ich immer als liberalen<lb/> Mann gekannt. Ueberhaupt iſt er brav und hat<lb/> einen tüchtigen Charakter. Schade, daß ſeine Ver¬<lb/> hältniße ihn von politiſcher Thätigkeit, entfernt hal¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0128]
„Skizze zu einem Gemälde vorzulegen. Es iſt die
„Kammerſitzung, in welcher Ihre Hoheit zu ſagen
„geruhte: Thaten ſind beſſer als Worte.
„Sämmtliche hohen Stände-Glieder ſind porträtirt.
„— Mais Diable! man ſieht ja ihre Geſichter nicht.
„Nichts als Rücken; man meint ja es wäre der
„Grundriß zu einem Brückenbau. — Delicieux!
„Altesse. Der Maler wählte den Augenblick wo
„der Miniſter in die Kammer tritt und ſämmtliche
„Mitglieder aufſtehen und ſich verneigen. — Hut!
„Kammerherr, Sie erwarten mich bei der katholi¬
„ſchen Kirche, und wenn Sie mich bei der Gräfin
„wieder einſteigen ſehen, kommen Sie mir entgegen,
„Prenez cette Tabatière. A dio. — Thaten
„ſind beſſer als Worte.“ — — Mit Ausnahme
Ihrer Worte die beſſer ſind als alle Thaten. Dieſer
Brief iſt kurz und bleibt kurz. Am mehr ſchreiben
verhindert mich Viktor Hugos neues Drama, das
vor einigen Tagen im Drucke erſchienen und wor¬
über ich zwei Tage, mit Leſen und Notiren zuge¬
bracht.
— Den *** habe ich immer als liberalen
Mann gekannt. Ueberhaupt iſt er brav und hat
einen tüchtigen Charakter. Schade, daß ſeine Ver¬
hältniße ihn von politiſcher Thätigkeit, entfernt hal¬
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Zitationshilfe: | Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris06_1834/128>, abgerufen am 16.02.2025. |