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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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alles dem Knaben geschenkt. Der Maire er¬
wiederte: der Knabe selbst bekenne, es gestoh¬
len zu haben. Die Gräfin begreift Felix Edel¬
muth, der, ihr Geheimniß nicht zu verrathen,
lieber freiwillig ein Verbrechen auf sich nahm.
Der Maire erwiedert: wie sie aus zartem Mit¬
leide den Diebstahl, den der Knabe begangen,
verschweige; aber die Gerechtigkeit dürfe sich
nicht abwenden lassen; der Knabe habe sich
auch der Brandstiftung schuldig gemacht, und
er müsse ihn den Gerichten überliefern. Auf
seinen Wink wird Felix in den Saal geführt.
Die Gräfin drückt ihn leidenschaftlich, angst¬
voll an ihre Brust. Felix flüstert ihr zu, sie
möge sich nicht verrathen, er habe nichts aus¬
gesagt. Sie aber kann ihr Herz nicht mehr
bemeistern, ihre Mutterliebe bricht in lichte
Flammen aus, und ihr Gatte, ihr Vater,
die fremden Gäste alle, vernehmen mit Ent¬
setzen aus ihrem Munde den Schmerzensruf:

alles dem Knaben geſchenkt. Der Maire er¬
wiederte: der Knabe ſelbſt bekenne, es geſtoh¬
len zu haben. Die Graͤfin begreift Felix Edel¬
muth, der, ihr Geheimniß nicht zu verrathen,
lieber freiwillig ein Verbrechen auf ſich nahm.
Der Maire erwiedert: wie ſie aus zartem Mit¬
leide den Diebſtahl, den der Knabe begangen,
verſchweige; aber die Gerechtigkeit duͤrfe ſich
nicht abwenden laſſen; der Knabe habe ſich
auch der Brandſtiftung ſchuldig gemacht, und
er muͤſſe ihn den Gerichten uͤberliefern. Auf
ſeinen Wink wird Felix in den Saal gefuͤhrt.
Die Graͤfin druͤckt ihn leidenſchaftlich, angſt¬
voll an ihre Bruſt. Felix fluͤſtert ihr zu, ſie
moͤge ſich nicht verrathen, er habe nichts aus¬
geſagt. Sie aber kann ihr Herz nicht mehr
bemeiſtern, ihre Mutterliebe bricht in lichte
Flammen aus, und ihr Gatte, ihr Vater,
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[299/0313] alles dem Knaben geſchenkt. Der Maire er¬ wiederte: der Knabe ſelbſt bekenne, es geſtoh¬ len zu haben. Die Graͤfin begreift Felix Edel¬ muth, der, ihr Geheimniß nicht zu verrathen, lieber freiwillig ein Verbrechen auf ſich nahm. Der Maire erwiedert: wie ſie aus zartem Mit¬ leide den Diebſtahl, den der Knabe begangen, verſchweige; aber die Gerechtigkeit duͤrfe ſich nicht abwenden laſſen; der Knabe habe ſich auch der Brandſtiftung ſchuldig gemacht, und er muͤſſe ihn den Gerichten uͤberliefern. Auf ſeinen Wink wird Felix in den Saal gefuͤhrt. Die Graͤfin druͤckt ihn leidenſchaftlich, angſt¬ voll an ihre Bruſt. Felix fluͤſtert ihr zu, ſie moͤge ſich nicht verrathen, er habe nichts aus¬ geſagt. Sie aber kann ihr Herz nicht mehr bemeiſtern, ihre Mutterliebe bricht in lichte Flammen aus, und ihr Gatte, ihr Vater, die fremden Gaͤſte alle, vernehmen mit Ent¬ ſetzen aus ihrem Munde den Schmerzensruf:

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/313>, abgerufen am 27.11.2024.