Symbol der Macht. Die Polizei, in ihr ist die Macht der Tyrannei. Sie ist die Krämerei des Despotismus, die ihn stündlich aber den ganzen Tag und alle Tage Lothweise ausgiebt und die Freiheit Pfennigweise einnimmt. Dieser Krämerei des Des¬ potismus muß man eine Krämerei der Freiheit ent¬ gegen setzen. Man kann in Frankfurt alle Tage Hambacher Feste feiern, ohne daß es die Polizei ver¬ hindern oder bestrafen kann. Wie dort zwanzig Tau¬ sende auf einem Berge sich versammeln, mögen sich hier fünfhundert freisinnige Bürger täglich in den verschiedenen Gasthöfen zerstreuen. Statt wie dort lange Reden, mögen hier kurze Sätze für die Frei¬ heit gesprochen werden. Sie sollen nur unbekümmert seyn, das Wort im Schwanen findet sich mit dem Worte im englischen Hofe zusammen -- es giebt einen Gott der das redigirt. Man muß die Polizei müde machen, man muß blinde Kuh mit ihr spielen; es ist nichts leichteres als das. Besonders bei der Frankfurter; der fehlt zur blinden Kuh nichts als ein Schnupftuch. Freilich pflügt sie jetzt mit dem Kalbe des Herrn von Münch-Bellingshausen, und kann manches Räthsel errathen, so verstockt sie sonst auch ist. Aber wenn auch!
Nicht zu vergessen Le roi s'amuse ... Les rois s'amusent -- aber Geduld! ... Sehen Sie, es giebt Schriftsteller, die man liebt, deren
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Symbol der Macht. Die Polizei, in ihr iſt die Macht der Tyrannei. Sie iſt die Krämerei des Despotismus, die ihn ſtündlich aber den ganzen Tag und alle Tage Lothweiſe ausgiebt und die Freiheit Pfennigweiſe einnimmt. Dieſer Krämerei des Des¬ potismus muß man eine Krämerei der Freiheit ent¬ gegen ſetzen. Man kann in Frankfurt alle Tage Hambacher Feſte feiern, ohne daß es die Polizei ver¬ hindern oder beſtrafen kann. Wie dort zwanzig Tau¬ ſende auf einem Berge ſich verſammeln, mögen ſich hier fünfhundert freiſinnige Bürger täglich in den verſchiedenen Gaſthöfen zerſtreuen. Statt wie dort lange Reden, mögen hier kurze Sätze für die Frei¬ heit geſprochen werden. Sie ſollen nur unbekümmert ſeyn, das Wort im Schwanen findet ſich mit dem Worte im engliſchen Hofe zuſammen — es giebt einen Gott der das redigirt. Man muß die Polizei müde machen, man muß blinde Kuh mit ihr ſpielen; es iſt nichts leichteres als das. Beſonders bei der Frankfurter; der fehlt zur blinden Kuh nichts als ein Schnupftuch. Freilich pflügt ſie jetzt mit dem Kalbe des Herrn von Münch-Bellingshauſen, und kann manches Räthſel errathen, ſo verſtockt ſie ſonſt auch iſt. Aber wenn auch!
Nicht zu vergeſſen Le roi s'amuse ... Les rois s'amusent — aber Geduld! ... Sehen Sie, es giebt Schriftſteller, die man liebt, deren
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Symbol der Macht. Die Polizei, in ihr iſt die
Macht der Tyrannei. Sie iſt die Krämerei des
Despotismus, die ihn ſtündlich aber den ganzen Tag
und alle Tage Lothweiſe ausgiebt und die Freiheit
Pfennigweiſe einnimmt. Dieſer Krämerei des Des¬
potismus muß man eine Krämerei der Freiheit ent¬
gegen ſetzen. Man kann in Frankfurt alle Tage
Hambacher Feſte feiern, ohne daß es die Polizei ver¬
hindern oder beſtrafen kann. Wie dort zwanzig Tau¬
ſende auf einem Berge ſich verſammeln, mögen ſich
hier fünfhundert freiſinnige Bürger täglich in den
verſchiedenen Gaſthöfen zerſtreuen. Statt wie dort
lange Reden, mögen hier kurze Sätze für die Frei¬
heit geſprochen werden. Sie ſollen nur unbekümmert
ſeyn, das Wort im Schwanen findet ſich mit dem
Worte im engliſchen Hofe zuſammen — es giebt
einen Gott der das redigirt. Man muß die Polizei
müde machen, man muß blinde Kuh mit ihr ſpielen;
es iſt nichts leichteres als das. Beſonders bei der
Frankfurter; der fehlt zur blinden Kuh nichts als
ein Schnupftuch. Freilich pflügt ſie jetzt mit dem
Kalbe des Herrn von Münch-Bellingshauſen, und
kann manches Räthſel errathen, ſo verſtockt ſie ſonſt
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris05_1834/79>, abgerufen am 16.07.2024.
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