öffentlich über Kunst werde vernehmen lassen. Freilich fehlt mir etwas, was zum vollkomme¬ nen Verständniß der Kunstwerke ganz unent¬ behrlich ist, nehmlich die Technik. Aber ich werde diese Unwissenheit, wie manche andere, schon durch rothe, grüne und gelbe Worte zu bedecken wissen.
-- Die Gnade des Kaisers von Rußland gegen die unglücklichen Polen steht in voller Blüthe. In Warschau sind schon funfzehnhun¬ dert Personen eingekerkert worden, und alle Flüchtlinge werden mit Steckbriefen verfolgt, wozu der gute Schwiegervater behülflich ist. Wird denn die Zeit niemals kommen, daß sich die Völker auch verschwägern und einander in der Noth beistehen?
-- Der Baron *** aus Wien, dessen ich schon erwähnt, sagte mir, in Wien wäre kein gebildet Haus, in dem man nicht meine Schrif¬ ten hätte. Voriges Jahr war er in der Schweiz
oͤffentlich uͤber Kunſt werde vernehmen laſſen. Freilich fehlt mir etwas, was zum vollkomme¬ nen Verſtaͤndniß der Kunſtwerke ganz unent¬ behrlich iſt, nehmlich die Technik. Aber ich werde dieſe Unwiſſenheit, wie manche andere, ſchon durch rothe, gruͤne und gelbe Worte zu bedecken wiſſen.
— Die Gnade des Kaiſers von Rußland gegen die ungluͤcklichen Polen ſteht in voller Bluͤthe. In Warſchau ſind ſchon funfzehnhun¬ dert Perſonen eingekerkert worden, und alle Fluͤchtlinge werden mit Steckbriefen verfolgt, wozu der gute Schwiegervater behuͤlflich iſt. Wird denn die Zeit niemals kommen, daß ſich die Voͤlker auch verſchwaͤgern und einander in der Noth beiſtehen?
— Der Baron *** aus Wien, deſſen ich ſchon erwaͤhnt, ſagte mir, in Wien waͤre kein gebildet Haus, in dem man nicht meine Schrif¬ ten haͤtte. Voriges Jahr war er in der Schweiz
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oͤffentlich uͤber Kunſt werde vernehmen laſſen.
Freilich fehlt mir etwas, was zum vollkomme¬
nen Verſtaͤndniß der Kunſtwerke ganz unent¬
behrlich iſt, nehmlich die Technik. Aber ich
werde dieſe Unwiſſenheit, wie manche andere,
ſchon durch rothe, gruͤne und gelbe Worte zu
bedecken wiſſen.
— Die Gnade des Kaiſers von Rußland
gegen die ungluͤcklichen Polen ſteht in voller
Bluͤthe. In Warſchau ſind ſchon funfzehnhun¬
dert Perſonen eingekerkert worden, und alle
Fluͤchtlinge werden mit Steckbriefen verfolgt,
wozu der gute Schwiegervater behuͤlflich iſt.
Wird denn die Zeit niemals kommen, daß ſich
die Voͤlker auch verſchwaͤgern und einander in
der Noth beiſtehen?
— Der Baron *** aus Wien, deſſen ich
ſchon erwaͤhnt, ſagte mir, in Wien waͤre kein
gebildet Haus, in dem man nicht meine Schrif¬
ten haͤtte. Voriges Jahr war er in der Schweiz
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/80>, abgerufen am 25.11.2024.
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